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17. Dezember 2024

 

Ist der große Knall noch zeitgemäß?                   

Feuerwerk belastet Wildtiere, Gesundheit und Umwelt

 

Wetzlar – Mit einem farbenprächtigen Feuerwerk den Jahreswechsel als besonderes Ereignis würdigen – für viele eine schöne Vorstellung. Für Wildtiere und Umwelt stellen Feuerwerke aber eine unzumutbare Belastung dar. Müssen wir hier unsere Traditionen nicht langsam überdenken? „Den Spaß und die Freude zur Jahreswende, möchten wir niemandem nehmen. Wir bitten aber, in Anbetracht der negativen Auswirkungen von Feuerwerk auf Wildtiere, Gesundheit und Umwelt um einen bewussteren Umgang. Wie so oft gilt auch hier: Weniger ist mehr. Denn jede Silvester-rakete, die nicht gezündet wird, ist ein Gewinn für die Umwelt“, sagt Maik Sommerhage, Landes-vorsitzender des NABU Hessen.

 

Jede*r sollte es sich also überlegen, ob man es zum Jahreswechsel wirklich immer „krachen lassen“ muss. Denn was den Menschen freut, kann für Haus- und Wildtiere im Garten und im Wald zum Problem werden: Die lauten Geräusche verschrecken viele Tiere. Haustierbesitzende wissen nur zu gut, wie schwer es sein kann, die durch die Knallerei in Panik versetzten tierischen Mitbewohner wieder zu beruhigen. Manche Tierärzt*innen bieten inzwischen sogar schon präventiv Beruhigungsmittel zum Kauf an, damit Katze, Hund und Zwergkaninchen den "Rutsch" ins neue Jahr unbeschadet überstehen. Genauso geraten Gartenvögel durch den Lärm in Stress, fliegen bis zu 1.000 Meter hoch, während sie sonst nur selten Höhen über 100 Meter erreichen. So verbrauchen sie bei ihrer Flucht wertvolle Energie. Anschließend benötigen sie oft viel Zeit, um wieder zur Ruhe zu kommen. „Das nächtliche Umherfliegen kostet Vögel unnötig Kraft, auf die sie in langen, kalten Winternächten angewiesen sind“, erläutert der Ornithologe Sommerhage. Das gleiche Problem haben Wildtiere im Wald, von denen gerade im Winter viele ihren Stoffwechsel auf ein Minimum reduzieren. Jede Flucht ist deshalb äußerst mühselig und häufig werden auf der Flucht Familienverbände auseinandergerissen. Säugetiere wie Fuchs oder Biber können Gehörschäden erleiden. Und es werden regelmäßig an Neujahr tote und verletzte Tiere gefunden. Daher mahnt der NABU-Landesvorsitzende: „Bitte zünden Sie kein Feuerwerk in der Nähe von Wäldern, in öffentlichen Grünanlagen und in Gärten“. Auch Seeufer und die offene Feldflur sind, so der NABU, keine geeigneten Orte für das Silvester-Feuerwerk.

 

Knaller belasten unsere Gesundheit und die Umwelt

 

Jedes Jahr werden von den Deutschen über 120 Millionen Euro buchstäblich in die Luft gejagt. Die Folge ist die höchste Feinstaubbelastung des Jahres, denn durch die Feuerwerke werden circa 15 % der jährlichen im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge freigesetzt. Das sind circa 4.000 Tonnen. Und der Silvesterqualm hat es in sich. Er enthält zahlreiche gesundheits-schädliche Stoffe wie Blei, Arsen, Aluminium, PVC, Schwefel sowie in kleineren Mengen Eisen-, Kupfer-, Titan-, Antimon- und Zinkverbindungen, die unsere Gesundheit belasten. Die Staub-teilchen aus den Feuerwerkskörpern erreichen beim Einatmen auch die kleinsten Lungen-bläschen, gelangen in den Blutkreislauf und werden von der Weltgesundheitsorganisation für lebensbedrohliche Herz-Kreislauferkrankungen verantwortlich gemacht. Welche Auswirkungen der Regen, der mit Rückständen von Feuerwerkskörpern versetzt ist, auf Gewässer und Boden hat, ist noch gar nicht erforscht. Wer an den ersten Tagen des Jahres unterwegs ist, der kann sich dann jedes Jahr aufs Neue an den Überresten der Knaller „erfreuen“. Denn viele lassen die Verpackungen und ausgebrannten Reste der Knaller einfach liegen. „Leider findet sich nach Silvester auch immer viel Müll in der Landschaft und damit im Lebensraum unserer Wildtiere und dort, wo Landwirt*innen unser Essen produzieren. Und hier kommt keine Kehrmaschine der Stadtreinigung, um sie aufzuräumen“, gibt Maik Sommerhage zu bedenken. Am wenigsten bekannt ist vermutlich die langfristige Verschmutzung der Umwelt mit Plastik, das in den Feuer-werkskörpern verbaut ist und nach dem Abschießen unkontrolliert in die Natur gelangt. Zwar gibt es keine Daten zum Umfang dieser Plastikeinträge in die Natur, allerdings erreichen den NABU regelmäßig Zuschriften, die von Plastikverschmutzungen in Gärten und auf öffentlichen Flächen berichten. Vereinzelt wurden mehrere Hundert Plastikhülsen in einem einzigen Garten gefunden. Die Plastikteile bauen sich in der Natur nur sehr langsam ab, verunstalten die Umwelt und können von Tieren mit Futter verwechselt werden.

 

Bunte Vogelschar statt Feuerwerk

 

Für einen bunten Jahreswechsel ist ein Feuerwerk nicht unbedingt nötig. „Schillernde Farben gibt es in der Natur auch ohne Raketen“, erklärt Sommerhage. Statt mit lautem Böllern können die ersten Morgenstunden in 2021 mit Vogelgezwitscher an den Futterplätzen begrüßt werden. Im Winter sammeln sich dort Rotkehlchen mit ihrer rot leuchtenden Brust, Kohlmeisen und Blaumeisen mit zartem Gelb und Blau, Grünfinken bringen ein herrliches Grün ein. „In speziellen Futtersilos, die es zum Aufhängen oder für den Boden gibt, bleibt das Futter vor Feuchtigkeit und Keimen geschützt“, so der Landesvorsitzende. Als Basisfutter eignen sich Sonnenblumenkerne, die von fast allen Vögeln gerne gefressen werden. Weichfutterfresser wie das Rotkehlchen erfreuen sich zusätzlich an Rosinen und Haferflocken. So werden die heimischen Vögel mit einem leckeren Neujahrsbuffet begrüßt und können gleich zur Stunde der Wintervögel am ersten Januarwochenende bestens beobachtet und gezählt werden.

 

 

Quelle: NABU Hessen

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

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NATUR Online   Portraits

Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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