28. Oktober 2025 | Umwelt & Verkehr
BUND und NABU fordern echten Dialog zur Bahnverbindung Hamburg-Hannover
Umweltverbände sehen Neubau der Bahntrasse entlang der A7 und B3 kritisch und verlangen Transparenz sowie Beteiligung der Bevölkerung
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Hannover – BUND und NABU Niedersachsen kritisieren das Vorgehen der Deutschen Bahn AG zur geplanten Streckenverbindung zwischen Hamburg und Hannover als intransparent und ein-seitig und fordern einen Kurswechsel. Anlass ist die am 27. Juni 2025 präsentierte Neubau-variante entlang von A7 und B3. NABU und BUND verlangen ein offenes Planungsverfahren mit echter Beteiligung der Bevölkerung, nachvollziehbaren Zahlen zu Nutzen, Kosten und Klima-wirkungen sowie die sorgfältige Prüfung eines bestandsnahen Ausbaus.
Die von der DB bevorzugte Neubauvariante würde aus Sicht der Verbände deutlich stärker in Natur, Landschaft und Erholungsräume eingreifen als der Ausbau der bestehenden Strecke. Gleichzeitig sind zentrale Grundlagen der Bewertung für die Verbände und die Öffentlichkeit nicht nachvollziehbar. Die Deutsche Bahn hat die öffentliche Beteiligung seit 2015 deutlich ausgedünnt und 2022 beendet. Die Termine im September 2025 waren reine Informationsveranstaltungen, ohne die zentralen Fragen zu erörtern oder zu beantworten.
NABU und BUND erinnern daran, dass das Dialogforum Schiene Nord 2015 nach offenem Verfahren eine breite Akzeptanz in der Region erzielt hatte. Dieses Ergebnis wurde von der Deutschen Bahn, Landespolitik und zahlreichen Bürgerinitiativen und Verbänden, darunter BUND und NABU, mitgetragen. Die Erwartung ist, dass dieses Ergebnis umgesetzt wird und nicht durch intransparente Alleingänge ausgehöhlt wird.
Die Verbände fordern ein Raumordnungsverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung unter intensiver Einbindung der regionalen Öffentlichkeit. Offene Kernfragen müssen beantwortet werden. Dazu gehören die Treibhausgaswirkungen der Varianten, die Zusammensetzung von Nutzen und Kosten und die Gründe für widersprüchliche Bewertungen. Für die Bestandsstrecke braucht es eine Untersuchung in größerem Maßstab, um Möglichkeiten für zusätzliche Gleise und technische Verbesserungen an der Strecke zu klären.
Diese Fragen sind aufzuarbeiten und transparent zu beantworten. NABU und BUND Nieder-sachsen stehen zu den gemeinsam erarbeiteten Ergebnissen des Dialogforums Schiene Nord und lehnen die vorgelegte Neubauvariante ab. Mit einem bestandsnahen Ausbau sind zentrale Ziele wie Kapazitätserweiterung, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit im Nah-, Fern- und Güter-verkehr wesentlich naturverträglicher zu erreichen als mit der Neubauvariante. Nur wenn offen und nachvollziehbar belegt wird, dass diese Ziele entlang der Bestandsstrecke nicht erreichbar sind, kann ein bestandsferner Neubau erwogen werden. BUND und NABU stehen für ein echtes Dialog- und Beteiligungsverfahren bereit.
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Quelle: NABU Niedersachsen
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