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24. März 2025

 

Frühlingserwachen, auch für die Herbstzeitlose

 

Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung macht sich an die Arbeit

 

Main-Kinzig-Kreis. Das langersehnte Frühjahr ist da und mit ihm auch wieder eine Problem-pflanze, die Herbstzeitlose, von Wissenschaftlern Colchicum autumnale genannt.

 

Ihre hübschen Blüten, die im Herbst die Kinzigwiesen zieren, kennt wohl jede(r). Die blütenlosen Blätter, die jetzt als büscheliger Verband direkt aus der unterirdischen Knolle auf den landwirt-schaftlichen Flächen hervorsprießen, sind dagegen eher unbekannt. Diese Unkenntnis geht bisweilen so weit, dass die Blätter der Herbstzeitlose mit Bärlauch verwechselt werden – mit fatalen Folgen! Die Herbstzeitlose ist sehr giftig!

 

„Dies ist nicht nur ein Problem für unwissende Hobbyköche. Auch Rinder, Schafe und Pferde vergiften sich, wenn sie Herbstzeitlose fressen. Während die Tiere auf der Weide die bitter schmeckenden Blätter meiden, tun sie sich im Heu oder der Silage damit schwer. Aus gutem Grund verbietet das Gesetz, Futtermittel in Verkehr zu bringen, das schädliche Stoffe enthält. Damit fällt aber für die Bewirtschafter:innen der betroffenen Wiesen eine wichtige Einnahmequelle weg.“ erläutert Projektmanager Dr. Helmut Steiner von der Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA) die Hintergründe.

 

Wieso interessiert das aber eine Naturschutzorganisation, die sich, wie ihr Name sagt, dem Schutz unserer Flussauen verschrieben hat. „Nun, wenn die Wiesen, im Kinzigtal und anderswo, nicht mehr genutzt werden können, werden sie entweder in eine intensivere Nutzungsform überführt oder aufgegeben und der Verbuschung überlassen.“ so Dr. Steiner.

 

Kulturlandschaft als Lebensraum. Beides kann weder im Sinne des Naturschutzes noch im Sinne der Landwirtschaft sein, denn es geht nicht nur eine über Jahrhunderte geformte Kulturlandschaft verloren, sondern auch der Lebensraum für viele bedrohte Arten der Offenlandschaft. Als Beispiel sei hier nur der Kiebitz genannt, der auf Lebensräume mit weiten Wiesen, Feldern oder anderen natürlichen Flächen ohne größere Baumdecke, angewiesen ist. Diese Landschaften sind oft sehr artenreich und bieten vielen Tieren und Pflanzen eine Heimat.

 

Naturnahe Bewirtschaftung begünstigt Ausbreitung. Fatalerweise ist die Herbstzeitlose aber hervorragend an eine naturnahe Bewirtschaftung angepasst und hat sich bisher hartnäckig allen Versuchen, sie zurückzudrängen, widersetzt. Ihre unterirdische Knolle erlaubt ihr, oberflächliche Maßnahmen wie Mähen oder Mulchen zu überstehen.

 

„Wir müssen daher neue Wege gehen. Oder genauer gesagt, neue alte Wege: Die alte, bewährte Methode, die unterirdische Knolle der Pflanze per Hand auszustechen, die zwar erfolgreich, aber heute nicht mehr leistbar ist, wollen wir in Zukunft von Robotern erledigen lassen. Die Allgäuer Firma Paltech ist dabei unser Partner. Deren Roboter, die zur Bekämpfung von Ampfer entwickelt wurden, sind gerade dabei, „auf Herbstzeitlose umzulernen“. Dazu musste man sie die vergangenen beiden Jahre noch an die Hand nehmen, sprich: manuell steuern. Dieses Frühjahr sollen sie nun zeigen, was sie gelernt haben.“

 

Wie für die Natur, in der mit der Wiederkehr von Wärme und längeren Tagen alles in Geschäftigkeit ausbricht, ist auch für die GNA das Frühjahr die arbeitsreichste Zeit. Das untere Kinzigtal muss kartiert werden, um die Entwicklung der Herbstzeitlose zu verfolgen, und die Rückdrängungsversuche müssen vorbereitet, durchgeführt und dokumentiert werden. Die Vorstellung, Roboter einfach alleine loszuschicken, ist bisher noch ein schöner Traum …

 

Aufgrund der hohen Nachfrage hat die GNA das Faltblatt zum Projekt aktualisiert und in einer höheren Auflage neu veröffentlicht. Es informiert über die geplante Verdrängung der giftigen Pflanze von landwirtschaftlichen Flächen mit innovativen, naturverträglichen Methoden. Das Faltblatt ist auf Anfrage kostenlos erhältlich: 06184 – 99 33 797 oder gna.aue@web.de.

 

Viele Tier- und Pflanzenarten sind bedroht, Biotope, Lebensräume und Ökosysteme stark gefährdet. Mithilfe Ihrer Spenden macht sich die GNA stark für den Schutz und Erhalt der letzten Naturparadiese. Lernen Sie die Projekte der GNA kennen (www.gna-aue.de) und unterstützen Sie die gemeinnützige Organisation mit einer Spende auf das Konto bei der Raiffeisenbank Roden-bach mit der IBAN DE75 5066 3699 0001 0708 00. Ab 50 € stellt die GNA automatisch Spenden-bescheinigungen aus, wenn die Anschrift bekannt ist. Denn: Spenden an die GNA können dem Finanzamt gegenüber steuerlich geltend gemacht werden. 

 

Quelle: GNA e.V.

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
PDF-Dokument [88.5 KB]

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

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NATUR Online   Portraits

Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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