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15. Juli 2025 

 

Renaturierung soll der Ems wieder Leben einhauchen

 

Osnabrück. Die Unterems ist eine wichtige Wasserstraße in Deutschland. Doch besonders der Flussabschnitt ab Papenburg bis in die Nordsee hat durch Begradigungen und Ausbaggerungen in den vergangenen Jahrzehnten mit vielen ökologischen Problemen zu kämpfen. Der einstige Artenreichtum des Flusses ist Geschichte. Daher hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) zusammen mit der Umweltorganisation World Wide Fund for Nature Deutschland (WWF) und anderen Umweltverbänden das Projekt „Perspektive Lebendige Unterems“ gefördert. Das entwickelte Renaturierungskonzept lieferte Vorschläge zur Verbesserung der ökologischen Situation an der Unterems, wie den Bau von Tidepoldern als zentrale Maßnahme. Innerhalb des vom Land Niedersachsen finanzierten „Masterplan Ems 2050“ entstand jetzt der erste Tidepolder in Coldemüntje.

 

„Im Sommer sind Teile der Unterems durch die hohen Schwebstoffanteile biologisch quasi tot“

Auf und an der Ems konkurrieren verschiedene Interessen miteinander – von Wirtschaft über Schifffahrt und Landwirtschaft bis hin zu den Anliegen von Anwohnenden und Umweltschutz. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde: „Für einen langfristigen Gewässer- und Naturschutz müssen alle Beteiligten an Bord geholt werden.“ Die Renaturierungsmaßnahmen an der Unterems seien dafür ein gutes Beispiel. Sie basieren auf mehreren seit 2010 von der DBU geförderten WWF-Projekten in Kooperation mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und dem Naturschutzbund Deutschland (NABU).

 

Warum dies nötig war, erklärt DBU-Referent Dr. Volker Wachendörfer: „Die Unterems wurde immer mehr ausgebaut und vertieft – insbesondere, weil große Kreuzfahrtschiffe den Fluss zur Nordsee passieren.“ Die Folgen: Gerade im Sommer verschlicken die Unterems und ihre Nebenflüsse zusehends, der Salzgehalt steigt deutlich. Wachendörfer weiter: „Vor einigen Jahrzehnten zählte der Mündungsbereich der Unterems noch zu den deutschen Flussbiotopen mit der höchsten Biodiversität. Heute sind Teile der Wasserstraße durch die hohen Schwebstoffanteile besonders im Sommer biologisch quasi tot.“

 

Tidepolder in Coldemüntje: 35 Hektar großer Lebensraum für Pflanzen und Tiere

 

Um diesen rapiden Schwund der Artenvielfalt aufzuhalten und umzukehren, hat die DBU gemein-sam mit dem WWF mehrere Forschungsprojekte gefördert. Dort entwickelte Renaturierungs-maßnahmen fanden zum Teil Eingang in den Masterplan Ems 2050. Ein wichtiges Beispiel, so

der DBU-Experte: Der Tidepolder in Coldemüntje. Dabei handelt es sich Wachendörfer zufolge um einen rund 35 Hektar großen Lebensraum, der wieder an Ebbe und Flut angeschlossen wurde und in dem sich heute die stark gefährdeten, standorttypischen Lebensräume wie Süß- und Brackwasserwatt in Verbindung mit Tideröhrichten und wasserführenden Prielen entwickeln können. Hinter dem Emsdeich und in einer im 20. Jahrhundert zugeschütteten Schleife des Flusses gelegen, sei das Areal während der DBU-Förderung konzipiert und kürzlich fertiggestellt worden. Die naturschutzfachliche und wasserbauliche Planung des Polders sowie der Bau oblagen dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Natur-schutz (NLWKN) und wurden im Rahmen des Masterplans Ems 2050 vom Land Niedersachsen finanziert. Wachendörfer: „Es handelt sich hierbei um eine erste wichtige Maßnahme, um der Unterems wieder mehr Raum für den Schutz und die Entwicklung seltener Lebensräume sowie Pflanzen- und Tierarten zu geben“.

 

DBU-Projekt gibt Anstoß für große Renaturierungspläne

 

Der Tidepolder Coldemüntje ist Teil eines größeren Projekts zur Renaturierung – dem Masterplan Ems 2050, dessen zehnjähriges Bestehen vor Kurzem gefeiert wurde. Beatrice Claus, Leiterin Ästuarschutz beim WWF: „Durch das DBU-Projekt und in der Folge unter anderem den Tide-polder Coldemüntje konnten die Umweltverbände naturschutzfachlich fundierte Renaturierungs-maßnahmen in der Region vorschlagen.“ Damit die Artenvielfalt an der Ems nicht weiter schwin-det, soll der Masterplan Ems bis 2050 auf 500 Hektar Biotope wie in Coldemüntje schaffen und gleichzeitig die ökonomische Infrastruktur des Ems-Raums sichern. Unterzeichnet haben den Masterplan Ems 2050 neben WWF unter anderem die niedersächsische Landesregierung, die Bundeswasserstraßenverwaltung, die Meyer Werft, die Landkreise Leer und Emsland, die Stadt Emden, der BUND und der NABU – ein „Beispiel für die Zusammenarbeit vieler unterschiedlicher Interessensgruppen“, so Bonde.

 

Neues DBU-Förderthema für den Schutz der Meere

 

Dem Schutz von Lebensräumen und Artenvielfalt soll künftig auch der DBU-Meeresnaturschutz-fonds als neuer Förderbereich dienen. Unterstützt werden in Zukunft Vorhaben zum Erhalt von Biodiversität in Nord- und Ostsee, aber auch zum Beispiel in Flussregionen. Förderfähig sind zudem innovative und naturverträgliche Entwicklungen der Offshore-Windenergie.

 

Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

NATUR Online   Tipp

Naturschutzgebiet Lange Rhön
„Filetstück“ im Biosphärenreser-vat Rhön mit seinen Schätzen und Herausforderungen

Bergmähwiese NSG Lange Rhön (c) Anna-Lena Bieneck

Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön lädt zu einem Vortrag über das große Naturschutzgebiet Lange Rhön ein. Referent ist Torsten Kirchner, Dipl.-Biologe und langjähriger Gebietsbetreu-er im Auftrag der Wildland Stiftung Bayern. Das Berggrünland der Langen Rhön sucht seinesgleichen außerhalb der Alpen. Extensive Nutzungen und raue klimatische Bedingungen sind Grundlagen für vielfältige Lebensräume und hohe Artenvielfalt. Doch diese Vielfalt ist bedroht.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, 18. November 2025, um 19 Uhr in den
Räumlichkeiten des Biosphärenreser-vats in Hilders, Marienstr. 13, statt. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich

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Mehr Infos zum Stellenangebot
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PDF-Dokument [193.8 KB]

NATUR Online   Tipp

Naturverträglich unterwegs

Neue Online-Karte des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön 

Screenshot: Mathias Schmidt

Die Rhön zählt zu den vielfältigsten und faszinierendsten Mittelgebirgsland-schaften Deutschlands. Damit Einhei-mische wie Gäste diese besondere Region noch besser entdecken und dabei naturverträglich unterwegs sein können, wird für das UNESCO-Bio-sphärenreservat Rhön jetzt eine neue interaktive Online-Karte zur Verfügung gestellt. Nutzerinnen und Nutzer kön-nen sich dort ab sofort über Wander-wege, besondere Natur- und Kultur-schätze sowie über die Lage sensibler Schutzgebiete oder auch die Standorte der Biosphären-Schulen und -Kitas informieren – jederzeit, kostenfrei und mobil optimiert für unterwegs.

Die Karte ist ab sofort erreichbar unter karte.biosphaerenreservat-rhoen.de/
Ganz ohne Anmeldung oder Download. Sie funktioniert auf Desktop wie mobil und wird um weitere Inhalte ergänzt.

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu Nachhaltigkeitsthemen

aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Burgenbaumeister im Anmarsch

WEITERE THEMEN

Ohne Wasser geht es nicht

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   Tipp

Umwelt-Podcast

Wie werden wir
in Zukunft heizen?

Wärmewende und Gasausstieg ab sofort auf Spotify, YouTube, Podcast.de und Deezer

Klimakiller Gas: Warum der Ausstieg besser früh als spät gelingen sollte

Falsche Versprechen? Faktencheck zu Wasserstoff, Biomasse und Co.

Tipps für die eigene Wärmepumpe
 

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NATUR Online   TV Tipp

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

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Aktualisiert am 13. November 2025

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