Aktuell Informativ Meinungsbildend NATUR & UMWELT
Aktuell                                                 Informativ                                                                                            Meinungsbildend                                   NATUR & UMWELT

21. Mai 2025

 

Das Auge im Moor

 

Daaden. Mystisch klingt ihr Name: Blutstropfen, Teufelsauge oder auch Sumpf-Blutauge (Comarum palustre) wird die „Blume des Jahres 2025“ genannt. Sie wächst unter anderem im Moor, einem sagenumwobenen Lebensraum, der aber längst nicht mehr von waberndem Nebelschwaden umgeben und geheimnisvoll ist, sondern größtenteils von Gräben durchzogen und bis zur Unkenntlichkeit trockengelegt wurde. Die Entwässerung der Feuchtgebiete in Mitteleuropa ist seit Jahrhunderten gängige Praxis. „Mit der Wahl zur ‚Blume des Jahres‘ richtet die Loki Schmidt Stiftung den Blick nicht nur auf die verzaubernde Wildblume, sondern macht ebenso auf die Bedeutung von Feuchtgebieten wie Mooren, Sumpf- und Nasswiesen als wichtige Klimaschützer aufmerksam. Auf unseren DBU-Naturerbeflächen arbeiten wir daran, ehemals feuchte und nasse Lebensräume, insbesondere mit organischen Böden, wiederzuvernässen und für das Sumpf-Blutauge zu erhalten“, betont Susanne Belting, Fachliche Leiterin im DBU Naturerbe, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

 

Stets Wasser im Blick

 

Die Blume des Jahres 2025 wächst nur dort, wo es wirklich nass und nährstoffarm ist. Dann zeigen sich von Mai bis August die farbintensiven purpurnen Blüten, die wie wachsame Augen bis zu 70 Zentimeter über dem Boden schweben. Auf der DBU-Naturerbefläche Stegskopf südlich von Siegen profitiert das Sumpf-Blutauge vom niederschlagsreichen Westerwald und den Lehmböden der Basalthochfläche, die das Wasser lange halten. Hier wächst die Art vor allem im Moorgebiet Derscher Geschwämm und den Nasswiesen entlang der Schwarzen Nister. „Nur wenn wir hohe Wasserstände im Blick behalten, erhalten wir auch den Lebensraum für das Sumpf-Blutauge“, weiß Dr. Roland Schröder, Flächenbetreuer für die DBU-Naturerbefläche. Das passende Nass findet die „Blume des Jahres“ per Flug- oder Wassertaxi, denn die Samen werden von Wasservögeln durch die Luft getragen oder schwimmen auf der Wasseroberfläche. „Das Sumpf-Blutauge zeigt einen langen Atem. Bis zu einem Jahr können die Samen im Wasser zu einem geeigneten Wuchsort treiben“, so Belting.

 

Moorschutz ist Klimaschutz

 

Intakte Ökosysteme sind natürliche Klimaschützer. Gut wasserversorgte Moore - und Nasswiesen speichern Kohlenstoff, indem abgestorbene Pflanzenreste im Boden unter Luftabschluss konserviert werden. Jahrhundertelang haben Menschen mithilfe von Gräben konsequent und effektiv Moore und Feuchtgebiete entwässert. Wiesen wurden zur wirtschaftlichen Nutzung trockengelegt sowie Bach- und Flussläufe begradigt oder verbaut. Was seinerzeit für Land- und Forstwirtschaft gut war, führt zwangsläufig dazu, dass Humusboden und Torfkörper kontinuierlich mit Luftsauerstoff in Verbindung kommen, fortwährend mineralisieren und dadurch klimawirksame Gase wie Kohlenstoffdioxid (CO2) freisetzen. Dadurch verlieren die Feuchtgebiete nicht nur ihre ökologische Funktion als Kohlenstoffsenke, sondern es verschwinden begleitend auch seltene Lebensräume für spezialisierte Arten. „Die Torfkörper werden sich nur erholen, wenn das Wasser ganzjährig in der Fläche bleibt“, konkretisiert Belting. Das DBU Naturerbe hat neben der Stegskopf 65 weitere vor allem militärisch genutzte Flächen vom Bund übernommen und dem Naturschutz gewidmet. „Auf der DBU-Naturerbefläche Stegskopf möchten wir den umgekehrten Weg wie in der Vergangenheit einschlagen: Im teilentwässerten Derscher Geschwämm planen und prüfen wir Möglichkeiten der langfristigen Wiederherstellung des ursprünglichen Wasserhaushalts – als Maßnahme sowohl für den Schutz und die Förderung der biologischen Vielfalt als auch den Klimaschutz“, erklärt Dr. Uwe Fuellhaas, Feuchtgebietsmanager im DBU Naturerbe.  

 

Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

[>>>weiterlesen]

WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


[>>>weiterlesen]

NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
PDF-Dokument [88.5 KB]

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

NATUR Online   Werbung

Erfolgreich werben mit NATUR Online

[>>>weiterlesen]

NATUR Online   Portraits

Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
[>>>weiterlesen]

NATUR Online 

In eigener Sache

Wir sind nur so gut wie Sie

Übersenden Sie uns Ihre Pressemittei-lungen. Steigern Sie Ihre Sichtbarkeit und Reichweite mit NATUR Online. 

Wir freuen uns über jede qualifizierte Meldung zu den Themenbereichen  Natur, Umwelt oder Klima:

magazin@natur-online.info
 

Schalten Sie Anzeigen, präsentieren Sie Ihr Unternehmen, Produkt oder Buch in einem redaktionellen Um-feld aktueller Nachrichten [>>>mehr].

Bei Interesse genügt eine kurze Mail: anzeigen@natur-online.info.

NATUR Online   Reklame

ANZEIGE
FREIANZEIGE Alzheimer Forschung Initiative e.V.
ANZEIGE

Seminar- und Gästehaus Südfrankreich

Horizons Séranne bietet sanften Touris-mus, der Treffen und Austausch schafft und zu lebendigen Diskussionen über Europa und seine politischen Inhalte beiträgt. Die Bildungsangebote richten sich an Interes-sierte, die das europäische Natur- und Kulturerbe verstehen und die fremde Land-schaften bereisen wollen. www.seranne.de

 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

NATUR Online 
Charity-Shopping

Wenn schon Einkaufen, dann gleich Gutes tun. Zum Beispiel  Projekte in der Umweltbildung oder im Natur- und Artenschutz unterstützen. Hier geht es lang.

NATUR Online 

Redaktion NATUR Online

Mühlstraße 11 | D - 63517 Rodenbach
Telefon: 06184 –  99 33 797

magazin@natur-online.info

Spenden erwünscht

NATUR Online wird von der GNA e.V. herausgegeben. Dazu benötigen wir Ihre Unterstützung u.a. in Form von Spenden. Spenden an die gemein-nützige GNA sind steuerlich absetzbar. 

 

Raiffeisenbank Rodenbach

IBAN DE75 5066 3699 0001 0708 00
BIC    GENODEF1RDB

Stichwort: NATUR Online

 

Hinweis: Soweit nicht anders angege-ben, verwenden wir pixabay.com Fotos.

 

Aktualisiert am 2. Oktober 2025

Besucher:innen

16/09/2025

Druckversion | Sitemap
© Copyright 2013 - 2025 Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung e.V.

E-Mail