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Dazu gehört es, das ganze Lebensalter von Bäumen einzubeziehen. „Die Baumalter-Statistik im neuen
Waldzustandsbericht endet schon bei 160 Jahren, obwohl Buchen über 300 Jahre alt werden können“, so Harthun. Das müsse sich in Zukunft ändern.
Es gibt im Bericht zudem keine Aussagen zur Geschlossenheit des Kronendachs von alten
Baumbeständen, obwohl die Beschirmung für die Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit und Hitzestress im Klimawandel eine große Rolle spielt. Vor allem solche Kenngrößen, die durch eine nachhaltige
Forstbewirtschaftung positiv beeinflusst werden können, dürften in der jährlichen Berichterstattung des Umweltministeriums nicht fehlen.
Der NABU kritisiert auch, dass keine Aussagen zur Artenvielfalt alter Wälder zu finden sind.
„Die Vielfalt von Tieren und Pflanzen ist ein wichtiger Bio-Indikator für den Waldzustand“, so Harthun. Weiterhin vermisst der NABU-Waldexperte Angaben zum Entwicklungstrend bei der Fragmentierung
von Wäldern durch Straßen, Kabeltrassen, Windkraftanlagen, Siedlungen und Landwirtschaft. „Die Zerschneidung bedroht unsere Wälder, weil sie der Austrocknung durch Wind und Sonneneinstrahlung
Vorschub leistet“, erläutert Harthun. Hier braucht es eine bessere Steuerung durch eine nachhaltige Regionalplanung, naturverträglichere Genehmigungsverfahren und ein besseres Management in den
Wäldern des Landes.
Quelle: NABU Hessen
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