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12. September 2025

 

Deutscher Umweltpreis der DBU für Stahlverzinkungsbetrieb ZINQ

 

Osnabrück/Gelsenkirchen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) vergibt dieses Jahr den Deutschen Umweltpreis an das Geschäftsführungsduo Lars Baumgürtel (59) und Ingenieurin Dr. Birgitt Bendiek (58) vom Stahlverzinkungsunternehmen ZINQ aus Gelsenkirchen – „als inspirie-rendes Vorbild für Rohstoff- und Energieeffizienz und geprägt von Nachhaltigkeit und Kreislauf-wirtschaft in einer ressourcenintensiven Branche“, so DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Der Preis von gesamt 500.000 Euro zählt zu den höchstdotierten Umweltauszeichnungen Europas. Baumgürtel und Bendiek teilen sich die Summe mit der Schweizer Klimaforscherin Prof. Dr. Sonia I. Seneviratne (51). Der Deutsche Umweltpreis wird 2025 zum 33. Mal von der DBU vergeben, dieses Jahr am Sonntag, 26. Oktober, beim Festakt in Chemnitz – überreicht von 

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

 

Klassisches Feuerverzinkungsverfahren mit 450 Grad heißer Zinkschmelze

Verzinkung schützt Stahl vor Rost. Im klassischen Feuerverzinkungsverfahren werden Stahlteile in riesige Wannen mit einer 450 Grad heißen Zinkschmelze getaucht – allerdings erst nach einer mehrstufigen chemischen Vorbehandlung mit Entfettung, Beizen, Flussmittelbad, zwischendurch Spülungen sowie Trocknung bei etwa 100 Grad. Baumgürtel und Bendiek stehen laut Bonde „für ein Unternehmen, das im Klimaschutz außergewöhnlich stark ist und seit Jahrzehnten mit Kreis-laufführung von Rohstoffen ein wichtiges Thema herausragend voranbringt“. Der Betrieb sei ein „großartiges Beispiel“ für Circular Economy, also umfassende Kreislaufwirtschaft, in einem produ-zierenden Industriebereich. „Nur so schaffen wir den Weg zur Klimaneutralität“, so Bonde.

 

Bendiek und Baumgürtel: „In unserem Geschäftsmodell ,Planet ZINQ‘ geht es neben minimiertem Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase (THG) wie Kohlendioxid (CO2) vor allem um zirkuläre Wirtschaftsweise.“ Im Vordergrund stehe das Produkt, dessen Design „von Anfang an“ auf weni-ger CO2, mehr Materialgesundheit, mehr Kreislauffähigkeit und längere Lebensdauer abziele.

 

Patentiertes Mikrozink-Verfahren: Deckschicht dünner als ein Haar

Die DBU würdigt auch die Beharrlichkeit von Baumgürtel und Bendiek. Bonde: „Seit einem Vierteljahrhundert setzen sie ihr zirkuläres Geschäftsmodell in die Praxis um.“ Bendiek betont den Vorrang des Produkts. Ihr Plädoyer: „Es muss mit allen Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus, inklusive der enthaltenen CO2-Emissionen sowie -Einsparungen in der Ökobilanz betrachtet werden.“ Aus dieser Strategie resultiert unter anderem ein patentiertes Mikrozink-Verfahren, das eine um 80 Prozent reduzierte hauchdünne Zink-Deckschicht für Stahlteile ermög-licht und das wie alle Stückverzinkungsoberflächen des Unternehmens nach dem Cradle to Cradle-Konzept auf Basis von fünf Nachhaltigkeitskriterien zertifiziert ist – mit dem Ziel, die energetische und stoffliche Transformation im Unternehmen voranzubringen. Entscheidende Impulse dafür leistet zudem die Forschungs- und Entwicklungsabteilung am Standort Gelsen-kirchen, das ZINQ Futurium.

 

Baumgürtel: „Wir sind auf der Jagd nach der letzten Kalorie.“ Wärmerückgewinnung, optimierte Steuerungstechnik, seit 2012 Umstellung auf Grünstrom, spezielle Legierungen mit minimiertem Ressourceneinsatz, ein effizientes Zinkbadmanagement und andere Maßnahmen haben nicht nur den Bedarf an Energie und Zink als Rohstoff gesenkt, sondern auch die THG-Emissionen: seit 2010 ungefähr 285.000 Tonnen CO2. Bemerkenswert ist das Mikrozink-Verfahren. Eine klassi-sche Verzinkung von Stahl weist eine Deckschicht von 80 bis 100 Mikrometer auf, kurz My. Ein My ist ein Tausendstel Millimeter. Bendiek: „Beim Mikrozink verringern wir die Deckschicht auf lediglich zehn My.“ Das Zehntel eines Haars. Und: Durch die Zink-Aluminium-Legierung des Mikrozinkbads ist ein Absenken des sonst üblichen Schmelzpunkts von 450 auf 420 Grad möglich. Das spart viel Energie.

 

Milliardenschaden durch Rost

Die gesamte Verzinkungs-Branche ist unentbehrlich. Ohne Gegenstände und Bauwerke aus Stahl würde der Alltag schlicht nicht funktionieren: Bleche, Brücken, Balkone, Nägel, Schrauben, Schubkarren, Container, Geländer, Maschinen-, Fahrzeug- und Hallenbau, Windenergie- und Solaranlagen, Dachrinnen und Leitplanken – Stahl findet sich überall. Der Haken: Ohne Oberflächenbeschichtung würde Stahl durch Kontakt mit Sauerstoff sofort rosten. Jedes Jahr richtet Rost allein in Deutschland laut Welt-Korrosions-Organisation WCO und Max-Planck-Gesellschaft einen volkswirtschaftlichen Schaden von drei bis sechs Prozent des Bruttoinlands-produkts an. Das sind 100 bis 150 Milliarden Euro. Ohne Korrosionsschutz etwa durch Verzinkung wäre diese Summe um ein Vielfaches höher. Bundesweit werden jährlich zum Schutz gegen Rost rund zwei Millionen Tonnen Stahlteile mit Zink beschichtet. Die Firma ZINQ trägt dazu nach eigenen Angaben mit ungefähr 200.000 Tonnen verzinktem Stahl bei, an allen 50 europäischen Standorten des Unternehmens seien es etwa 550.000 Tonnen. „Um das zu erreichen, setzen wir in der gesamten ZINQ-Gruppe pro Jahr nahezu 30.000 Tonnen Zink ein“, erläutert Bendiek. Die in Hagen praktizierte Mikro-Verzinkung trage jährlich 15.000 bis 20.000 Tonnen verzinkten Stahl bei.

 

Verzinkungen auch im Schalke-Stadion

Das Feuerverzinken ist eines von verschiedenen Beschichtungsverfahren, zählt aber zu den wirksamsten Beschichtungsmethoden. Praktiziert wird es seit rund 150 Jahren. „Feuerverzinkte Produkte habe eine Lebenszeit von bis zu 100 Jahren – ohne Instandhaltungskosten“, sagt Baumgürtel. Genau darin sieht er seine Mission: trotz eines energie- und ressourcenintensiven Prozesses ein Produkt zu schaffen, das über Nutzungsdauer und zirkuläre Qualität für Effektivität und Effizienz sorgt. Neben ZINQ, nach Umsatz Marktführer in Europa und Nummer 2 weltweit, gibt es in Deutschland noch rund 130 andere Verzinkereien. Die Ursprünge des inhabergeführten Stahlverzinkungsbetriebs reichen in das Jahr 1889 zurück, auch damals schon in Gelsenkirchen. Womöglich ohne es zu ahnen, haben die Fans des FC Schalke 04 eine besondere Verbindung zu ZINQ: Per Handschlag mit dem damaligen Manager Rudi Assauer erhielt die Firma den Auftrag, die Unterkonstruktionen der Sitzschalen im Stadion zu verzinken.

 

Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Veranstaltung

Demo in Ahaus gegen drohende Castortransporte (c) BBU

Am 14.12.2025 ab 14 Uhr
Castor-Sonntagsspaziergang Zwischenlager Ahaus

Organisationen fordern neue Atommüll-Gespräche: “Bundes- und Landesre-gierung müssen sich endlich bewegen“

Proteste auch in 2026:
24. Januar Autobahn-Rasthof Bottrop

Hintergrundinfos
Ahaus Castortransporte.pdf
PDF-Dokument [539.4 KB]

Internationaler Fotowettbewerb „Naturschätze Europas 2026“ 

Auf Entdeckungsreise in Europas Natur

„Gut gegähnt, Polarfuchs“ von Marcel Gerson, Siegerbild des EuroNatur-Fotowettbewerbs 2025.

Bereits zum 33. Mal laden die Natur-schutzstiftung EuroNatur und ihre Wett-bewerbspartner Hobby- und Profifoto-grafen dazu ein, die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt Europas sowie die schön-sten Landschaften des Kontinents in eindrucksvollen Bildern einzufangen.

„Gipfelstürmer“ von Melanie Weber, 9. Platz im diesjährigen Fotowettbewerb.

Eine Fachjury kürt die ausdrucksstärk-sten Motive. Die besten Aufnahmen zieren den EuroNatur-Wandkalender

und werden mit Geldpreisen prämiert. Die Gewinnerfotos werden zudem im EuroNatur-Magazin und in der Zeit-schrift „natur" sowie auf den Internet-seiten der Veranstalter veröffentlicht. 

Einsendeschluss ist der 31. März 2026. Nähere Informationen zum Wettbewerb sind hier zu finden.

Georg Bayerle
Der Alpen Appell

Warum die Berge nicht zum Funpark werden dürfen

Der Alpenkenner, Filmemacher und Journalist Georg Bayerle beobachtet die exzessive Erschließung und Ver-marktung der Bergwelt seit mehreren Jahrzehnten, privat wie beruflich. In seiner Streitschrift analysiert er scho-nungslos den Zustand eines immer fragiler werdenden Ökosystems, hinter-fragt die auf reiner Ausbeutung basie-rende Alpenökonomie – und er zeigt Wege für die Zukunft auf, wie wir das großartige Gebirge inmitten des Kon-tinents doch vor uns retten können.

Ein Plädoyer zum Schutze eines unersetzlichen Lebens- und Erholungs-raumes vor unserer Haustüre!

160 Seiten, Zweifarbdruck, 16 Fotos; 11,5 x 20,5 cm, Klappenbroschur; Tyrolia-Verlag, Innsbruck Wien 2025; ISBN 978-3-7022-4260-2, € 20,-
Auch als E-Book erhältlich,
ISBN 978-3-7022-4290-9, € 16,99

Neue Reisebroschüre 

Nachhaltig erleben, staunen und mitmachen!

© NNL

Die Broschüre lädt dazu ein, Deutsch-lands Naturparadiese zu entdecken. Auf 28 Seiten bündelt sie nachhaltige Naturerlebnis-Angebote in Nationalpar-ken, Naturparken und Biosphärenreser-vaten. Neben Inspiration für Ausflüge und Urlaubsreisen bietet die Broschüre auch Möglichkeiten zum Mitmachen: Ob im Programm „Ehrensache Natur“, als Fördermitglied oder durch einen Spendenbeitrag – jedes Engagement für eine intakte Natur, ein gesundes Klima und den Erhalt der biologischen Vielfalt ist willkommen. [>>>mehr]

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Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

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Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

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ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

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AKTUELLER  BEITRAG

Burgenbaumeister im Anmarsch

WEITERE THEMEN

Ohne Wasser geht es nicht

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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Der neue Podcast der Deutschen Umwelthilfe (DUH) , der Natur-schutz zum Erlebnis macht

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

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Aktualisiert am 12. Dezember 2025

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