Holzeinschlag mitten im Sommer soll künftig nicht mehr unterlassen, sondern nur noch vermieden werden,
Holzrückung darf künftig auch im Sommer sogar in Schutzgebieten erfolgen. Bei Neupflanzungen soll künftig nur noch „ein angemessener Anteil“ der vorgesehenen 4 bis 5 standortgerechten Baumarten
heimisch sein, ansonsten setzt der Forst auf Douglasien, Roteichen, Küstentannen oder andere nicht angepasste Arten von anderen Kontinenten. Das Ziel zum Erhalt und zur Förderung von artenreichen
Pionierwäldern und blütenreichen Schlagfluren bei der neuen Waldentwicklung wurde komplett gestrichen. Sie sind besonders für Schmetterlinge wichtig. Das Gebot der „größtmöglichen Schonung des
Waldbodens gegenüber mechanischen Störungen“ auch aus Sicht des Klimaschutzes wurde gestrichen. Trotz Trockenschäden im Wald soll künftig nicht mehr „stets die Möglichkeit zum Rückbau von
Entwässerungssystemen im Wald und das Schließen von Gräben“ geprüft werden, obwohl auch das Jahr 2025 wieder sehr trocken war.
„Dies sind alles Maßnahmen, die einer Anpassung an den Klimawandel zuwiderlaufen“, so Harthun. Gerade die uralten Bäume sind für die
Anpassung wichtig, weil sie verschiedenste Witterungsbedingungen erlebt haben und diese Erfahrung über ihre Samen an die neue Baumgeneration weitergeben könnten. „Vermehren sollten sich die
vitalsten, ältesten Bäume, die bewiesen haben, dass sie gut angepasst sind“, so der NABU. Ihre Fällung vernichte das „Gedächtnis des Waldes“.
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