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1. Juli 2025 | EU-Renaturierungsgesetz

 

Ohne gesunde Ökosysteme keine zukunftsfeste Landwirtschaft 

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NABU-Landesdelegiertenversammlung fordert von Minister Jung ambitionierte Umsetzung der EU-Wiederherstellungs-Verordnung der Natur in Hessen

 

Wetzlar/Nidda - Auf der Landesdelegiertenversammlung des NABU Hessen in Bad Salzhausen forderten die über 140 Delegierten Umweltminister Ingmar Jung in einer Resolution dazu auf, die EU-Wiederherstellungsverordnung der Natur in Hessen zügig und ambitioniert umzusetzen. „Ohne Bestäuber keine stabilen Ernten. Ohne gesunde Böden kein Puffer gegen Starkregen und Trockenperioden. Kurzum: Ohne gesunde Ökosysteme keine zukunftsfeste Landwirtschaft. Umso größer ist die Verantwortung für Umweltminister Ingmar Jung, sich für die Wiederherstellungs-verordnung in Hessen zu engagieren. Sie sichert langfristig Erträge und eröffnet außerdem Landwirtinnen und Landwirten ein neues Geschäftsfeld, indem sie für Naturschutzmaßnahmen honoriert werden“, erklärte NABU-Landesvorsitzender Maik Sommerhage. 

 

Umweltminister Ingmar Jung und acht weitere CDU-Umwelt- bzw. Landwirtschaftsminister haben Mitte Juni bei der EU-Kommission die komplette Aufhebung des Europäischen Renaturierungsgesetzes beantragt. Und dies im Alleingang, ohne Abstimmung in der Hessischen Regierungskoalition. Der Naturschutzbund NABU sieht darin einen Frontalangriff auf die Lebensgrundlagen der Menschen.

 

Die „Attacke“ der Umweltminister sei sehr kurzsichtig und könne auch nicht im Interesse der Landnutzer sein. Der hessische Umweltminister sollte, so die Delegierten, die Verordnung als Zukunftschance begreifen und gemeinsam mit Landwirtschaft und Naturschutz dafür sorgen, dass sie tatkräftig mit Leben gefüllt wird. „Dringlich ist es nun, den Wiederherstellungsplan zu erarbeiten, die Finanzierung auf eine solide Grundlage zu stellen und neben der Planung sofortige Maßnahmen zu ergreifen. Jetzt liegt es am Umweltministerium, diese Chance zu nutzen und das Gesetz wirkungsvoll für Natur und Landwirtschaft auszugestalten“, erläutert Sommerhage. Beim Schutz der Natur gehe es um lebensnotwendige Ökosystemleistungen wie sauberes Wasser, fruchtbare Böden und saubere Luft. „Für unsere Wirtschaft, Ernährungssicher-heit und Gesundheit sind wir auf eine intakte Natur angewiesen. Wiederherstellungsmaßnahmen bringen nachweislich auch einen hohen ökonomischen Mehrwert“, so Sommerhage. Die ökolo-gische Existenzsicherung ist dabei auch wesentlich für die Anpassung an die Auswirkungen der Klimakrise, darunter an Extremwetterereignisse wie Dürren oder Hochwasser. Intakte Wiesen, Feuchtgebiete, Wälder und Moore tragen zudem als natürliche Kohlenstoffsenken nicht uner-heblich zum Klimaschutz bei. 

 

Trotz einer eigenen Biodiversitätsstrategie hat das Land Hessen noch viele Hausaufgaben zu erledigen. Viele geschützte Tiere, Pflanzen und Lebensräume befinden sich weiterhin in einem ungünstig-schlechten Erhaltungszustand. So sind etwa die hessischen Vogelbestände in den letzten 24 Jahren um über 50 Prozent geschrumpft: Im Offenland gilt dies z. B. für Schleiereule, Bluthänfling, Feldlerche, Feldschwirl, Rebhuhn, Braunkehlchen und Kiebitz. In den Wäldern für Waldohreule und Waldlaubsänger, in den Auen für Gelbspötter, Teichrohrsänger, Rohrammer und Kuckuck. „In einer solchen Lage Initiativen zur Abschaffung der Wiederherstellungs-Verordnung der Natur zu unterstützen, ist kontraproduktiv und letztlich zukunftsblind“, erklärt Sommerhage.

 

Hintergrund

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Im vergangenen Jahr hatte die Europäische Union die Wiederherstellungs-Verordnung der Natur (Nature Restoration Law) verabschiedet. In zwei Schreiben an die EU-Kommission sowie den Bundesminister für Landwirtschaft fordern die unionsgeführten Umwelt- bzw. Agrarministerien, darunter auch das hessische, die Verordnung vollständig aufzuheben. Mit ihr sollen zerstörte Ökosysteme wiederhergestellt werden, um die biologische Vielfalt zu stärken und so auch die Landwirtschaft widerstandsfähiger im Klimawandel zu machen. Die Verordnung sieht vor, dass bis 2030 Wiederherstellungsmaßnahmen auf mindestens 20% der Landfläche eingeleitet werden sollen. Bis 2050 sind alle Ökosysteme, die der Wiederherstellung bedürfen, wiederherzustellen. Dies gilt für die Lebensräume und Arten der FFH- und Vogelschutzrichtlinie, für Waldökosysteme, Meeres- und Küstenökosysteme, Süßwasserökosysteme und Auen, landwirtschaftliche Ökosysteme, städtische Ökosysteme und Bestäuber-Populationen.

 

Die Wiederherstellungsverordnung der Natur ist ein wichtiges Instrument, um eine Trendumkehr einzuleiten und unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern. Die EU-Kommission hat den Mitgliedstaaten in der Verordnung bewusst keinen starren Umsetzungsrahmen vorgeschrieben, sondern Flexibilität für konkrete Maßnahmen eingeräumt. Die Verordnung wurde in den Verhan-dlungen mehrfach mit Kompromissen angepasst und demokratisch legitimiert, auch mit Stimmen der EVP-Fraktion, also der Parteifamilie der CDU im Europäischen Parlament. Der NABU Hessen spricht sich für eine entschlossene Wiederherstellung der Natur und die am-bitionierte Umsetzung der Naturschutzgesetzgebung in Hessen und ganz Deutschland aus.

 

Quelle: NABU Hessen

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

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Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
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Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

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Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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