- Verletzung der Nationalpark-Kriterien und gravierende ökologische Risiken: Der Bericht beleuchtet die potentiell verheerenden
Auswirkungen des Projekts, darunter:
- Verlust essentieller Lebensräume für gefährdete Arten
(Fische, Amphibien, Wasserpflanzen)
- Irreversible Schädigung des Sedimenttransports, der Wasserqualität und der
Biodiversität.
Aus diesen Gründen ist das Projekt mit den IUCN-Richtlinien für Nationalparks der Kategorie II, zu denen sich die albanische Regierung verpflichtet hat, unvereinbar. „Es ist zu erwarten, dass
das Projekt in seiner geplanten Form Auswirkungen auf die Ziele des VWRNP haben wird. Die geplante Wasserentnahme entspricht nicht den IUCN-Richtlinien für Nationalparks der Kategorie II, wodurch die
Integrität und die Schutzziele des Parks sowie die Ökosystemleistungen beeinträchtigt werden könnten.“ (IUCN, 2025, Zusammenfassung)
- Lepusha-Quellen sind unverzichtbar: Im Gegensatz zu den Behauptungen der Projektbefürworter – einschließlich des albanischen
Umweltministeriums – sind die Lepusha-Quellen von entscheidender Bedeutung für die Shushica. Sie bilden die Hauptquelle des Flusses und sind für dessen Ökosystem unerlässlich. Der IUCN-Bericht
beschreibt die Quellen als einen „essentiellen immanenten Teil der Shushica mit funktioneller Bedeutung für das gesamte Fluss-Ökosystem.“ (IUCN, 2025, S.22 ) Das geplante Projekt würde
während der trockenen Monate die gesamte Schüttung der Quelle ableiten und kein Wasser für das Leben im Fluss übriglassen.
- Es gibt praktikable Alternativen: Die Untersuchung zeigte mehrere alternative Wasserquellen, wie die Borshi-, Tatzati- und Fera-Quellen,
mit denen der Wasserbedarf gedeckt werden kann, ohne den Vjosa-Wildflussnationalpark zu schädigen.
- Klimawandel erhöht das Risiko: Da der Klimawandel die Wasserverfügbarkeit für die Flüsse Vjosa und Shushica bis 2050 voraussichtlich um
30 % verringern wird, wären die ökologischen Auswirkungen der Wasserentnahme in Zukunft noch gravierender.
NGOs und lokale Gemeinschaften fordern sofortiges Handeln
Die Nichtregierungsorganisationen der Blue-Heart-Kampagne und die Bewohner des Shushica-Tals sind in ihrem Widerstand gegen das geplante Projekt vereint.
„Dieser Bericht bestärkt uns in unserer Haltung, die wir seit Beginn dieses Kampfes vertreten: Das Projekt würde weite Teile des Wildflussnationalparks erheblich schädigen und ist angesichts der
vorhandenen alternativen Wasserquellen völlig unnötig“, sagt Olsi Nika von EcoAlbania. „Das Vermeidungsszenario ist der einzige Weg, um eines der letzten Wildfluss-Ökosysteme Europas zu schützen und
die Integrität des VWRNP zu bewahren.“
„Seit Generationen ist die Shushica die Lebensader unseres Tals – sie versorgt unsere Felder mit Wasser, sichert unseren Lebensunterhalt und ist ein Ort natürlicher Schönheit“, sagt Astrit Balilaj,
Bürgermeister des Dorfes Kuç im Shushica-Tal. „Wir werden nicht zusehen, wie dieses Projekt unseren Fluss und unsere Lebensweise zerstört. Die Regierung muss auf die Wissenschaft hören und das
Vermeidungsszenario wählen, um unsere Zukunft zu schützen.“
NGOs schließen sich der Forderung an, die Pläne aufzugeben, die den Nationalpark bedrohen. Sie fordern von den Projektentwicklern, darunter dem Albanischen Entwicklungsfond, die nachhaltigeren
Alternativen aufzugreifen, welche die Integrität und langfristige ökologische Gesundheit des Parks gewährleisten.
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