Aktuell Informativ Meinungsbildend NATUR & UMWELT
Aktuell                                                 Informativ                                                                                            Meinungsbildend                                   NATUR & UMWELT

17. Juni 2024 | „Sterbehilfe für die Ems” 

 

Umweltorganisationen kritisieren deutsche Vertiefungspläne

 

•   Deutschland will Fahrrinne in der Außenems weiter vertiefen

•   Umweltorganisationen warnen vor massiver Schädigung der Ems

•   Vorhaben verstößt gegen europäische Umweltgesetze und steht dem

    Masterplan Ems 2050 entgegen

 

Hannover/Hamburg – Die deutschen und niederländischen Umweltverbände BUND, WWF Deutschland, NABU, Waddenvereniging, Het Groninger Landschap, Natuurmonumenten und Natuur en Milieufederatie Groningen kritisieren die Pläne der deutschen Bundesregierung, die Fahrrinne der Außenems weiter zu vertiefen. Die Flussmündung der Ems, das Emsästuar, ist seit Jahren in einem ökologisch katastrophalen Zustand. Die Vertiefung würde eine weitere Verschlechterung dieses Zustandes bedeuten und gegen europäische Umweltgesetze verstoßen. Die Umweltverbände haben heute Stellungnahmen hierzu eingereicht. Darin kritisieren sie unter anderem, dass keine ernsthaften Alternativen geprüft wurden, um die wirtschaftlichen Ziele der Ausbaupläne durch naturverträglichere Maßnahmen zu erreichen.

 

„Die geplante Vertiefung wäre Sterbehilfe für die Ems. In Zeiten von Klima- und Biodiversitätskrise verbietet sich ein solcher Eingriff in einen teilweise sogar geschützten Lebensraum”, kritisieren die Umweltverbände. Das Wasser im Emsästuar ist durch mehrfache Vertiefungen und ständiges Ausbaggern bereits jetzt viel zu trüb und der Gewässerboden im Süßwasserbereich der Unterems wird im Sommer unter einer mehrere Meter dicken Schlickschicht begraben, in der kein Leben möglich ist. Seit Jahren arbeiten die Niederlande und Deutschland deshalb an Plänen zur Verbesserung des Zustands. Erst 2017 haben die beiden Länder einen gemeinsamen Managementplan für das Emsästuar verabschiedet. In den Niederlanden ist geplant, in den nächsten 10 Jahren jährlich eine Million Tonnen Schlick aus der Ems zu entfernen. In Deutschland wird geprüft, ob und inwieweit das Emssperrwerk im Rahmen der Umsetzung des Masterplan Ems 2050 dafür sorgen kann, dass weniger Schlick in den Fluss gelangt. 

 

Deutschland plant nun, die Fahrrinne in der Außenems nach Emden um einen Meter zu vertiefen und die zusätzlichen Unterhaltungsbaggerungen daraus in die Emsmündung zwischen Delfzijl und Eemshaven zu verklappen. Aus Sicht der Umweltverbände würde das Vorhaben allen bisherigen Verbesserungsbemühungen entgegenlaufen und zu einer zusätzlichen Trübung der Ems führen.

 

„Die Pläne zur erneuten Vertiefung der Ems zeigen, dass die deutsche Bundesregierung nichts aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat. Schlimmer noch, sie arbeitet aktiv daran, die Ems weiter zu schädigen und damit die ökologischen Ziele des Masterplan Ems 2050 zu boykottieren. Das widerspricht nicht nur aller Logik, sondern auch dem Wasserhaushaltsgesetz und der europäischen Wasserrahmenrichtlinie”, so die Verbände.

 

Die Auswirkungen der geplante Außenemsvertiefung betreffen auch den  räumlichen Geltungsbereich des Masterplan Ems 2050. Die Umweltverbände kritisieren, dass die Vertiefung den getroffenen Vertragsvereinbarungen widerspricht. „Bevor spür- und messbare Erfolge der Umsetzung des Masterplans zu verzeichnen sind, verbietet sich unter der Maxime eines verantwortungsvollen und nachhaltigen Handelns jeder weitere umweltbelastende Eingriff in das Ästuar”, so die Verbände.

 

Zudem leben im unmittelbar betroffenen Natura-2000-Gebiet „Unterems und Außenems“ gefährdete Arten wie die Finte. Für den Lebensraumtyp Ästuar und dort lebende bedrohte Arten besteht laut EU-Recht nicht nur ein Verschlechterungsverbot, sondern sogar ein Wiederherstellungsgebot bzw. eine Verbesserungspflicht.

 

Quelle: Gemeinsame Presseerklärung von BUND, WWF Deutschland, NABU, Waddenvereniging, Het Groninger Landschap, Natuurmonumenten und Natuur en Milieufederatie Groningen

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

[>>>weiterlesen]

WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


[>>>weiterlesen]

NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
PDF-Dokument [88.5 KB]

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

NATUR Online   Werbung

Erfolgreich werben mit NATUR Online

[>>>weiterlesen]

NATUR Online   Portraits

Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
[>>>weiterlesen]

NATUR Online 

In eigener Sache

Wir sind nur so gut wie Sie

Übersenden Sie uns Ihre Pressemittei-lungen. Steigern Sie Ihre Sichtbarkeit und Reichweite mit NATUR Online. 

Wir freuen uns über jede qualifizierte Meldung zu den Themenbereichen  Natur, Umwelt oder Klima:

magazin@natur-online.info
 

Schalten Sie Anzeigen, präsentieren Sie Ihr Unternehmen, Produkt oder Buch in einem redaktionellen Um-feld aktueller Nachrichten [>>>mehr].

Bei Interesse genügt eine kurze Mail: anzeigen@natur-online.info.

NATUR Online   Reklame

ANZEIGE
FREIANZEIGE Alzheimer Forschung Initiative e.V.
ANZEIGE

Seminar- und Gästehaus Südfrankreich

Horizons Séranne bietet sanften Touris-mus, der Treffen und Austausch schafft und zu lebendigen Diskussionen über Europa und seine politischen Inhalte beiträgt. Die Bildungsangebote richten sich an Interes-sierte, die das europäische Natur- und Kulturerbe verstehen und die fremde Land-schaften bereisen wollen. www.seranne.de

 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

NATUR Online 
Charity-Shopping

Wenn schon Einkaufen, dann gleich Gutes tun. Zum Beispiel  Projekte in der Umweltbildung oder im Natur- und Artenschutz unterstützen. Hier geht es lang.

NATUR Online 

Redaktion NATUR Online

Mühlstraße 11 | D - 63517 Rodenbach
Telefon: 06184 –  99 33 797

magazin@natur-online.info

Spenden erwünscht

NATUR Online wird von der GNA e.V. herausgegeben. Dazu benötigen wir Ihre Unterstützung u.a. in Form von Spenden. Spenden an die gemein-nützige GNA sind steuerlich absetzbar. 

 

Raiffeisenbank Rodenbach

IBAN DE75 5066 3699 0001 0708 00
BIC    GENODEF1RDB

Stichwort: NATUR Online

 

Hinweis: Soweit nicht anders angege-ben, verwenden wir pixabay.com Fotos.

 

Aktualisiert am 2. Oktober 2025

Besucher:innen

16/09/2025

Druckversion | Sitemap
© Copyright 2013 - 2025 Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung e.V.

E-Mail