30. Oktober 2025 | Biosphärenreservat Rhön ist einzigartiger Naturschatz
UNESCO erneuert Anerkennung als besonderes
Modellvorhaben
Die UNESCO hat die Anerkennung des Biosphärenreservats Rhön als Modellvorhaben zur nachhaltigen Entwicklung erneuert. Die beteiligten Länder Bayern, Hessen und Thüringen
haben die neuerliche Auszeichnung im Rahmen eines Festakts gewürdigt.
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte bei der Veranstaltung in Bad
Brückenau:
"Die 3-Länder-Kulturlandschaft des Biosphärenreservats Rhön ist ein einzigartiger
Naturschatz.
Das Biosphärenreservat hat sich zu einem außergewöhnlichen
Vorzeigeprojekt entwickelt. Durch das gemeinschaftliche Engagement gehört die Rhön auch in Zukunft zur Premiumliga der inter-national anerkannten deutschen Schutzgebiete. Mit über 10.000
nachgewiesenen Arten ist das Bio-sphärenreservat ein Hotspot der Biodiversität. Unter der Dachmarke Rhön gehen hier
Ökolo-gie, Ökonomie, Soziales und Kultur Hand in Hand. Die verschiedenen Initiativen zur regionalen Produktvermarktung sind äußerst beliebt – von der Rhöner Apfelinitiative bis zum Rhönschaf. Dieses Zusammenspiel ist die entscheidende Grundlage für die
erneute internationale hohe Anerkennung des Biosphärenreservats durch die UNESCO."
Thüringens Umweltminister Tilo Kummer ergänzte: "Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön steht in einem weltweiten Netz für vorbildliches Wirtschaften der Bevölkerung
in einer intakten Natur. Mit der erneuten Anerkennung der UNESCO kann dieser besondere Weg der nachhaltigen
Entwicklung fortgesetzt werden. Dazu gehört aber auch, dass die Menschen vor Ort sich mit diesem Weg identifizieren und davon profitieren können. In Thüringen haben wir da noch Nach-holbedarf. In diesem Sinne müssen wir die Rhöngemeinden stärken, um naturnahe und
wirtschaftliche Regionalentwicklung voranzubringen."
"Wir werden die Schätze, die dieses einzigartige Biosphärenreservat ausmachen, weiter hegen und pflegen. Die erneute Anerkennung ist ein Aushängeschild, das die gesamte Region trägt,
und der Lohn für die viele Arbeit, die von allen Seiten geleistet wurde. Ich danke allen Beteiligten für die vertrauensvolle und
länderübergreifende Zusammenarbeit", so Michael Ruhl, Hessens Um-weltstaatssekretär.
Dr. Stefanie Hedtkamp, Vorsitzende des MAB-Nationalkomitees: "Es ist mir eine große Freude, heute im Namen und als Vorsitzende des deutschen MAB-Nationalkomitees die Urkunden zur
erfolgreich abgeschlossenen Evaluierung des bundesländerübergreifenden UNESCO-Bio-sphärenreservats Rhön zu überreichen. Dieser
Akt steht für die Anerkennung des anhaltenden Engagements der drei Landesregierungen und der Verwaltungen des Biosphärenreservats sowie den Landkreisen und Gemeinden, die den
Biosphärenreservatsgedanken der UNESCO mit Leben füllen. Aber auch vor allem die Menschen vor Ort, die im und für das
Biosphärenreservat leben, arbeiten und wirtschaften und dieses auf diese Weise prägen, leisten einen entscheidenden
Beitrag für dessen Erfolgsgeschichte. Die Überzeugung, dass ein UNESCO-Biosphärenreservat keine Einschränkung, sondern eine Chance ist, wird in der Rhön eindrucksvoll
gelebt."
Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist ein Modellvorhaben zur nachhaltigen Entwicklung in den Bereichen Ökologie, Ökonomie und Soziokultur zum Nutzen von Mensch und Natur.
Bereits im Jahr 1991 wurde die Natur- und Kulturlandschaft der Rhön von der UNESCO als erstes länderübergreifendes Biosphärenreservat
in Bayern, Hessen und Thüringen anerkannt. Seitdem hat sich das Biosphärenreservat national und international einen ausgezeichneten Ruf als Modellregion für Öko-Tourismus, Regionalvermarktung, Bildung für nachhaltige Entwicklung und partnerschaftlichen Naturschutz
mit der Landwirtschaft erworben. Geprägt ist das Biosphären-reservat durch außergewöhnliche Lebensräume wie Bergwiesen, Borstgrasrasen,
Hochmoore
sowie wertvolle Buchenwaldbestände, die Heimat für zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten sind.
Aufgrund der großen Bedeutung für die Region wurde im Jahr 2014 auf Initiative der Landkreise und Gemeinden der bayerische Teil des Biosphärenreservats Rhön von rund 71.500
Hektar auf rund 129.600 Hektar nahezu verdoppelt − das entspricht knapp der dreifachen Fläche des Bodensees – und die Kernzone
ausgewiesen. Laut UNESCO müssen drei Prozent der Gesamt-fläche als nutzungsfreie Kernzone ausgewiesen werden. Gemeinsam gelang es Bund, Freistaat und Kommunen, insgesamt rund 3.500 Hektar im
bayerischen Teil des Biosphärenreservats als zusätzliche Kernzone zu gewinnen.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil im Konzept des Biosphärenreservats ist die Bildung für Umwelt und nachhaltige Entwicklung. Die Bildungsteams des Naturparks und Biosphärenreservats
Rhön e.V., des Naturerlebniszentrums Rhön und der Biosphärenverwaltungen in Hessen und Thüringen führen in Schulen und Kindertagesstätten
der Rhön Bildungsmodule durch. Im Netzwerk der Biosphärenkitas und -Schulen arbeiten 71 Einrichtungen zusammen. Übernachtungsgäste aus dem gesamten Bundesgebiet kommen in die
Umweltbildungsstätte nach Oberelsbach. In Infozentren wie dem "Haus der Langen Rhön", dem "Haus der Schwarzen Berge" und an der
Infostelle "Schwarzes Moor" wird der Bevölkerung der Gedanke der nachhaltigen Entwicklung anschaulich nahegebracht. Ein wahres Leuchtturmprojekt mit Vorbildfunktion ist zudem der
Sternenpark Rhön.
Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz