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10. Juli 2025 

 

Westbalkanstaaten müssen Umweltschutz verstärken 

 
++ Umwelt- und Biodiversitätsschutz sind für den EU-Beitritt nicht verhandelbar ++ Resolutionen des Europäischen Parlaments zu den Ländern zeigen die Defizite beim Schutz der reichen biologischen Vielfalt der Region ++

 
Brüssel, Radolfzell. In einer Reihe von Resolutionen des EU-Parlaments zu Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien fordern die Abgeordneten dringende Maßnahmen zur Umsetzung und Durchführung wichtiger EU-Naturschutzvorschriften. EuroNatur begrüßt diese Schwerpunktsetzung des Parlaments – es spiegelt die Besorgnis über die schwache Umweltbilanz der Region wider, die Naturschützer seit langem immer wieder betonen. In einem Überblick über die Parlamentsbeschlüsse beleuchtet EuroNatur die Defizite aller sechs Westbalkanstaaten beim Schutz der reichen Biodiversität in diesen Ländern.

Viktor Berishaj, Senior Policy Officer bei EuroNatur: "Das Europäische Parlament hat deutlich gemacht, dass die Erfüllung der EU-Standards im Umweltbereich nicht nur eine Ankreuzübung ist, sondern eine Grundvoraussetzung für den EU-Beitritt. Die Regierungen in den westlichen Balkanstaaten müssen die Umsetzung der Umweltgesetze drastisch verbessern. Ein Land, das seine Flüsse, Wälder und Tierwelt nicht schützt, kann nicht glaubhaft versichern, dass es für den EU-Beitritt bereit ist."

Die Beschlüsse des Parlaments verdeutlichen für den gesamten westlichen Balkan Umweltde-fizite und die Notwendigkeit umfassender Verbesserungen. So äußerte das Europäische Par-lament zum Beispiel ernste Bedenken über die jüngsten Änderungen des Gesetzes zu Schutz-gebieten in Albanien, die Infrastrukturprojekte und  Fünf-Sterne-Tourismus in geschützten Gebieten ermöglichen würden. Die Resolution unterstreicht auch die Besorgnis des Parlaments über den Bau des Flughafens Vlora im Vjosa-Narta-Schutzgebiet, der gegen nationale und internationale Normen zur biologischen Vielfalt verstößt.

Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer von EuroNatur: "Wir unterstützen nachdrücklich die klare Botschaft des Europäischen Parlaments an Albanien. Die Regierung in Tirana muss zeigen, dass sie es mit der EU-Mitgliedschaft ernst meint, indem sie Projekte stoppt, die gegen Naturschutzrecht verstoßen, und indem sie die jüngsten Gesetzesänderungen zurücknimmt, die den Status von Schutzgebieten schwächen. Die EU sollte feste Maßstäbe setzen: Beitritt ist nur möglich mit echten Fortschritten beim Naturschutz."

EuroNatur fordert die Staats- und Regierungschefs der Westbalkanstaaten und die EU-Institutionen auf, den Empfehlungen aus den Resolutionen zu folgen. Während die Beitrittsverhandlungen voranschreiten, müssen ökologische Fortschritte in den Mittelpunkt der Reformen rücken. Ob es darum geht, zerstörerische Flughafen- und Wasserkraftprojekte zu stoppen, Nationalparks besser zu schützen oder die Zivilgesellschaft an der Entscheidungs-findung zu beteiligen - die in den nächsten Monaten unternommenen Schritte werden das Engagement dieser Länder für Europas Natur unter Beweis stellen müssen . „Wenn die westlichen Balkanländer wirklich der EU beitreten wollen, müssen sie das zeigen, indem sie die Natur schützen und die Rechtsstaatlichkeit in Umweltangelegenheiten aufrechterhalten, und zwar ab heute“, erklärt Berishaj. „Die Europäische Union darf und wird nicht weniger akzeptieren.“
 
Hintergrundinformation:


Das Europäische Parlament verabschiedet regelmäßig Resolutionen zu den Westbalkanstaaten als Teil seiner Prüfung des EU-Erweiterungsprozesses. Diese Resolutionen sind politisch bedeutsam. Sie bewerten die Fortschritte der einzelnen Länder auf dem Weg zum EU-Beitritt und enthalten Empfehlungen an die Europäische Kommission, die EU-Mitgliedstaaten und die Länder selbst.

Kleinwasserkraftwerk am Ugar © Amel Emric
 
In den Resolutionen des Parlaments wird auf Umweltmängel in den westlichen Balkanländern hingewiesen - Wasserkraftprojekte (hier am Ugar-Fluss in Bosnien-Herzegowina) stellen eine Bedrohung für die Artenvielfalt dar. © Amel Emric
 
Flughafenbaustelle © Annette Spangenberg | EuroNatur
 
Der Bau des Vlora-Flughafens nahe der Vjosa-Mündung konterkariert den erst 2023 ins Leben gerufenen Vjosa-Wildfluss-Nationalpark. An der Baustelle wird Tag und Nacht gearbeitet – trotz massiver Proteste von EuroNatur und ihren albanischen Partnern. © Annette Spangenberg | EuroNatur
 
Strand bei Zvernec © Annette Spangenberg | EuroNatur
 
Der Vlora-Flughafen scheint der Auftakt für eine großangelegte Tourismusinitiative der albanischen Regierung im Süden des Landes zu sein. Auch dieser naturbelassene Strandabschnitt bei Zvërnec ist in den Fokus ausländischer Investoren gerückt. © Annette Spangenberg | EuroNatur

 

Über EuroNatur: EuroNatur ist eine gemeinnützige, international tätige Naturschutzstiftung mit Sitz in Radolfzell am Bodensee. Ziel ist der grenzübergreifende Erhalt wertvoller europäischer Natur- und Kulturlandschaften mitsamt ihrer Artenvielfalt. Hauptbestandteil der Arbeit von EuroNatur ist es, Menschen und Natur zu verbinden – die Grundlage, um einen langfristigen Erfolg der Projekte zum Schutz von Wildtieren wie Wölfen, Bären, Luchsen, Zugvögeln und ihren Lebensräumen zu erreichen.
 
Quelle: EuroNatur

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

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NATUR Online   Portraits

Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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Seminar- und Gästehaus Südfrankreich

Horizons Séranne bietet sanften Touris-mus, der Treffen und Austausch schafft und zu lebendigen Diskussionen über Europa und seine politischen Inhalte beiträgt. Die Bildungsangebote richten sich an Interes-sierte, die das europäische Natur- und Kulturerbe verstehen und die fremde Land-schaften bereisen wollen. www.seranne.de

 

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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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