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10. Oktober 2022

 

EU stoppt Handel mit Makohaien aus dem Atlantik

 

Fischereikonferenz ICCAT im November nun unter Zugzwang

 

Brüssel/München/Zürich. Die Artenschutzbehörden der EU haben ein Import- und Exportverbot für Makohaie aus dem Südatlantik beschlossen. Dies ergänzt ein bereits seit 2021 geltendes Verbot für den Nordatlantik. Die Artenschutzorganisationen Pro Wildlife und SHARKPROJECT begrüßen diesen Schritt als Meilenstein, um die Plünderung dieser stark bedrohten Art zu stoppen und den Zusammenbruch der Bestände im Atlantik zu verhindern. Sie drängen nun darauf, dass die EU für das Treffen des für den Atlantik zuständigen Fischereiabkommens ICCAT im November wirksame Schutzmaßnahmen auf den Weg bringt, die dann für alle ICCAT-Mitgliedsstaaten gelten, also auch für Nicht-EU-Länder.

 

Artenschutz und Kommerz prallen aufeinander

Makohaie gehören zu den großen Hochseehaien im Atlantik. Als Beutegreifer nehmen sie eine zentrale Rolle im Ökosystem Meer ein und sind wesentlich für den Erhalt der marinen Artenvielfalt. Die EU ist bis heute der größte Makohai-Fänger im Südatlantik und trägt damit eine zentrale Verantwortung für den massiven Rückgang der Art, die dort bisher ohne jegliche Beschränkungen gefangen werden darf. Die EU-Fischereiabteilung „DG Mare“ vertritt bei internationalen Konferenzen für gewöhnlich die Interessen der spanischen und portugiesischen Fischereiflotten. Die EU-Artenschutzbehörden hingegen wollen das Ausrotten der stark gefährdeten Art verhindern – die Interessen könnten konträrer nicht sein.
 
ICCAT (engl. Abkürzung für die Internationale Kommission für die Erhaltung der Thunfisch-bestände im Atlantik), das den Fang von Thunfischen und Haien regelt, kann für alle Mitgliedsstaaten gültige Fangquoten festsetzen oder gar Fangverbote beschließen. „Da bei ICCAT jedoch die Fischereiministerien der Mitgliedsstaaten die Entscheidungen treffen und es für die Haibestände noch immer kein Bestandsmanagement mit Fangquoten und einer Fangquotenverteilung gibt, geschieht hier ohne äußeren Zwang leider wenig“, so Dr. Iris Ziegler von SHARKPROJECT. „Deshalb drängen wir die EU nun, für die nächste ICCAT-Tagung einen Antrag vorzubringen, der den Versäumnissen der Vergangenheit und der Bedrohung dieser Art im ganzen Atlantik Rechnung trägt.“

 

Wissenschaftliche Empfehlungen lange ignoriert

Seit 2017 liegt eine Empfehlung des ICCAT-Wissenschaftsgremiums (SCRS) auf dem Tisch, die Anlandung von Makohaien aus dem Nordatlantik komplett zu verbieten, um so die wirtschaft-lichen Anreize aus dem Fang dieser Tiere zu unterbinden.  Für den Südatlantik empfahl das Gremium bereits damals die fischereibedingte Gesamtmortalität auf maximal 2001 Tonnen pro Jahr zu reduzieren. Diese Empfehlungen wurden jedoch seitens ICCAT viele Jahre ignoriert.
 
2019 wurden auf der CITES-Weltartenschutzkonferenz 2019 erstmals globale Handelsbe-schränkungen für alle Bestände der Makohaie beschlossen. Seither müssen Länder glaubwürdig nachweisen, dass ihr Fang und Handel mit diesen Tieren dem Überleben der Art nicht abträglich sind. Angesichts der kollabierten Bestände und der anhaltenden Überfischung sahen sich die EU-Artenschutzbehörden nicht in der Lage, weitere Importe und Exporte dieser Art als ökologisch unbedenklich zu akzeptieren. Ab Jahresbeginn 2021 beschlossen sie zunächst ein Importverbot für den Nordatlantik.

Erst nach dieser Entscheidung und auf Druck von Artenschutzorganisationen stimmte die EU-Fischereiabteilung beim ICCAT-Treffen im November 2021 einem vorläufigen Anlandeverbot für den Mako aus dem Nordatlantik zu, das somit für alle ICCAT Mitgliedsstaaten gilt.
 
Einen ähnlichen Vorstoß fordern SHARKPROJECT und Pro Wildlife nun im Vorfeld der anstehenden ICCAT-Konferenz auch für den Südatlantik. „Die EU-Artenschutzbehörden haben mit ihrer aktuellen Entscheidung für einen Importstopp auch aus dem Süden einen entscheidenden Schritt getan. Nun muss ICCAT folgen und den ungeregelten Fang im Südatlantik beenden. Erst wenn der Raubbau ein Ende hat, hat dieser bedrohte Hai eine echte Chance, dass sich die Bestände von der katastrophalen Überfischung erholen“, so Dr. Sandra Altherr von Pro Wildlife abschließend.
 
Beschlossen wurde das EU-Importverbot für den Südatlantik bereits am 13. September, jedoch erst am 7. Oktober veröffentlicht.

 

Über Pro Wildlife
Pro Wildlife ist eine gemeinnützige Organisation, die sich weltweit für den Schutz von Wildtieren und ihren Lebensräumen einsetzt. Unser Ziel ist es, die Artenvielfalt zu erhalten und Tiere zu retten. Dabei ist uns das Überleben der Arten in ihrem Lebensraum, aber auch der Schutz des einzelnen Tieres wichtig. Wir setzen uns für bessere Gesetze und effektive Schutzmaßnahmen für Wildtiere ein. In verschiedenen Ländern unterstützen wir Hilfsprojekte für Tiere in Not, helfen bei der Erhaltung von Lebensräumen und setzen uns für die Koexistenz von Mensch und Wildtier ein.

Über SHARKPROJECT
SHARKPROJECT ist eine Artenschutzorganisation, die sich für den Schutz der Haie und ihres marinen Lebensraumes einsetzt. Neben Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu Meeresschutzthemen engagiert sich SHARKPROJECT v.a. auch für ein globales Umdenken in Bezug auf die Nutzung unserer Meere, wirklich nachhaltige Fischerei, Beifangreduzierung und die Errichtung von Schutzgebieten.  Alle Mitarbeitenden arbeiten ehrenamtlich und alle Spendengelder kommen direkt Haischutz-Projekten zugute. Neben der Dachorganisation SHARKPROJECT International gibt es Landesorganisationen in Österreich, Deutschland und der Schweiz. SHARKPROJECT ist Mitglied der Deep Sea Conservation Coalition (DSCC) und setzt sich für ein Moratorium gegen den Tiefseebergbau und die Einstellung von zerstörerischen Fangmethoden ein.

 

Quelle: Pro Wildlife e.V.


 

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
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NATUR Online   Portraits

Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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