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13. Februar 2025

 

Mehrwegallianz will Ex-und-Hopp-Behälter stoppen

 

Osnabrück. Bislang gleicht der To Go-Verkauf mit seinen Ex-und-Hopp-Behältern für Speisen und Getränke eher einer Einbahnstraße und verursacht riesige Müllberge. Die Deutsche Bundes-stiftung Umwelt (DBU) geht mit von ihr geförderten Projekten in eine neue Richtung: 

 

To go soll für mehr Umweltschutz zum Mehrweg-Modell werden – und das Wiederverwenden von Verpackungen Vorrang haben. „Mit der bundesweiten akteursübergreifenden Allianz haben Mehrweg-Alternativen die Chance, zum Standard im To-Go-Sektor zu werden“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Die DBU förderte das Projekt „mehrweg.einfach.machen“ 

sowie zwei damit verbundene praxisorientierte Modellvorhaben mit insgesamt rund 575.000 Euro.

 

Ein „echter Booster“ für Mehrweglösungen

Mit der Angebotspflicht für Mehrweg-Produkte wurden in Deutschland gesetzliche Vorgaben im Außer-Haus-Verzehr geschaffen. Restaurants, Supermärkte und Tankstellen müssen seitdem ihren Kundinnen und Kunden eine Mehrweg-Alternative für Einwegverpackungen bei mitnehm-baren Speisen und Getränken anbieten. Das Ziel: Wegwerfware wie Kaffeebecher oder Schalen zum Mitnehmen deutlich zu verringern. Die Umsetzung braucht aber Zeit. Denn das zusätzliche Angebot von Mehrwegbehältern sei ein Kraftakt für einzelne Unternehmen und Kommunen, so Bonde. „Durch das Projekt gibt es jetzt jedoch eine leistungsstarke Allianz in Deutschland für akteursübergreifende Lösungen und eine breite Umsetzung“, sagt der DBU-Generalsekretär. Die Allianz sei ein „echter Booster“ für Mehrweglösungen, so Bonde. Und weiter: „Betriebe, die auf Mehrweg setzen, können ein Umdenken beschleunigen.“ Die Federführung der Allianz liegt bei der gemeinnützigen Organisation „ProjectTogether“ in Kooperation mit dem Mehrwegverband Deutschland und der Umweltorganisation WWF. Die Schirmherrschaft hat Bundesumwelt-ministerin Steffi Lemke übernommen.

 

Umsetzung pragmatisch angehen – Mehrwegquoten steigern

Im Jahr 2023 wurden bundesweit etwa 14,6 Milliarden Einwegverpackungen vertrieben, eine Milliarde mehr als 2022. Das ergab eine WWF-Studie im Zuge des Projekts. Im gleichen Zeitraum ist die Mehrwegquote nur geringfügig gestiegen: Von 0,7 Prozent (2022) auf 1,6 Prozent (2023) – bei Getränken von 4,1 auf 7 Prozent und bei Speisen von 0,1 auf 0,3 Prozent. Um dem Mehrweg Aufwind zu verleihen, wurden aus der Umsetzungsallianz „mehrweg.einfach.machen“ heraus verschiedene praxisnahe Maßnahmen initiiert. Ein Beispiel: „Acht Systemgastronomien nahmen an einem deutschlandweiten Experiment teil. In mehr als 850 Filialen wurden Verbraucherinnen und Verbraucher auf unterschiedliche Weise animiert, Mehrweg zu nutzen“, sagt Vanessa 

Esslinger, welche die Allianz seitens ProjectTogether leitet. Wissenschaftlich begleitet wurde das Vorhaben durch die Leuphana Universität und den Data Scientists scieneers. Ein Ergebnis: „Die Experimente haben gezeigt, dass Mehrwegquoten sogar in kurzer Zeit gesteigert werden können“, so die Projektleiterin. Eine Möbelhaus-Kette etwa hob die Mehrwegquote im Experimentierzeitraum von Mai bis Dezember 2023 um 24 Prozent. 

 

Mainz und Wiesbaden sagen übervollen Mülleimern den Kampf an

Zwei seitens der DBU geförderte Vorhaben zeigen, dass und wie ein Mehrwegangebot gelingt: In Innenstädten führt Wegwerfware wie Kaffeebecher-To-Go oft zu übervollen Abfallbehältern. Um das zu stoppen, wurde in Wiesbaden und Mainz mit der Initiative Reusable To-Go der Bera-tungsfirma Conet Solutions ein anbieterübergreifendes Rückgabesystem für Mehrwegbecher mit etablierten Logistik-, Reinigungs- und Abrechnungsunternehmen in einem Modellversuch getestet. Beteiligt waren sieben Unternehmen mit insgesamt 92 Ausgabe- und Rücknahmestellen sowie ein etablierter Reinigungsbetrieb und zwei Transportfirmen. Auf rheinland-pfälzischer Seite machte die Kampagne „Müll nicht rum“ auf das Projekt aufmerksam, auf hessischer Seite gab es einen Aktionstag mit „Sauberhaftes Hessen“, einer Bildungsinitiative für Abfallvermeidung. „Ein solches Projekt ist ohne Partner in der lokalen Wirtschaft nicht möglich“, sagt Dr. Robert Reiche von Conet Solutions. Und weiter: „In der Initiative Reusable To-Go sind mittlerweile mehr als 40 Unter-nehmen engagiert. Im Projekt waren elf Unternehmen vor Ort eingebunden.“ Ein Modell auch für andere Kommunen, so Reiche: „Wir stellen in verschiedenen Städten die Projektergebnisse vor“, so der Mehrwegexperte. Nach seinen Angaben ist das Konzept sofort bundesweit umsetzbar. „Gleichzeitig arbeiten wir in Freiburg an der Umsetzung des Konzeptes in Verbindung mit der Einführung einer kommunalen Verpackungssteuer“, so Reiche. Erst kürzlich hat das Bundes-verfassungsgericht eine Verpackungssteuer nach Tübinger Modell für rechtens erklärt.

 

Stadt Haar bei München: Wie Mehrweg durch gemeinsame Strategie gelingt

Die Stiftung ReFrastructure wiederum hat in der 23.000 Einwohner-Stadt Haar bei München gemeinsam mit den Mehrwegsystemanbietern Recircle, Recup und Relevo die anbieterüber-greifende Rücknahme von Mehrwegbehältern getestet. Gastronomiebetriebe und Bäckereien in Haar nahmen die Mehrwegbehälter aller oben genannten Anbieter und alle Gebindeformen wie Becher, Bowl oder Pizzabehältnis zurück, was die Rückgabe erheblich erleichterte. Ermöglicht wurde dies durch eine digitale Infrastruktur, durch welche auch eine professionelle Reinigung und Logistik eingebunden wurde. Um neben dem Angebot auch die Nachfrage zu stimulieren, wurden die Bürger über die Kampagne „Haar geht den Mehrweg“ über verschiedene Kanäle informiert und sensibilisiert. Unter anderem wurde an einem zentralen Rückgabeort für Mehrweggebinde eine Ausstellung eingerichtet, in der sich rund 700 Besucher über Kreislaufwirtschaft und Mehrwegsysteme informierten. „Die Stiftung hat schließlich deutschland- und europaweit das erste systemübergreifende Pilotprojekt initiiert und mittlerweile internationale Branchenbe-kanntheit erlangt“, sagt DBU-Fachreferentin Dr. Melanie Kröger.

 
Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Veranstaltung

Demo in Ahaus gegen drohende Castortransporte (c) BBU

Am 14.12.2025 ab 14 Uhr
Castor-Sonntagsspaziergang Zwischenlager Ahaus

Organisationen fordern neue Atommüll-Gespräche: “Bundes- und Landesre-gierung müssen sich endlich bewegen“

Proteste auch in 2026:
24. Januar Autobahn-Rasthof Bottrop

Hintergrundinfos
Ahaus Castortransporte.pdf
PDF-Dokument [539.4 KB]

Internationaler Fotowettbewerb „Naturschätze Europas 2026“ 

Auf Entdeckungsreise in Europas Natur

„Gut gegähnt, Polarfuchs“ von Marcel Gerson, Siegerbild des EuroNatur-Fotowettbewerbs 2025.

Bereits zum 33. Mal laden die Natur-schutzstiftung EuroNatur und ihre Wett-bewerbspartner Hobby- und Profifoto-grafen dazu ein, die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt Europas sowie die schön-sten Landschaften des Kontinents in eindrucksvollen Bildern einzufangen.

„Gipfelstürmer“ von Melanie Weber, 9. Platz im diesjährigen Fotowettbewerb.

Eine Fachjury kürt die ausdrucksstärk-sten Motive. Die besten Aufnahmen zieren den EuroNatur-Wandkalender

und werden mit Geldpreisen prämiert. Die Gewinnerfotos werden zudem im EuroNatur-Magazin und in der Zeit-schrift „natur" sowie auf den Internet-seiten der Veranstalter veröffentlicht. 

Einsendeschluss ist der 31. März 2026. Nähere Informationen zum Wettbewerb sind hier zu finden.

Georg Bayerle
Der Alpen Appell

Warum die Berge nicht zum Funpark werden dürfen

Der Alpenkenner, Filmemacher und Journalist Georg Bayerle beobachtet die exzessive Erschließung und Ver-marktung der Bergwelt seit mehreren Jahrzehnten, privat wie beruflich. In seiner Streitschrift analysiert er scho-nungslos den Zustand eines immer fragiler werdenden Ökosystems, hinter-fragt die auf reiner Ausbeutung basie-rende Alpenökonomie – und er zeigt Wege für die Zukunft auf, wie wir das großartige Gebirge inmitten des Kon-tinents doch vor uns retten können.

Ein Plädoyer zum Schutze eines unersetzlichen Lebens- und Erholungs-raumes vor unserer Haustüre!

160 Seiten, Zweifarbdruck, 16 Fotos; 11,5 x 20,5 cm, Klappenbroschur; Tyrolia-Verlag, Innsbruck Wien 2025; ISBN 978-3-7022-4260-2, € 20,-
Auch als E-Book erhältlich,
ISBN 978-3-7022-4290-9, € 16,99

Neue Reisebroschüre 

Nachhaltig erleben, staunen und mitmachen!

© NNL

Die Broschüre lädt dazu ein, Deutsch-lands Naturparadiese zu entdecken. Auf 28 Seiten bündelt sie nachhaltige Naturerlebnis-Angebote in Nationalpar-ken, Naturparken und Biosphärenreser-vaten. Neben Inspiration für Ausflüge und Urlaubsreisen bietet die Broschüre auch Möglichkeiten zum Mitmachen: Ob im Programm „Ehrensache Natur“, als Fördermitglied oder durch einen Spendenbeitrag – jedes Engagement für eine intakte Natur, ein gesundes Klima und den Erhalt der biologischen Vielfalt ist willkommen. [>>>mehr]

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Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu Nachhaltigkeitsthemen

aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Burgenbaumeister im Anmarsch

WEITERE THEMEN

Ohne Wasser geht es nicht

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   Tipp

Der neue Podcast der Deutschen Umwelthilfe (DUH) , der Natur-schutz zum Erlebnis macht

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
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10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


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Programm & Anmeldung
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Aktualisiert am 12. Dezember 2025

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