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26. August 2025 | Mittelmeerraum in Flammen

WWF-Studie: Erderhitzung, Wasserverbrauch durch Tourismus, Landwirtschaft und Holzverbrauch verschärfen die Krise

 
 

Berlin. Die Waldbrände in Europas Mittelmeerregion haben im Sommer 2025 alarmierende Ausmaße erreicht. Wie eine aktuelle Studie des WWF – „Im Brennpunkt: Die Mittelmeerregion Europas“ – zeigt, sind Portugal, Spanien, Frankreich, Italien und Griechenland von immer intensiveren Großbränden betroffen. Allein diese fünf Länder machen etwa 85 Prozent der jährlich verbrannten Flächen in der EU aus. Seit 2006 brennen dort im Schnitt mehr als 350.000 Hektar pro Jahr – eine Fläche so groß wie Mallorca.
 
Seit dem Jahrtausendwechsel treten in der Mittelmeerregion vermehrt sogenannte Mega-Waldbrände auf – Brände von extremer Intensität und enormer Ausbreitungsgeschwindigkeit, die kaum noch zu kontrollieren sind. Allein im Jahr 2023 erlebte Griechenland mit dem Feuer in Evros das größte je in der EU gemessenen Waldbrandereignis, das mit einer verbrannten Fläche von 93.000 Hektar die Ausdehnung Berlins übertraf. Die WWF-Studie zeigt, dass die Feuer häufiger riesige Ausmaße annehmen: Mittlerweile sind nur 6,5 Prozent der Brände für rund zwei Drittel der verbrannten Flächen verantwortlich.
 
„Nahezu alle Brände im Mittelmeerraum – rund 97 Prozent – gehen auf menschliches Handeln zurück. Doch wir schüren die Flammen nicht nur direkt durch Fahrlässigkeit oder Brandstiftung, sondern auch indirekt, indem wir die Klimakrise weiter anheizen. Damit tragen wir eine doppelte Verantwortung“, sagt Johannes Zahnen, Referent für Forstpolitik beim WWF Deutschland.
 
Ursache für die zunehmende Gefahr ist maßgeblich die Erderhitzung: Italien, Griechenland, Spanien und Portugal gehören laut Climate Risk Index zu den weltweit am stärksten von klimabedingtem Extremwetter betroffenen Ländern. Die Folgen: Veränderte Brandmuster, längere Risikoperioden und eine Ausdehnung der Risikogebiete. Hinzu kommen eine zunehmend ausgedörrte Landschaft und drohende Wüstenbildung, die nicht nur ökologische, sondern auch immense wirtschaftliche und soziale Schäden nach sich zieht.
 
Doch auch unser Lebensstil trägt erheblich zur Brandgefahr im Mittelmeerraum bei. Ein enormer Wasserverbrauch durch Landwirtschaft, Zellstoffindustrie und Massentourismus setzen den Wasserressourcen zu und trocknet die Vegetation zusätzlich aus. Über vier Millionen Hektar Agrarfläche werden allein in Spanien künstlich bewässert – hinzu kommen rund eine Million illegal bewässerter Flächen. In Portugal sind mehr als eine Million Hektar mit hoch brennbaren Eukalyptus-Plantagen bedeckt.
 
„Tourismus, Tomaten oder Papier – in Südeuropa wirkt unser Konsumverhalten wie ein Brandbeschleuniger“, warnt Johannes Zahnen. „Ein Beispiel dafür ist die Zellstoffindustrie: In Portugal werden riesige Eukalyptus-Plantagen in Monokulturen zumeist für die Papierindustrie bewirtschaftet. Unsere alltäglichen Konsumentscheidungen stehen so in direktem Zusammenhang mit der eskalierenden Wald- und Wasserkrise im Süden.“
 
Neben wirksamen Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimakrise fordert der WWF ein Umdenken im Umgang mit Wasser, Wald und Ressourcen allgemein. Der Schutz natürlicher Wälder und Landschaften sei unerlässlich. Hierzu zählt auch eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, die Schaffung von feuerresilienteren Mosaiklandschaften sowie die konsequente Abkehr von brandgefährlichen Monokulturen. Außerdem ruft der WWF Urlauber:innen, Reiseveranstalter und Konsument:innen gleichermaßen dazu auf, nachhaltiger mit Wasser, Papier, Verpackungen und Lebensmitteln umzugehen. Nicht zuletzt gilt es, in der Natur sorgsamer mit offenem Feuer umzugehen – vom Lagerfeuer bis zur Zigarette –, damit aus kleinen Funken keine verheerenden Brände entstehen.

 

Quelle: WWF Deutschland

NATUR Online   Tipp

Naturschutzgebiet Lange Rhön
„Filetstück“ im Biosphärenreser-vat Rhön mit seinen Schätzen und Herausforderungen

Bergmähwiese NSG Lange Rhön (c) Anna-Lena Bieneck

Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön lädt zu einem Vortrag über das große Naturschutzgebiet Lange Rhön ein. Referent ist Torsten Kirchner, Dipl.-Biologe und langjähriger Gebietsbetreu-er im Auftrag der Wildland Stiftung Bayern. Das Berggrünland der Langen Rhön sucht seinesgleichen außerhalb der Alpen. Extensive Nutzungen und raue klimatische Bedingungen sind Grundlagen für vielfältige Lebensräume und hohe Artenvielfalt. Doch diese Vielfalt ist bedroht.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, 18. November 2025, um 19 Uhr in den
Räumlichkeiten des Biosphärenreser-vats in Hilders, Marienstr. 13, statt. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich

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NATUR Online   Jobs

Die Stiftung Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört sucht zum
1. Juni 2026 eine/n
 
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Mehr Infos zum Stellenangebot
Stellenanzeige lang.pdf
PDF-Dokument [193.8 KB]

NATUR Online   Tipp

Naturverträglich unterwegs

Neue Online-Karte des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön 

Screenshot: Mathias Schmidt

Die Rhön zählt zu den vielfältigsten und faszinierendsten Mittelgebirgsland-schaften Deutschlands. Damit Einhei-mische wie Gäste diese besondere Region noch besser entdecken und dabei naturverträglich unterwegs sein können, wird für das UNESCO-Bio-sphärenreservat Rhön jetzt eine neue interaktive Online-Karte zur Verfügung gestellt. Nutzerinnen und Nutzer kön-nen sich dort ab sofort über Wander-wege, besondere Natur- und Kultur-schätze sowie über die Lage sensibler Schutzgebiete oder auch die Standorte der Biosphären-Schulen und -Kitas informieren – jederzeit, kostenfrei und mobil optimiert für unterwegs.

Die Karte ist ab sofort erreichbar unter karte.biosphaerenreservat-rhoen.de/
Ganz ohne Anmeldung oder Download. Sie funktioniert auf Desktop wie mobil und wird um weitere Inhalte ergänzt.

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu Nachhaltigkeitsthemen

aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Burgenbaumeister im Anmarsch

WEITERE THEMEN

Ohne Wasser geht es nicht

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   Tipp

Umwelt-Podcast

Wie werden wir
in Zukunft heizen?

Wärmewende und Gasausstieg ab sofort auf Spotify, YouTube, Podcast.de und Deezer

Klimakiller Gas: Warum der Ausstieg besser früh als spät gelingen sollte

Falsche Versprechen? Faktencheck zu Wasserstoff, Biomasse und Co.

Tipps für die eigene Wärmepumpe
 

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NATUR Online   TV Tipp

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

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Seminar- und Gästehaus Südfrankreich

Horizons Séranne bietet sanften Touris-mus, der Treffen und Austausch schafft und zu lebendigen Diskussionen über Europa und seine politischen Inhalte beiträgt. Die Bildungsangebote richten sich an Interes-sierte, die das europäische Natur- und Kulturerbe verstehen und die fremde Land-schaften bereisen wollen. www.seranne.de

 

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Aktualisiert am 13. November 2025

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