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8. April 2025

 

Ideen für eine Rohstoff schonende Gesundheitsversorgung gesucht

 

Osnabrück. Zum Weltgesundheitstag forderte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), sich mehr als bislang um einen vernachlässigten Patienten besonderer Art zu kümmern: den Gesundheitssektor selbst. „Rasanter Rohstoff- und Ressourcenverbrauch, täglich tonnenweise Abfall und enorme Treibhausgasemissionen bedrohen Umwelt und Klima“, so DBU-General-sekretär Alexander Bonde. „Das müssen wir ändern.“ Ein Anfang ist mit der DBU-Förderinitiative „CirculAid“ für mehr Kreislaufwirtschaft in der Gesundheitsversorgung gemacht. Nun bietet sich für pfiffige, innovative Ideen eine neue Gelegenheit:

 

Unter dem Link https://www.dbu.de/themen/foerderinitiativen/circulaid/ können zusätzlich Förderanträge eingereicht werden.

 

Fünf CirculAid-Projekte mit fast 1,2 Millionen Euro von Deutscher Bundesstiftung Umwelt unterstützt

 

Die fünf bisher von der DBU geförderten CirculAid-Projekte haben ein Fördervolumen von fast 1,2 Millionen Euro. Die meisten enden dieses Jahr, eines läuft bis 2027. Und es sollen weitere Vor-haben hinzukommen. Das Einsparpotenzial bei klimaschädlichen Treibhausgasen (THG) wie Kohlendioxid sowie bei Rohstoffverbrauch und Abfall ist beträchtlich. Nach Bondes Worten liegt das unter anderem an seit Jahrzehnten praktizierten linearen Denk- und Geschäftsmustern.

 

Bonde: „Diese simple take-make-waste-Strategie zum Verbrauchen, Verwenden und Verschwen-den von Rohstoffen muss zum Auslaufmodell werden – besonders auch im Gesundheitssektor. Die Erde und ihre Ressourcen schützen wir am besten durch eine umfassende Kreislaufwirt-schaft.“ Eine solche Circular Economy beginne bereits beim Produktdesign, reiche über die Müllvermeidung „und umfasst auch das Wiederverwenden, Wiederverwerten, Teilen, Reparieren und Recyceln“. Der DBU-Generalsekretär weiter: „Leider haben im Gesundheitssektor Einweg-produkte die Mehrfachnutzung und die Kreislaufwirtschaft oft verdrängt. Dadurch gehen wertvolle Rohstoffe unwiederbringlich verloren und Rohstoffverbrauch wird befeuert. Das müssen wir anpacken und umkehren.“

 

Im Gesundheitssektor schlummert ein Ressourcenschatz

Untersuchungen des Fraunhofer-Instituts ISI und des Umweltbundesamts (UBA) lassen erahnen, welcher einzusparende Ressourcenschatz im Gesundheitssektor schlummert. Demnach ver-braucht das Gesundheitswesen Jahr für Jahr mehr als 100 Millionen Tonnen an Rohstoffen – und steht damit bundesweit im Vergleich der Sektoren beim Rohstoffkonsum an vierter Stelle – nach den Bereichen Bauarbeiten, öffentliche Verwaltung und weiterverarbeitete Lebensmittel. Bei den THG-Emissionen ergibt sich ein ähnliches Bild: Laut Fraunhofer ISI schlagen die direkten und indirekten Treibhausgasemissionen des Gesundheitssektors in Deutschland mit rund sechs Prozent zu Buche – der drittgrößte Posten nach Bauwirtschaft und dem Lebensmittelbereich. Dem UBA zufolge stieg der Ressourcenverbrauch im Gesundheitswesen von 1995 bis 2016 um rund 80 Prozent – Tendenz steigend. In engem Zusammenhang damit stehen erheblich zuneh-mende Abfallmengen. Von Kitteln, Kehlkopfspiegeln und Pinzetten bis zu Scheren, Schalen und Schüsseln und nicht zu vergessen die Verpackungen und Einwegprodukte aller Art. Nach Erhe-bungen sind allein Krankenhäuser jährlich für nahezu fünf Millionen Tonnen Müll verantwortlich – der deutschlandweit fünftgrößte Müllproduzent. Damit nicht genug: Hinzu kommen noch die Abfälle aus anderen Gesundheitseinrichtungen wie Pflege- und Altenheime, Rehakliniken und Arztpraxen.

 

„Diesen Teufelskreis wollen wir durchbrechen“

„Diesen Teufelskreis wollen wir durchbrechen“, sagt Dr. Max Hempel. Der zuständige DBU-Abteilungsleiter weiter: „Um eine klimaneutrale und ressourcenschonende Gesundheitsver-sorgung zu erreichen, muss die Senkung des Ressourcenverbrauchs an erster Stelle stehen. Dafür suchen wir modellhafte und innovative Leuchtturmprojekte.“ Nach Hempels Worten richtet sich der Appell vor allem an kluge Köpfe in den Sektoren chemisch-pharmazeutische Erzeugnisse, medizintechnische Gegenstände und Geräte sowie Textilien und persönliche Schutzausrüstung. Hempel: „Als Projektansätze bieten sich zum Beispiel Produkt- und Verfahrensoptimierungen, aber auch Abfall- und Ressourcenmanagement sowie Qualifizierungsmaßnahmen an, die die Ressourceneffizienz ins Visier nehmen.“ Die DBU-CirculAid-Initiative richte sich sowohl an Kliniken, Heime und Praxen als auch an Hochschulen und Ausbildungsstätten im medizinischen Bereich. Hempel: „Kooperationen von kleinen und mittelständischen Unternehmen mit Forschungseinrichtungen sind ausdrücklich erwünscht.“

 

Fest statt flüssig:

Warum Seife beim Ressourcensparen im Gesundheitssystem helfen kann

Die fünf bisher seitens der DBU geförderten CirculAid-Projekte bilden das Spektrum möglicher Ideen ab. Ein Vorhaben nimmt sich etwa die Entwicklung eines Verfahrens vor, mit dem zumin-dest ein Teil des üblicherweise anfallenden Plastikabfalls stofflich recycelt und zu hygienisch unbedenklichem Rezyklat wird. Eine andere Maßnahme erforscht das kreislaufwirtschaftliche Potenzial von Beatmungssystemen. Tatsächlich eröffnen sich hier einige Optionen, denn aktuell bestehen Beatmungssysteme vor allem aus Einwegkomponenten, die nach der Nutzung entsorgt werden. Und neben dem Recycling von OP-Instrumenten und der Entwicklung hygienischer Mehrwegtextilien im OP-Bereich macht noch ein anderes Projekt auf sich aufmerksam. Es zeigt, wie selbst an unverhofften Orten Ressourcen zu retten sind – sich man dafür aber von alten Denkmustern verabschieden muss: Am Uni-Klinikum sowie im Luisenhospital in Aachen wird derzeit untersucht, wie ein bis dato unangefochtener Standard ersetzt werden kann: feste statt flüssiger Seife. „Das hätte den Vorteil geringerer Transport- und Lagervolumen, und auch die Plastikverpackung würde wegfallen“, sagt Hempel.

 

Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

 

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
PDF-Dokument [88.5 KB]

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

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NATUR Online   Portraits

Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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Seminar- und Gästehaus Südfrankreich

Horizons Séranne bietet sanften Touris-mus, der Treffen und Austausch schafft und zu lebendigen Diskussionen über Europa und seine politischen Inhalte beiträgt. Die Bildungsangebote richten sich an Interes-sierte, die das europäische Natur- und Kulturerbe verstehen und die fremde Land-schaften bereisen wollen. www.seranne.de

 

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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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