Was fehlt den Vögeln?
Tendenziell haben es Gebäudebrüter wie der Haussperling zunehmend schwer, besonders in Städten Brutplätze zu finden. „Die Zahl der Häuser, an denen Spatzen oder Hausrotschwänze unter losen
Dachziegeln Nischen zum Brüten finden, nimmt konstant ab. Alte Gebäude werden saniert oder abgerissen, oft ohne, dass ersatzweise Nisthilfen an Neubauten entstehen. Hinzu kommt der ungebrochene Trend
zu sterilen Gärten: Es werden Schottergärten trotz gesetzlichem Verbot gebaut, Kirschlorbeerhecken gepflanzt und Flächen neu versiegelt. Manche Hausbesitzende in Städten wehren Tauben mit Netzen ab,
sperren damit aber alle Vögel aus“, berichtet der NABU-Ornithologe Bernd Petri.
Sein dringlicher Appell richtet sich an Politik, Kommunen, Unternehmen und Privatleute gleichermaßen: „Vögel
sind wichtige Indikatoren, wie es um unsere Natur bestellt ist. Dass etwa immer weniger Spatzen von den Dächern pfeifen, geht uns alle an. Das erfreuliche: Wir können die Trendwende gemeinsam selbst
einläuten, mit mehr Insektenschutz, mehr Toleranz und mehr Naturschutz. Damit gewinnen wir mehr Artenvielfalt, aber auch Lebensqualität, Freude und schöne Erlebnisse direkt vor unserer Haustür“, so
Petri.
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