6. September 2024
Zukunftsprogramm Pflanzenschutz weiter verwässert
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Zum Zukunftsprogramm Pflanzenschutz, das heute von Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) präsentiert wurde, kommentiert Patrick Rohde, Interimsgeschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
“Mit diesem Zukunftsprogramm Pflanzenschutz wird die Bundesregierung die eigenen Pestizid-reduktionsziele von 50 Prozent bis 2030 nicht erreichen. Agrarlobby und Chemieindustrie verhindern mit ihren Profitinteressen Ambitionen, konkrete Maßnahmen und messbare Ziele. Damit wird die schwammige Diskussionsgrundlage noch mehr aufgeweicht und das Artensterben in der Agrarlandschaft ungehindert fortschreiten. Pestizidrückstände im Wasser, in Böden und in Lebensmitteln werden Realität bleiben.
Auch der angestrebte Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide in Trinkwasserschutzgebieten fehlt jetzt vollständig. Dabei sind 80 Prozent unserer Kleingewässer aufgrund der Pestizidbelas-tung in einem schlechten Zustand und Grundwasser ist zu stark mit Pestizidrückstände verun-reinigt. Die Chemieindustrie setzt unser kostbares Grundwasser aufs Spiel.
Der BUND fordert Maßnahmen zur konsequenten Anwendung des integrierten Pflanzenschutzes und zum Schutz von Schutzgebieten vor Pestizideintrag. Ein Verbot von chemisch-synthetischen Pestiziden in Haus- und Kleingärten ist überfällig.“
Quelle: BUND |
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