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19. Dezember 2024

 

Umweltpolitischer Rückblick auf das Jahr 2024 / Das Jahr der Gier

 

Der Umweltbewegung wird immer wieder gesagt, sie sollte stets "positive" Aussagen machen, um gehört zu werden. Das führt häufig dazu, dass bei Jahresrückblicken auch winzige Teilerfolge fett aufgeblasen werden. Im Jahr 2024, dem Jahr der entfesselten globalen Gier, im Jahr entsetzlicher Kriege und der damit stets verbundenen Irrationalität, fällt nicht nur bei Umweltthemen das Suchen nach positiven Entwicklungen und Erfolgen schwer.

  • Laut dem EU-Klimadienst Copernicus wird 2024 mit hoher Wahrscheinlichkeit das erste Jahr, das im Durchschnitt mehr als 1,5 Grad wärmer ist als in vorindustriellen Zeiten. Damit wird es auch das heißeste Jahr seit dem Start der Messungen. Die gesamten CO₂-Emissionen werden 2024 voraussichtlich 41,6 Gigatonnen CO₂ erreichen, etwa zwei Prozent mehr als 2023.
  • Die verheerenden Folgen der menschengemachten Erderwärmung zeigten sich in vielen Extremwetterereignissen. (Hochwässer, Erdrutsche, Taifune, Hurrikane, Waldbrände und Dürren …)
  • In einer Zeit, in der wir täglich bis zu 150 Arten ausrotten, war 2024 das Aussterben des Dünnschnabel-Brachvogels der spektakulärste "Abgang".
Eigentlich müssten wir Menschen wissen, was zu tun wäre, aber ...
  • Die Weltklimakonferenz COP29 im Klimatäterland Aserbaidschan ist gescheitert und machte keinerlei Fortschritte beim Klimaschutz
  • Die UN-Weltnaturkonferenz COP16 ist in Zeiten globaler Artenausrottung ohne Einigung zu Ende gegangen
  • In Südkorea sind die Verhandlungen über ein UN-Abkommen zur Verringerung von Plastikmüll ohne Ergebnis und ohne Fortschritt gescheitert
Bei allen drei Konferenzen gab es dieselben Ursachen für das Scheitern: Gier, Macht, Geld, Wachstumsreligion, Globalisierung, Egoismus und der Einfluss von Großkonzernen, Milliardären und ihren rechten und marktradikalen Lobbyisten in der Politik. Insbesondere die fossilen Seilschaften zeigten ihre ungeheure finanzielle und politische Macht.
 

Macht ist ein guter Übergang zum nächsten Thema.

 

In einem Jahr, in dem die verheerenden Folgen des Klimawandels deutlicher denn je waren, erstarken weltweit die rechten und marktradikalen Umweltzerstörungsparteien. Die Klimawandel-leugner der AfD sind dafür nur ein Beispiel. Der Staats- und Menschenverächter Javier Gerardo Milei zeigt in Argentinien seine Macht und "Drill-baby-drill-Trump" wurde in den USA gewählt.

 

Ein Hauptgrund für dieses scheinbar irrationale Wahlverhalten ist das Versprechen dieser Politiker, die Gier der Menschen schnell zu befriedigen und "nach unten" treten zu dürfen.


Dazu kommt die manipulative Macht der Konzerne, Milliardäre und Lobbyisten und ihr zuneh-mend undemokratischer Einfluss auf die Medien und speziell auf die (un-)Sozialen Medien. Der rechtslibertäre X-Manipulator und reichste Mann der Welt Elon Musk spendete 250 Millionen Dollar für Trump und diese "Investition" hat sich bereits ausgezahlt. In Deutschland haben (un-)Soziale Medien und die Springer-Presse, speziell die BILD-Zeitung, die Macht zu definieren, was in Deutschland und der Welt "gut und was böse" ist. Die perfekt organisierten Hass-Kampagnen gegen die Wärmepumpe, gegen Umwelt und Soziales waren und sind perfide.  Die Frage nach den ökonomischen Hintergründen von Umweltzerstörung und von Angriffen gegen die sozialen Bewegungen werden in einer brav-bürgerlichen Umweltbewegung viel zu wenig diskutiert.

 

Die Folgen der Globalisierung holen Deutschland ein und die Politik will diese Folgen mit den alten zerstörerischen Methoden bekämpfen. Die wichtigen Fragen nach den umwelt- und sozialen Folgen des Freihandelsabkommens Mercosur und nach dem unsäglichen Energieverbrauch der Zocker- und Dealerwährung Bitcoin und des Weltraumtourismus wurden auch in den wenigen verbliebenen Qualitätsmedien immer seltener gestellt.

Atompolitik


Die gefährliche und teure Nutzung der Atomenergie ist weltweit auch im Jahr 2024 auf einem absteigenden Ast. Die Atomkraft (genau wie Kohle, Gas und Öl) ist schlicht nicht mehr konkurrenzfähig gegen den immer kostengünstigeren Strom aus Sonne und Wind. Umso heftiger kämpfen grüngestrichene Lobbyisten und industrienahe Tarnorganisationen weltweit gegen die Energiewende und gegen die umweltfreundlichen Energien. Erstaunlich ist die unkritisch-technikbesoffene Begeisterung rechter und konservativer Parteien für die Atomkraft. Sie haben Tschernobyl und Fukushima vergessen. Gerne würden CDU und CSU die abgestellten deutschen AKW wieder ans Netz nehmen, doch der Rückbau ist weit fortgeschritten. Gerade die Parteien, die im Wahlkampf am lautesten von Heimat reden, setzen auf eine heimatgefährdende teure Technologie, deren Abfälle noch eine Million Jahre strahlen werden.


Die reiche Schweiz startet gerade zwei hochriskante Experimente. Das älteste AKW der Welt im grenznahen Beznau soll 64 Jahre lang laufen, obwohl der Stahl im Reaktordruckgefäß versprödet ist und der Atommüll der Schweiz soll in einer viel zu dünnen Schicht Opalinuston endgelagert werden. Der nächste schwere Atomunfall kommt nicht erst in einer Million Jahre, wie uns vor Fukushima versprochen wurde und wie uns heute wieder versprochen wird …


Erfreuliches und kleine Erfolge

 

Die auch von uns angestoßene positive Entwicklung der erneuerbaren Energien setzt sich trotz der Verhinderungsstrategien der atomar-fossilen Seilschaften und anderer mächtiger Lobbys fort. Im ersten Halbjahr 2024 betrug der Anteil der Erneuerbaren am Stromverbrauch in Deutschland erstmals rund 57 Prozent. Laut den Experten der Internationalen Energieagentur könnte die Welt bis 2030 ihre Ökostrom-Kapazitäten verdreifachen, denn der Preis der Erneuerbaren ist einfach unschlagbar.

 

Erfreulich ist auch die große Zahl von Menschen, die sich auch in schwierigen Zeiten in Deutsch-land und weltweit für Mensch, Natur, Umwelt und Demokratie engagieren. Rund 1,4 Millionen Menschen in Deutschland haben laut Medienberichten 2024 an einem einzigen Wochenende gegen Rechtsextremismus und für Demokratie demonstriert.

Die Vergabe der Fußballweltmeisterschaft 2034 an die Öl- & Gas Diktatur Saudi-Arabien, an das Land der Klimakatastrophen-Verantwortlichen, setzte dem Jahr 2024 die Krone auf.


Der ausgerottete Dünnschnabel-Brachvogel ist Glied einer Kette, deren Teil wir Menschen sind. Gier, Wachstumsreligion, undemokratische Milliardärs- und Konzernmacht und der größer werdende Abstand zwischen Normalverdienenden und Superreichen gefährden Demokratie, Mensch, Natur und Umwelt.

Dies alles und noch viel mehr wird die Umweltbewegung im kommenden (Wahl-)Jahr 2025 auf-zeigen und für menschengerechten, demokratischen Fortschritt streiten müssen. Trotz alledem!

 


Quelle: Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
PDF-Dokument [88.5 KB]

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

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NATUR Online   Portraits

Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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Seminar- und Gästehaus Südfrankreich

Horizons Séranne bietet sanften Touris-mus, der Treffen und Austausch schafft und zu lebendigen Diskussionen über Europa und seine politischen Inhalte beiträgt. Die Bildungsangebote richten sich an Interes-sierte, die das europäische Natur- und Kulturerbe verstehen und die fremde Land-schaften bereisen wollen. www.seranne.de

 

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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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