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5. Februar 2025 | Zum Internationalen Tag der Feuchtgebiete

 

Erklärung des Bundesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
 

  • Moore müssen wieder zu Kohlendioxid-Speichern gemacht werden.
  • Dafür braucht es für die „Moorbauern“ eines attraktiven Geschäftsmodells
  • Damit aus Moorpflanzen ein Geschäft wird, muss der rohstoffliche
  • Einsatz von Erdöl und –gas in der Petrochemie dem Emissionshandel
  • unterworfen werden.


Die Moore waren einst die größten Feuchtgebietsflächen in Deutschland. Die oft meterdicken Torfschichten in unseren Mooren waren ein gewaltiger Speicher von Kohlendioxid. Seitdem die Moore entwässert wurden, unter den Pflug genommen oder intensiv als Milchkuhweiden genutzt
werden, fallen die Moore als CO2-Speicher zunehmend aus. Die landwirtschaftliche Nutzung der Moore hat aus CO2 -Speichern das Gegenteil gemacht: Aus den trockengelegten Mooren werden Millionen Tonnen von treibhauswirksamen Gasen freigesetzt.

Die Moorschutzstrategie der Bundesregierung sieht die Wiedervernässung der degradierten Moore vor. Die Moore sollen dadurch wieder zu „Klimahelden“ werden. Aber: die auf den ehemaligen Mooren wirtschaftenden Landwirte spielen da nicht mit. Triefnasse Ackerflächen
und Kuhweiden sind für die Moorbauern kein akzeptables Geschäftsmodell.

Dabei wäre es möglich, aus moorbürtigen Pflanzen – wie beispielsweise Schilf und Rohrkolben – biogene Kunststoffe zu erzeugen. In der Kunststoffproduktion haben Schilf und Rohrkolben aber kaum eine Chance, weil in der Petrochemie Gas und Öl immer noch viel preisgünstiger sind.
Das liegt u.a. daran, dass das in der Kunststoffproduktion eingesetzte Erdgas und –öl nicht dem CO_2 -Emissionshandel unterliegen. Die moorbürtigen Pflanzen haben als biogener Rohstoff für möglichst langlebige Kunststoffe deshalb einen gravierenden Wettbewerbsnachteil gegenüber dem konkurrierenden Einsatz von Öl- und Gas. Der BBU fordert deshalb, dass die stoffliche Nutzung dieser fossilen Rohstoffe auch dem europäischen CO_2 -Emissionshandel unterworfen werden muss. Erst dann wird sich für die „Moorbauern“ das Umschwenken von Ackerbau und
Milchkuhhaltung auf das Wirtschaften mit moorbürtigen Pflanzen lohnen. Wenn den „Moorbauern“ kein dauerhaft rentables Geschäft mit Schilf, Rohkolben und anderen Moorpflanzen geboten werden kann, wird die dringend notwendige Wiedervernässung von einer Million Hektar ehemaliger Moorflächen nicht gelingen.

Udo Buchholz, Pressereferent des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), schlägt deshalb vor, „dass die kommende Bundesregierung im Rahmen einer Biomassestrategie umgehend den Kostennachteil für die Nutzung von Moorpflanzen in der Kunststoffherstellung beseitigen muss. Erst dann besteht eine Chance, dass die mehr als skeptischen Moorbauern einer großflächigen Wiedervernässung der über Jahrhunderte mühsam trockengelegten Moore
zustimmen werden“.


Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenüber-greifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a.
für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für
umwelt-freundliche Energiequellen.

 

Quelle: BBU

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Aktualisiert am 5. Dezember 2025

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