Aktuell Informativ Meinungsbildend NATUR & UMWELT
Aktuell                                                 Informativ                                                                                            Meinungsbildend                                   NATUR & UMWELT

26. September 2025 | Artenreichtum im und am Wasser

 

Lebendige Flüsse für Niedersachsen

 

Osnabrück. Flüsse sind Hauptschlagadern für eine gesunde, lebendige Umwelt. Sie verbinden zahlreiche Lebensräume miteinander und spielen außerdem eine Rolle bei der Trinkwasserver-sorgung. Deshalb veranstalten die Vereinten Nationen (UN) übermorgen (Sonntag, 28. Septem-ber) den Internationalen Tag der Flüsse. Damit Flüsse in Deutschland möglichst gesund und sauber sind, hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Niedersachsen

ein Modellprojekt für die Revitalisierung von Gewässerrändern ins Leben gerufen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Vorhaben, inklusive Vorstudie, mit insgesamt rund 340.000 Euro.

 

Fließgewässer unersetzlich für die Qualität des Grundwassers

 

„Flüsse sind essenziell für einen erfolgreichen Schutz der Umwelt“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Bäche, Flüsse und Kanäle vernetzen unterschiedliche Biotope und Lebens-räume miteinander“, so Bonde. Außerdem seien sie Heimat für viele, teils seltene Tier- und Pflanzenarten. Auch für den Gesamtwasserhaushalt, die Qualität des Grundwassers und somit für eine stabile Trinkwasserversorgung sind Bonde zufolge gesunde Fließgewässer unersetzlich. Doch laut Umweltbundesamt waren 2022 deutschlandweit nur etwa acht Prozent der Fließge-wässer in einem guten oder sehr guten Zustand – gemessen an der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union (EU). In Niedersachsen wurde 2020 zwischen Landesregierung, Natur-schutzverbänden und Akteuren aus der Landwirtschaft der „Niedersächsischen Weg“ vereinbart – eine Kooperation zum Schutz der Flüsse im Landesgebiet. Laut dem BUND-Referenten für Gewässerpolitik Manuel Nerhoff geht das von der DBU geförderte Projekt einen Schritt weiter: „Wir wollen die ökologische Qualität der heimischen Fließgewässer verbessern. Durch die Aufwertung von Gewässerrandstreifen können wir die Artenvielfalt und die Biotopvernetzung vor Ort stärken.“

 

Revitalisierungsmaßnahmen an Fulde, Grove und Harle

 

In dem von Nerhoff erwähnten Vorhaben geht es unter anderem um Revitalisierungsmaßnahmen an der Fulde, einem Quellfluss der Weser sowie der Grove im Landkreis Cuxhaven und der Harle in Ostfriesland. In einer ebenfalls seitens der DBU geförderten Vorstudie zu diesem Projektvor-haben gab es zunächst eine Bestandsaufnahme über Herausforderungen und Erwartungen mit Beteiligten wie regionalen Umwelt- und Unterhaltungsverbänden, Kommunen und Grundbe-sitzern, vor allem von landwirtschaftlichen Betrieben. DBU-Referent Dr. Volker Wachendörfer: „Eine angestrebte Maßnahme ist die Verbreiterung der Gewässerrandstreifen als Lebensräume und Beispiele zur Stärkung der Biotopvernetzung – im Idealfall bis zu 30 Metern.“ Das ist die Fläche an einem Ufer, die nicht anderweitig genutzt wird. In diesem Bereich sollen Wachendörfer zufolge weder Pflanzenschutzmittel noch Dünger verwendet werden. Angestrebt sei die Reduzierung des ungeregelten Zustroms an Sedimenten, Schad- und Nährstoffen in die Flüsse.

 

Einfache Maßnahmen, große Wirkung

 

Solche Maßnahmen haben einen großen Effekt: „Wenn man den Eintrag von Schadstoffen redu-ziert, erholen sich die Lebensräume in und an den Flüssen wieder“, so Wachendörfer. Das An-pflanzen von Gehölzen wie Erlen oder Weiden sowie Blühstreifen oder Ackerbrachen unterstützen nach seinen Worten solche Prozesse. Wachendörfer: „Davon profitieren neben Fischen und anderen Wasserbewohnern vor allem Insekten am Rande der Flüsse.“ Die Steigerung der Bio-diversität nützt laut Nerhoff auch den Flächenbesitzern: „Insekten sorgen für Bestäubung von Kulturpflanzen und langfristig für eine gesunde Landwirtschaft.“ Dazu Nerhoff: „Die Interessen von Naturschutz, Politik und Landwirtschaft liegen oft gar nicht so weit auseinander.“

 

Modellprojekt soll für anderen Regionen in Deutschland übertragbar sein

 

Genau da setzt das auf Freiwilligkeit basierende Projekt an: „Wir wollen Bewusstsein schaffen für eine ökologische Bewirtschaftung – besonders in der Nähe von Gewässern. Dazu haben wir einen Dialogprozess zwischen allen Beteiligten vor Ort ins Leben gerufen“, sagt Nerhoff. Daher solle das Modellprojekt gleich doppelt für andere Regionen in Deutschland übertragbar sein. Erstens „werden die bestmöglichen Techniken zur Revitalisierung untersucht“, so Nerhoff. Zweitens erarbeite der BUND durch die Erfahrungen aus dem Projekt optimale Ansätze für die gemeinsame Entwicklung solcher Konzepte von Naturschutz und Landnutzung. Nerhoff: „Die aktive Zusammenarbeit, insbesondere mit den Landwirtinnen und Landwirten sowie mit Verbänden wie dem Landvolk Niedersachsen und der Landwirtschaftskammer, war immer ausgewogen. Ihre fachliche Expertise ist bei der Umsetzung der Maßnahmen entscheidend. Bei allen Beteiligten gibt es einen Willen für Veränderungen.“ Aus seiner Sicht ebenfalls wichtig: „Wir erfahren viel von Problemen der Menschen beim Umsetzen solcher Umweltschutzmaßnahmen. Oftmals fehlen planungssichere Anreize oder die bürokratischen Hürden sind für viele Betriebe zu hoch.“

 

Die Ergebnisse des Projekts werden laut Nerhoff als Handlungsempfehlungen der nieder-sächsischen Landesregierung zur Verfügung gestellt. Regional angepasst könne das Gesamt-konzept dann landes- oder sogar bundesweit eingesetzt werden.

 

Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

NATUR Online   Tipp

Naturschutzgebiet Lange Rhön
„Filetstück“ im Biosphärenreser-vat Rhön mit seinen Schätzen und Herausforderungen

Bergmähwiese NSG Lange Rhön (c) Anna-Lena Bieneck

Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön lädt zu einem Vortrag über das große Naturschutzgebiet Lange Rhön ein. Referent ist Torsten Kirchner, Dipl.-Biologe und langjähriger Gebietsbetreu-er im Auftrag der Wildland Stiftung Bayern. Das Berggrünland der Langen Rhön sucht seinesgleichen außerhalb der Alpen. Extensive Nutzungen und raue klimatische Bedingungen sind Grundlagen für vielfältige Lebensräume und hohe Artenvielfalt. Doch diese Vielfalt ist bedroht.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, 18. November 2025, um 19 Uhr in den
Räumlichkeiten des Biosphärenreser-vats in Hilders, Marienstr. 13, statt. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich

Spendenaufruf

NATUR Online bittet um Ihre Spende, um den Betrieb und den freien Zugang weiterhin gewährleisten zu können.

Spenden helfen, unsere Redaktions-arbeit zu unterstützen, Anfragen zu prüfen, Artikel zu recherchieren und NATUR Online zu pflegen. Finanzielle Mittel werden auch gebraucht, um die Infrastruktur für den Betrieb zu erhalten.

Durch Spenden können wir unabhängig und in weiten Teilen auch werbefrei bleiben. Spenden an die GNA können steuerlich geltend gemacht werden. 

Wie das geht? Ganz einfach. Einen Betrag überweisen, Spendenbeschei-nigung bei uns anfordern und beim Finanzamt vorlegen. Herzlichen  DANK 

Bankverbindung

Spendenkonto der GNA e.V.

Raiffeisenbank Rodenbach

Stichwort: NATUR Online

 

IBAN DE75 5066 3699 0001 0708 00 BIC   GENODEF1RDB

NATUR Online   Jobs

Die Stiftung Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört sucht zum
1. Juni 2026 eine/n
 
Geschäftsführer*in
 
als Leitung des Naturschutzzentrums Karlsruhe-Rappenwört in Voll- oder Teilzeit (Tandem) und bietet bei vorlie-gender Qualifikation eine Bezahlung bis nach Entgeltgruppe 14 TVöD VKA.
Mehr Infos zum Stellenangebot
Stellenanzeige lang.pdf
PDF-Dokument [193.8 KB]

NATUR Online   Tipp

Naturverträglich unterwegs

Neue Online-Karte des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön 

Screenshot: Mathias Schmidt

Die Rhön zählt zu den vielfältigsten und faszinierendsten Mittelgebirgsland-schaften Deutschlands. Damit Einhei-mische wie Gäste diese besondere Region noch besser entdecken und dabei naturverträglich unterwegs sein können, wird für das UNESCO-Bio-sphärenreservat Rhön jetzt eine neue interaktive Online-Karte zur Verfügung gestellt. Nutzerinnen und Nutzer kön-nen sich dort ab sofort über Wander-wege, besondere Natur- und Kultur-schätze sowie über die Lage sensibler Schutzgebiete oder auch die Standorte der Biosphären-Schulen und -Kitas informieren – jederzeit, kostenfrei und mobil optimiert für unterwegs.

Die Karte ist ab sofort erreichbar unter karte.biosphaerenreservat-rhoen.de/
Ganz ohne Anmeldung oder Download. Sie funktioniert auf Desktop wie mobil und wird um weitere Inhalte ergänzt.

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu Nachhaltigkeitsthemen

aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Burgenbaumeister im Anmarsch

WEITERE THEMEN

Ohne Wasser geht es nicht

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


[>>>weiterlesen]

NATUR Online   Tipp

Umwelt-Podcast

Wie werden wir
in Zukunft heizen?

Wärmewende und Gasausstieg ab sofort auf Spotify, YouTube, Podcast.de und Deezer

Klimakiller Gas: Warum der Ausstieg besser früh als spät gelingen sollte

Falsche Versprechen? Faktencheck zu Wasserstoff, Biomasse und Co.

Tipps für die eigene Wärmepumpe
 

[>>>weiterlesen]

NATUR Online   TV Tipp

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

NATUR Online  Reklame

Erfolgreich werben mit NATUR Online

[>>>weiterlesen]

 

ANZEIGE
FREIANZEIGE Alzheimer Forschung Initiative e.V.
ANZEIGE

Seminar- und Gästehaus Südfrankreich

Horizons Séranne bietet sanften Touris-mus, der Treffen und Austausch schafft und zu lebendigen Diskussionen über Europa und seine politischen Inhalte beiträgt. Die Bildungsangebote richten sich an Interes-sierte, die das europäische Natur- und Kulturerbe verstehen und die fremde Land-schaften bereisen wollen. www.seranne.de

 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Schalten Sie Anzeigen, präsentieren Sie Ihr Unternehmen, Produkt oder Buch in einem redaktionellen Um-feld aktueller Nachrichten [>>>mehr].

Bei Interesse genügt eine kurze Mail: anzeigen@natur-online.info.

NATUR Online 
Charity-Shopping

Wenn schon Einkaufen, dann gleich Gutes tun. Zum Beispiel  Projekte in der Umweltbildung oder im Natur- und Artenschutz unterstützen. Hier geht es lang.

NATUR Online 

In eigener Sache

Wir sind nur so gut wie Sie

Übersenden Sie uns Ihre Pressemittei-lungen. Steigern Sie Ihre Sichtbarkeit und Reichweite mit NATUR Online. 

Wir freuen uns über jede qualifizierte Meldung zu unseren Themenbereichen.

Redaktion NATUR Online

Mühlstraße 11 | D - 63517 Rodenbach
Telefon: 06184 –  99 33 797

magazin@natur-online.info

Spenden erwünscht

NATUR Online wird von der GNA e.V. herausgegeben. Dazu benötigen wir Ihre Unterstützung u.a. in Form von Spenden. Spenden an die gemein-nützige GNA sind steuerlich absetzbar. 

 

Raiffeisenbank Rodenbach

IBAN DE75 5066 3699 0001 0708 00
BIC    GENODEF1RDB

Stichwort: NATUR Online

Hinweis: Soweit nicht anders angege-ben, verwenden wir pixabay.com Fotos.

Aktualisiert am 13. November 2025

Besucher:innen

06/11/2025

Druckversion | Sitemap
© Copyright 2013 - 2025 Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung e.V.

E-Mail