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3. Februar 2025

 

Welttag der Feuchtgebiete:

Trockengelegt, zerstört – und bald vergessen?

 

NABU Niedersachsen drängt auf Schutz und Renaturierung

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Hannover – Feuchtgebiete gehören zu den artenreichsten und zugleich stark bedrohten Lebensräumen der Erde. Anlässlich des internationalen „Tag der Feuchtgebiete“ am 2. Februar macht der NABU Niedersachsen auf die anhaltende Zerstörung dieser wertvollen Ökosysteme aufmerksam. Moore, Auen und Feuchtwiesen sind nicht nur unverzichtbare Rückzugsorte für viele bedrohte Arten, sondern spielen auch eine zentrale Rolle im Klimaschutz. Doch durch Entwäs-serung, intensive Landwirtschaft und den Ausbau von Siedlungen verschwinden sie in alarmieren-dem Tempo. Ein drastisches Beispiel für die fatalen Folgen dieser Entwicklung ist das Verschwin-den des Dünnschnabel-Brachvogels, der offiziell für ausgestorben erklärt wurde.

 

Feuchtgebiete: Schlüssel für Artenvielfalt und Klimaschutz

Feuchtgebiete sind wahre Schatzkammern der Natur. Sie bieten nicht nur Lebensraum für seltene Vogelarten wie Bekassine, Kiebitz und Kampfläufer, sondern regulieren auch den Wasserhaushalt und binden große Mengen an Kohlenstoff. Tatsächlich können intakte Moore pro Hektar sogar mehr CO₂ speichern als Wälder, da sie organisches Material unter Sauerstoffabschluss dauerhaft im Boden halten. Während Wälder als Kohlenstoffsenken vor allem kurzfristig CO₂ binden, speichern Feuchtgebiete über Jahrhunderte hinweg Kohlenstoff in Form von Torfschichten.

Ihre Zerstörung hingegen setzt gewaltige Mengen klimaschädlicher Gase frei und verstärkt die Erderhitzung.

 

Dennoch sind sie durch menschliche Eingriffe massiv bedroht: In Niedersachsen wurden Moore über Jahrhunderte trockengelegt, Flussauen begradigt und Feuchtwiesen in Ackerland umge-wandelt. Mit jedem verlorenen Hektar dieser Ökosysteme schwindet nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch eine natürliche Barriere gegen die Folgen der Klimakrise.

 

„Der Dünnschnabel-Brachvogel ist ein eindringliches Mahnmal dafür, wie fatal die Zerstörung von Feuchtgebieten ist“, warnt Frederik Eggers, Teamleiter Natur- und Umweltschutz beim NABU Niedersachsen. „Wenn wir jetzt nicht entschlossen handeln, drohen weitere Arten für immer zu verschwinden – mit dramatischen Folgen für das ökologische Gleichgewicht.“

 

Der Welttag der Feuchtgebiete geht auf die Ramsar-Konvention zurück, ein internationales Abkommen zum Schutz von Feuchtgebieten von weltweiter Bedeutung. Die 1971 im iranischen Ramsar unterzeichnete Konvention hat das Ziel, Feuchtgebiete als Lebensräume für Wasser- und Watvögel zu erhalten und nachhaltig zu nutzen. Heute gehören über 170 Staaten zu den Vertragsparteien, darunter auch Deutschland, das sich zur Erhaltung seiner wertvollen Feuchtgebiete verpflichtet hat.

 

NABU fordert konsequente Renaturierung

Es gibt jedoch Hoffnung: Zahlreiche Renaturierungsprojekte zeigen, dass sich Feuchtgebiete wiederherstellen lassen – wenn ihnen ausreichend Raum und Zeit gegeben wird. Der NABU Niedersachsen engagiert sich seit Jahrzehnten für die Wiedervernässung von Mooren, die Renaturierung von Auenlandschaften und den Schutz artenreicher Feuchtwiesen. So konnten etwa im Ahlenmoor (bei Cuxhaven) oder im Großen Torfmoor wertvolle Lebensräume zurückgewonnen werden, die nicht nur seltenen Tierarten zugutekommen, sondern auch als natürliche CO₂-Speicher wirken.

 

Auch auf europäischer Ebene gibt es vielversprechende Entwicklungen: Das Nature Restoration Law (Gesetz zur Wiederherstellung der Natur) bietet eine große Chance für die Renaturierung von Ökosystemen. Es verpflichtet die EU-Staaten dazu, mindestens 20 Prozent der Land- und Meeresflächen bis 2030 wiederherzustellen. Gerade für Feuchtgebiete wäre eine konsequente Umsetzung dieses Gesetzes ein bedeutender Schritt zur Rettung dieser einzigartigen Lebensräume.

 

Doch der Handlungsbedarf bleibt enorm. „Feuchtgebiete dürfen nicht länger als vermeintlich unproduktive Flächen betrachtet werden“, betont Eggers. „Sie sind unverzichtbar für den Natur- und Klimaschutz. Deshalb müssen wir entschlossen in ihre Wiederherstellung investieren und ihre fortschreitende Zerstörung stoppen – für die Artenvielfalt, für das Klima und für kommende Generationen.“

 

Quelle: NABU

NATUR Online   Tipp

Naturschutzgebiet Lange Rhön
„Filetstück“ im Biosphärenreser-vat Rhön mit seinen Schätzen und Herausforderungen

Bergmähwiese NSG Lange Rhön (c) Anna-Lena Bieneck

Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön lädt zu einem Vortrag über das große Naturschutzgebiet Lange Rhön ein. Referent ist Torsten Kirchner, Dipl.-Biologe und langjähriger Gebietsbetreu-er im Auftrag der Wildland Stiftung Bayern. Das Berggrünland der Langen Rhön sucht seinesgleichen außerhalb der Alpen. Extensive Nutzungen und raue klimatische Bedingungen sind Grundlagen für vielfältige Lebensräume und hohe Artenvielfalt. Doch diese Vielfalt ist bedroht.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, 18. November 2025, um 19 Uhr in den
Räumlichkeiten des Biosphärenreser-vats in Hilders, Marienstr. 13, statt. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich

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NATUR Online   Tipp

Naturverträglich unterwegs

Neue Online-Karte des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön 

Screenshot: Mathias Schmidt

Die Rhön zählt zu den vielfältigsten und faszinierendsten Mittelgebirgsland-schaften Deutschlands. Damit Einhei-mische wie Gäste diese besondere Region noch besser entdecken und dabei naturverträglich unterwegs sein können, wird für das UNESCO-Bio-sphärenreservat Rhön jetzt eine neue interaktive Online-Karte zur Verfügung gestellt. Nutzerinnen und Nutzer kön-nen sich dort ab sofort über Wander-wege, besondere Natur- und Kultur-schätze sowie über die Lage sensibler Schutzgebiete oder auch die Standorte der Biosphären-Schulen und -Kitas informieren – jederzeit, kostenfrei und mobil optimiert für unterwegs.

Die Karte ist ab sofort erreichbar unter karte.biosphaerenreservat-rhoen.de/
Ganz ohne Anmeldung oder Download. Sie funktioniert auf Desktop wie mobil und wird um weitere Inhalte ergänzt.

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu Nachhaltigkeitsthemen

aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Burgenbaumeister im Anmarsch

WEITERE THEMEN

Ohne Wasser geht es nicht

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   Tipp

Umwelt-Podcast

Wie werden wir
in Zukunft heizen?

Wärmewende und Gasausstieg ab sofort auf Spotify, YouTube, Podcast.de und Deezer

Klimakiller Gas: Warum der Ausstieg besser früh als spät gelingen sollte

Falsche Versprechen? Faktencheck zu Wasserstoff, Biomasse und Co.

Tipps für die eigene Wärmepumpe
 

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NATUR Online   TV Tipp

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
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