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5. Dezember 2024

 

Hessens Umweltminister Ingmar Jung fordert auf der Umweltminister-konferenz schnellere Verfahren und Bürokratieabbau

 

Hochwasserschutz, Recyclingbaustoffe, Wolfsmanagement und Bodenschutz im Fokus

 

Die 103. Umweltministerkonferenz (UMK) in Bad Neuenahr-Ahrweiler hat wichtige Weichen für den Umwelt- und Hochwasserschutz gestellt. Dabei setzte auch Hessen Akzente: Umweltminister Ingmar Jung machte sich für weniger Bürokratie, schnelle Rechtsänderungen für ein Bestands-management des Wolfs und innovative Lösungen im Bauwesen stark.

 

Schnellere Verfahren für besseren Hochwasserschutz

Die UMK fand in Bad Neuenahr-Ahrweiler statt, tragischer Ort der Flutkatastrophe von 2021, und stand damit auch symbolisch für die Dringlichkeit des Hochwasserschutzes. Im Rathaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler trugen sich die Ministerinnen und Minister sowie Senatorinnen und der Sena-tor der 16 Länder in das Goldene Buch der Stadt ein. Anschließend schilderte Claudia Weigand, Landrätin des Kreises Ahrweiler, sehr bewegend ihre persönlichen Erinnerungen an die Schre-ckensnacht, die Folgen der Flutkatastrophe und die Perspektiven für das Ahrtal.

 

Bei einer Fahrt durchs Ahrtal machte sich die Umweltministerkonferenz ein Bild vom Wiederauf-bau der vergangenen Jahre, besichtigte unter anderem provisorische Brücken und den Neubau der Bahnstrecke. In Dernau informierten sich die Teilnehmer der Exkursion zum Thema „Ge-wässerwiederherstellung und Bodenneuordnung“ unter anderem am Beispiel der Weinbauflächen entlang der Ahr. Außerdem wurde das Forschungsprojekt „Monitoring Gewässerwiederherstel-lung“ vorgestellt.

 

Die UMK sprach sich dafür aus, Maßnahmen des Hochwasserschutzes als „überragendes öffentliches Interesse“ einzustufen. „Die aktuellen Genehmigungsverfahren sind viel zu langwierig. Hier muss der Bund schnell handeln, damit Maßnahmen schneller umgesetzt werden können“, erklärte Ingmar Jung auf der Pressekonferenz zum Abschluss der Umweltministerkonferenz.

Hessen investiert jährlich 16 Millionen Euro in den Hochwasserschutz – von Deichbau bis zur Sensibilisierung der Bevölkerung.

 

Recyclingbaustoffe fördern – Bürokratie abbauen

„Wir wollen mit weniger Bürokratie für pragmatische Lösungen im Bauwesen sorgen“, so Jung. Recyclingbaustoffe können eine Schlüsselrolle beim Ressourcenschutz spielen, werden jedoch aktuell durch komplizierte Regularien ausgebremst. Alle Länder beschlossen einen Antrag Hessens, der unter anderem vereinfachte Vergabeverfahren, digitale Plattformen zur Bewertung von Recyclingbaustoffen und einheitliche rechtliche Standards vorsieht. Dadurch können auch Kapazitäten auf Deponien effizienter genutzt werden. „Die Akzeptanz von Recyclingbaustoffen muss wachsen, hier gibt es für den Umwelt- und Ressourcenschutz enormes Potential“, so Jung. Gemeinsam mit anderen Ländern setzte sich Hessen dafür ein, unbürokratisch und praxistauglich sogenannte mineralische Ersatzbaustoffe unter bestimmten Regelungen nicht mehr als Abfall zu deklarieren. Ziel ist es, dass mehr Baustoffe wieder verwendet werden können.

 

Trendwende beim Wolf: Regulierung für mehr Akzeptanz 

 

Ein weiteres Kernthema war der Umgang mit der wachsenden Wolfpopulation. Jung begrüßte, dass der Schutzstatus des Wolfs auf EU-Ebene angepasst wird.  „Unserer Ziel ist es eine realistische Bestandsregulierung. Es geht nicht um Ausrottung, sondern um ein ausgewogenes Miteinander von Wolf, Weidetierhaltung und Kulturlandschaft“, erklärte Jung. Bund und Länder haben vereinbart, wie es konkret nach der Herabstufung des Schutzstatus in der Berner Konven-tion weitergeht. Hessen setzte sich erfolgreich dafür ein, dass die rechtlichen Rahmenbedingun-gen für eine sichere Bestandsregulierung auf Bundesseite schnell geschaffen werden. „Der Bund darf hier nicht warten, bis auf EU-Ebene alles geregelt ist, sondern muss schon jetzt alle nationalen Regelungen vorbereiten, damit wir schnellstmöglich zu einem rechtssicheren Wolfs-management kommen“, so Jung am Rande der Konferenz.

 

Bundesbodenschutzgesetz: Flexibilität statt Bürokratie

Hessen plädiert bei der Novellierung des Bundesbodenschutzgesetzes weiter für die Reduzierung unnötiger Vorschriften und eine bessere Abstimmung mit bestehenden Fachgesetzen. „Wir brauchen flexiblere Regelungen, um innovative und regionale Lösungen zu ermöglichen“, betonte Jung. Zudem hat Hessen zusätzliche Berichtspflichten bei den Treibhausgasminderungsquoten

verhindert und damit Bürokratie reduziert.

 

Hintergrund: die UMK als Plattform für gemeinsame Lösungen

Die Umweltministerkonferenz dient als zentrale Abstimmungsplattform im Umweltbereich zwischen Bund und Ländern mit dem Einstimmigkeitsprinzip. Hessen setzt sich hier für pragma-tische, zukunftsorientierte Lösungen ein – von Hochwasserschutz bis hin zu Landwirtschaft.

 

 

Quelle: Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
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NATUR Online   Portraits

Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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