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4. April 2025 | Unter dem Vorwand des Bürokratieabbaus im Naturschutz

 

Land plant Schwächung des Naturschutzes

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Bürokratieabbaugesetz will Beteiligungsrechte von Bürger*innen einschränken

 

 

Wetzlar - Mit großem Befremden hat der NABU Hessen auf die Pläne des Landes reagiert, in einem ersten Bürokratieabbaugesetz zahlreiche Maßnahmen zur Schwächung des Naturschutzes zu ergreifen. „Das Land will die Beteiligung von Bürger*innen beim Schutz von wertvollen Lebens- und Erholungsräumen in der Landschaft wie Bächen, Quellen, Auwäldern, Heiden und blumenreichen Wiesen beschneiden. Das ist nicht zukunftsweisend. Bürokratie-abbau muss dem Bürger nutzen,“ wundert sich Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen.

 

So ist geplant, die Beteiligung des örtlichen Ehrenamts einzuschränken, indem Natur-schutzverbände künftig keine Stellungnahme mehr abgeben dürfen, wenn gesetzlich geschützte Biotope in der Landschaft beeinträchtigt werden sollen.

 

Die Beteiligung engagierter Bürger*innen, auf die der demokratische Staat angewiesen ist, droht auch dadurch beschädigt zu werden, dass Naturschutzbeiräte auf Landkreisebene nach den Plänen des Landes künftig nicht mehr verpflichtend einzuberufen sind. „Wenn Beiräte nur noch eine „Kann“-Bestimmung sind, fehlen die produktiven Anregungen der örtlichen Vereine zum besseren Schutz unserer Lebensgrundlagen. Demokratie lebt aber von der aktiven Beteiligung“, erklärt Sommerhage. Auch der Landesnaturschutzbeirat im Umweltministerium soll in seinen Rechten beschnitten werden. So ist vorgesehen, dass die Mitglieder ihr Antragsrecht für Be-sprechungspunkte verlieren. Auch das Recht des Beirats, bei rechtlichen Änderungen angehört und rechtzeitig über wichtige Angelegenheiten des Naturschutzes unterrichtet zu werden, soll gestrichen werden. „Wenn fachkundige Bürger und Vereine künftig nicht mehr ernsthaft einbe-zogen werden, führt das nur zu mehr Konflikten und mehr Verfahrensverzögerungen“, so Sommerhage. 

 

Als „großen Fehler“ bezeichnet der NABU Hessen auch die Absicht des Landes, auf sein Vorkaufsrecht für Grundstücke zu verzichten, die für Naturschutzprojekte bedeutsam sind. Wichtig sind vor allem Ufergrundstücke, die die Renaturierung von Flüssen und Bächen voranbringen können. „Die Renaturierung ist eine EU-rechtliche Verpflichtung und hilft auch zur Konfliktlösung im Biber-Management“, so Sommerhage. Der Erwerb dieser Grundstücke sei auch das wichtigste Instrument für das Ziel des Landes, auf 1.000 Kilometern pro Jahr natürliche Gewässerentwicklungsstreifen zu schaffen. Der Weg, die freiwillige Verkaufsbereitschaft von Flächeneigentümern zu nutzen, sei sehr viel einfacher, bürokratieärmer und billiger, als am Schreibtisch Naturschutzprojekte zu planen und dann zu versuchen, dort unwillige Flächenbesitzende vom Verkauf zu überzeugen.

 

Der NABU kritisiert auch den Plan, dass Naturschutzbehörden künftig nicht mehr zustimmen müssen, wenn gesetzlich geschützte Biotope, Landschaftsschutzgebiete, Geschützte Landschaftsbestandteile oder Naturdenkmäler zerstört werden sollen.

 

Sie wären dann im Rahmen der sog. „Benehmensregelung“ von den Baubehörden nur noch in Kenntnis zu setzen. Für Eingriffe in das Landschaftsbild ist vorgesehen, dass sie nicht mehr wie bislang durch Wiederherstellung und Neugestaltung ausgeglichen werden müssen. Es soll künftig reichen, dass sich ein vergleichbares Landschaftsbild in der Nähe wiederfindet.

 

Der NABU begrüßt es, Verwaltungsverfahren zu vereinfachen. Bürokratieabbau dürfe aber nicht dazu führen, die Beteiligung der Bürger*innen an der Demokratie einzuschränken und den Schutz der Natur als Lebensraum des Menschen weiter zu gefährden. „Es gibt gute andere Möglichkeiten, den Bürokratieabbau gewinnbringend für Mensch und Natur einzusetzen“, so Sommerhage. So ließe sich etwa viel Bürokratie sparen, wenn die Behörden mehr zulassungs-freie Naturschutz-Maßnahmen im Rahmen der Unterhaltung von Gewässern gewähren könnten. Bei der Umsetzung von größeren Renaturierungen sollten teure und langwierige Planfest-stellungs-Verfahren durch einfachere Plangenehmigungs-Verfahren ersetzt werden. Sinnvoll ist auch eine standardisierte Festlegung von Entwicklungszielen in Europäischen Schutzgebieten statt aufwändiger Extra-Planungen und Gutachten. „Wir bieten der Landesregierung an, hier mit uns ins Gespräch zu kommen und die Bürokratie dort abzubauen, wo es wirklich Sinn macht“, so Sommerhage.

 

Quelle: NABU Hessen

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
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Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

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Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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