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5. Juni 2025 | Umwelt & Politik

 

Landesraumordnung ignoriert Umweltbelange und EU-Recht

 

NABU und BUND Niedersachsen kritisieren aktuellen Entwurf des Landes-Raumordnungsprogramms – Gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht

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Hannover – Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz zur Fortschreibung des Landes-Raum-ordnungsprogramms (LROP) kritisierten der NABU und der BUND Niedersachsen den Entwurf als massiven Rückschritt für den Natur-, Umwelt- und Klimaschutz in Niedersachsen. Der vorgelegte Entwurf ignoriere zentrale ökologische Anforderungen, unterlaufe bestehendes Umweltrecht und verstoße gegen wichtige EU-Vorgaben. Besonders kritisch sehen die Verbände geplante Eingriffe in Vorranggebiete Wald, in wertvollste Wiesenvogelgebiete und wieder zu vernässende Moorböden – Hotspots des natürlichen Klimaschutzes und der biologischen Vielfalt.

 

Die Landesvorsitzenden von BUND und NABU machten deutlich: „Der Entwurf ist weder zukunftsfähig noch vereinbar mit den aktuellen ökologischen Herausforderungen. Mit ihm verabschiedet sich das Land faktisch vom Anspruch, der Klima- und Biodiversitätskrise wirksam zu begegnen.“ Besonders schwer wiege das Ignorieren mit europarechtlichen Vorgaben – allen voran der EU-Wiederherstellungsverordnung und laufenden Vertragsverletzungsverfahren. Dies sei fatal, denn diese Fehlentwicklungen ließen sich in nachgelagerten Planungen nicht mehr korrigieren. Nachbesserungen seien deshalb dringend notwendig.

 

Die Wiederherstellungsverordnung verlangt von den Mitgliedstaaten verbindliche Maßnahmen zur Renaturierung geschädigter Ökosysteme – ein Aspekt, der im Entwurf vollständig fehlt. Dabei reiche der reine Schutz bestehender Naturräume längst nicht mehr aus, so die Verbände. „Wir brauchen aktive Wiederherstellung durch Renaturierung von Mooren, Entwicklung naturnaher Wälder und intakter Auen – als wichtiger Beitrag zum natürlichen Klimaschutz, zur Förderung der Artenvielfalt und zur Klimafolgenanpassung“, so die Verbände.

 

Ein zentrales Problem sehen die Verbände in der geplanten Ausweisung von Vorranggebieten für Windenergie in ökologisch sensiblen Bereichen - etwa auf historischen Waldstandorten oder wieder zu vernässenden Moorböden. So sollen in sieben Landkreisen in Südniedersachsen insgesamt 2.223 Hektar Wald als Vorranggebiet für Windenergie geöffnet werden – nach Erreichen der gesetzlich vorgegebenen Flächenziele laut Niedersächsischem Windenergie-flächenbedarfsgesetz. Für die Umweltverbände wird hier deutlich: Dies geschieht nicht aus klimapolitischer Notwendigkeit und Gemeinwohlgründen, sondern hier geht es um wirtschaftliche Interessen Einzelner.

 

Besonders alarmierend ist aus Sicht der Umweltverbände auch die Gefährdung bedeutender Wiesenvogelgebiete wie in der Leda-Jümme-Region oder in der Grafschaft Bentheim. Diese Gebiete stehen bereits im Fokus eines EU-Vertragsverletzungsverfahrens gegen Deutschland. Auch die Entwicklung der Moore für den natürlichen Klimaschutz wird unterlaufen: Trotz der in einer eigenen Landesstudie festgestellten hohen Wiedervernässungspotenziale plant der LROP-Entwurf Infrastrukturvorhaben wie Windenergieanlagen auf entwässerten Moorböden anstatt konsequenter Anhebung der Wasserstände zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen – ein klarer Widerspruch zu den klimapolitischen Zielen des Landes.

 

Hinzu kommen massive Aufweichungen, was die Begrenzung des Flächenverbrauchs betrifft. Statt konkreter Vorgaben, um die gesetzlich festgelegten Ziele zur Reduktion des Flächen-verbrauchs zu erreichen, werden die eigenen Ziele konterkariert, gesetzliche Vorgaben ignoriert. NABU und BUND Niedersachsen fordern daher die Einführung verbindlicher Flächenkontingente nach dem Vorbild anderer Bundesländer.

 

Die Umweltverbände fordern von der Landesregierung substanzielle Nachbesserungen am LROP-Entwurf, um den Anforderungen des Natur- und Klimaschutzes gerecht zu werden und drohende europarechtliche Konflikte zu vermeiden. Nur so könne Niedersachsen eine nachhaltige und rechtssichere Raumordnung für die kommenden Jahrzehnte gewährleisten.

 

Gemeinsam mit sechs weiteren Verbänden –dem Anglerverband Nds., dem Landesfischerei-verband Weser-Ems, der Landesjägerschaft Nds., dem Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz, dem Naturschutzverband Niedersachsen und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Nds. – haben der BUND und der NABU Niedersachsen heute eine umfassende Stellung-nahme zum LROP-Entwurf vorgelegt. Koordiniert wurde das Papier vom Landesbüro Naturschutz Niedersachsen (LabüN).

 

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Quelle: NABU Niedersachsen – Pressestelle

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
PDF-Dokument [88.5 KB]

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

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10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
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Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

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Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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