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22. November 2024

 

Biodiversität: Westbalkan im Rampenlicht

 

++ Bericht deckt Defizite in den Biodiversitäts-Hotspots der Westbalkanstaaten auf ++ EU-Beitrittskandidaten fallen bei Umsetzung der EU-Naturschutzrichtlinien zurück ++

 

Brüssel, Radolfzell. Nach den globalen Debatten auf der Weltbiodiversitätskonferenz COP16 beleuchtet EuroNatur in einem neuen Bericht die Herausforderungen für die Bewahrung der Artenvielfalt in den Staaten des Westbalkans. Der Bericht, der heute im Europäischen Parlament in Brüssel präsentiert wurde, bewertet den rechtlichen Rahmen für den Biodiversitätsschutz und seine Umsetzung (bzw. Nicht-Umsetzung) anhand von Fallstudien besonders bedeutender Ökosysteme in Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien.

 

Durch nationale Gesetzgebung und internationale Abkommen sind Lebensräume und Arten in den westlichen Balkanländern zwar nominell geschützt, tatsächlich sind sie aber massiv bedroht: von Infrastrukturprojekten wie Flughäfen in Feuchtgebieten über die illegale Vogeljagd bis hin zur Zerstörung von Lebensräumen. Diese Verstöße untergraben die Schutzziele der EU-Vogelschutz- und der FFH-Richtlinie sowie der Berner Konvention, mit gravierenden Folgen für Arten wie den bedrohten Balkanluchs und den Krauskopfpelikan.

 

Viktor Berishaj, Senior Policy Officer bei EuroNatur und Hauptautor der Studie, erklärt: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass der Naturschutz in den Staaten des Westbalkans durchweg einen geringen Stellenwert hat. Schutzgebiete sollten eigentlich sichere Häfen für die biologische Vielfalt sein, doch in der Realität zeigt sich eine beunruhigende Tendenz zu Missmanagement und Vernachlässigung. Dessen ungeachtet besteht eine große Chance, den Trend umzukehren und die Zukunft dieser Ökosysteme zu sichern, wenn der vorhandene Spielraum für Verbesserungen genutzt wird. Grundlegende politische Änderungen sind allerdings unabdingbar.“

 

EuroNatur warnt davor, dass die Vernachlässigung der Umwelt einen schädlichen Präzedenzfall für künftige EU-Mitglieder schaffen könnte, insbesondere angesichts der zunehmenden Bedrohung durch den Klimawandel. Um diese Lücke zu schließen, hat EuroNatur umsetzbare Empfehlungen für die Regierungen formuliert:

 

1. Stärkung des rechtlichen Rahmens und der Einhaltung der EU-Richtlinien.
2. Stärkung der institutionellen Kapazitäten und des lokalen Engagements für den Naturschutz.
3. Einführung einer strikten Überwachung und Verwaltung von Schutzgebieten.
4. Wiederherstellung von Lebensräumen, um die ökologische Vernetzung der Arten zu unter-stützen.
5. Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Fragen der biologischen Vielfalt.

 

Thomas Waitz, Europaabgeordneter der Grünen und Gastgeber der Berichtspräsentation im Europäischen Parlament, ergänzt: „Der westliche Balkan ist ein Juwel der biologischen Vielfalt mit einem wunderbaren Naturerbe im Herzen Europas. Das zu schützen ist eine zentrale Aufgabe für die EU und die Regierungen der westlichen Balkanländer. Die gemeinsame Bewältigung der dringenden Probleme, die im EuroNatur-Bericht angesprochen werden, würde die Zusammen-arbeit und den Beitrittsprozess stärken und ist entscheidend für die Bekämpfung der Biodiver-sitäts- und Klimakrise, mit der unser Kontinent konfrontiert ist. Ohne den Schutz der biologischen Vielfalt kann es keine wirksamen Klimaschutzmaßnahmen geben.“

 

Anhand detaillierter Fallstudien zeigt der Bericht konkrete Beispiele für systemisches Politikver-sagen. Maßnahmen zum Schutz dieser Ökosysteme müssen unverzüglich ergriffen werden, bevor es zu spät ist.

 

„Es besteht eine hohe Dringlichkeit für Biodiversitätsschutz in den Westbalkanstaaten“, sagt Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer von EuroNatur. „Der EU-Beitrittsprozess stellt eine einmalige Gelegenheit für diese Länder dar. Wir müssen sicherstellen, dass die essentiellen Ökosysteme erhalten und nachhaltig gemanagt werden.“


Hintergrundinformationen:

  • Hier finden Sie den Bericht: https://www.euronatur.org/fileadmin/docs/umweltpolitik/Biodiversitaet/EuroNatur_Biodiversity_Report_211124.pdf 
     
  • Der Bericht befasst sich mit folgenden Fällen:
    o    Albanien: Vlora International Airport
    o    Bosnien-Herzegowina: Livanjsko Polje
    o    Montenegro: Saline Ulcinj
    o    Serbien: Illegale Tötung von Vögeln
    o    Albanien, Kosovo, Montenegro und Nordmazedonien: Balkanluchs

     
  • Unter dem Westbalkan versteht man die Staaten Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien. Sie befinden sich in einem Beitrittsprozess zur Europäischen Union, ebenso wie die Ukraine, Georgien und Moldawien. Daher werden sie auch als Erweiterungsländer bezeichnet.

 

Quelle: EuroNatur Stiftung

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

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10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
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Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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