10. Dezember 2025
Elektrofahrräder praktischer und sicherer machen
Allianz aus Umwelt-, Verbraucher- und Wirtschaftsverbänden fordert europaweit einheitlichen Ladestecker
Berlin: Um die Nutzung von Elektrofahrrädern noch einfacher, sicherer und umweltfreundlicher zu machen, fordert die Deutsche Umwelthilfe
(DUH) in einer Allianz aus 17 nationalen und europäi-schen Umwelt-, Verbraucher- und Wirtschaftsverbänden die Festlegung eines einheitlichen Lade-steckers. In einem gemeinsamen offenen Brief rufen
die beteiligten Verbände EU-Umweltkommis-sarin Jessika Roswall zur gesetzlichen Festlegung eines solchen EU-Standards für Elektrofahr-räder und andere Leichtelektrofahrzeuge auf. Die Festlegung eines
standardisierten Ladesteckers kann in der EU-Batterieverordnung oder der Ökodesignverordnung erfolgen.
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Als umweltfreundliche Alternative zum Auto bieten Elektrofahrräder ein enormes Potenzial für die Mobilitätswende. Um möglichst
viele Men-schen zum Umstieg vom Auto auf das Elektrofahrrad zu motivieren, muss deren Nutzung so attraktiv wie möglich sein. Hunderte unterschiedliche Ladestecker führen aber genau zum Gegenteil. Der
Versuch, unterwegs zu laden, beispielsweise in Hotels oder Restaurants, wird so zum Glücksspiel. Ein einheitlicher Ladestecker reduziert zusätzlich den unnötigen Ressourcenver-brauch durch die
Herstellung zahlloser inkompatibler Ladegeräte. Wir erwarten von Umweltmini-ster Carsten Schneider, sich auf EU-Ebene für eine verpflichtende Standardisierung der Lade-stecker von Elektrofahrrädern
und anderen Leichtelektrofahrzeugen stark zu machen und die verantwortliche Umweltkommissarin Roswall bei der Umsetzung einer solchen Regelung zu unterstützen.“
Herstellerspezifische individuelle Ladestecker werden schnell zum Problem, wenn neue Lade-geräte sehr teuer oder irgendwann gar nicht mehr angeboten werden. Der Aufbau einer breit nutzbaren
öffentlichen Ladeinfrastruktur oder unternehmenseigenen E-Fahrrad-Flotten wird durch unterschiedliche Stecker ebenfalls unnötig erschwert. Darüber hinaus entstehen durch die feh-lende
Standardisierung der Ladeschnittstelle Sicherheitsrisiken.
Axel Friedrich, Internationaler Verkehrs-Experte: „Manche Ladegeräte können zwar mecha-nisch an bestimmte Akkumodelle angeschlossen werden, unterstützen jedoch nicht das
richtige Ladeprotokoll oder die korrekte Spannung, was zu Schäden führen kann. Das Laden von Akkus zu Hause ohne standardisierte Schnittstelle birgt außerdem Brandrisiken. Nur durch die konse-quente
Einführung einer einheitlichen Ladeschnittstelle für Elektrofahrräder und Leichtelektro-fahrzeuge, sowohl im öffentlichen Raum als auch zu Hause, können Sicherheit, Nachhaltigkeit und
Benutzerfreundlichkeit langfristig gewährleistet werden.“
Für andere Produktgruppen hat die EU bereits standardisierte Ladeschnittstellen verpflichtend festgelegt. Die seit Ende letzten Jahres geltende Pflicht für einheitliche USB-C Ladekabel bei vielen
tragbaren Elektrogeräten wie Smartphones, Digitalkameras oder Tablets und der Typ2-Ladestecker für Elektroautos geben die Richtung vor, in die es auch für E-Fahrräder gehen muss.
Dem von der DUH ins Leben gerufene Bündnis für einen europaweit einheitlichen Ladestecker für Elektrofahrräder und Leichtelektrofahrzeuge gehören folgende 17 Organisationen an: DUH, Bundesverband der
Deutschen Tourismuswirtschaft, Canopea, Clean Air London, Deutscher Naturschutzring, Deutscher Tourismusverband, Environmental Coalition on Standards, Electric Vehicles Technology Collaboration
Programme, European Environmental Bureau, Habitat for Humanity Bulgaria, Levegő Munkacsoport, Milieukontakt Albania, NABU, Respire, Verkehrsclub Deutschland, Verkehrsclub Österreich und
2Celsius.
Quelle: DUH
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