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27. November 2025 

 

Das Grüne Band schrumpft zum Grünen Faden

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NABU sieht in neuem Gesetzentwurf eine Mogelpackung

 

Wetzlar - Nach dem Willen der hessischen Landesregierung soll das etwa 8000 ha große Nationale Naturmonument Grünes Band um fast die Hälfte verkleinert werden. Auf hessischer Seite ist das Schutzgebiet dann kein Band mehr, sondern weist große Lücken auf. „Im Grunde bleiben somit in erster Linie ohnehin schon geschützte Naturschutzgebiete oder Naturwaldent-wicklungsflächen übrig“, so Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Die bisherige Entwicklungszone (4474 ha), die zum großen Teil aus europäischen Schutzgebieten besteht, soll um zwei Drittel verkleinert werden, die Zone III (1184 ha), die dem Lückenschluss zwischen wertvollen Naturgebieten dient, werde ganz aus dem Schutzgebiet herausgelöst. Es klaffen zahlreiche mehrere Kilometer lange Lücken im Schutzgebiet, zum Beispiel 10 Kilometer Grenze bei Weißenborn.

 

Statt Biotopverbund droht Zerstörung durch Eingriffe

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Zum ehemals angestrebten Ziel, ein Biotopverbundsystem für die im ehemaligen innerdeut-schen Grenzbereich noch vorkommenden besonderen Arten zu schaffen, wird es somit nicht kommen, so der NABU. Das ist aufgrund der zahlreichen Bestandsrückgänge u. a. von Vögeln und Insekten dramatisch und eine Chance damit vertan. Mit dem Herauslösen vieler Gebiete gebe es auch keinen Schutz mehr vor Eingriffen im grenznahen Bereich, wie Freiflächen-Photovoltaikanlagen (z. B. Planung in Herleshausen-Archfeld von über 100 ha), Kabeltrassen, Windkraftanlagen, Straßen- oder Siedlungsbau. Damit könnte auf Dauer der Charakter des kulturhistorisch bedeutsamen Grenzstreifens zerstört werden. Der Hessische Rückzug sei auch kein zufriedenstellendes Signal für die Bewerbung des Grünen Bandes als UNESCO-Weltnaturerbe durch die Umweltminister von Bund und Ländern, so Sommerhage.

 

Das Land rechtfertige die Verkleinerung mit mangelnder Akzeptanz von Grundeigentümern und damit, dass die Durchgängigkeit auf Thüringer Seite durch den Schutz des Streifens zwischen Grenze und dem ehemaligen Kolonnenweg gewährleistet sei. „Die Verantwortung für den Erhalt der Arten wird in erster Linie nach Thüringen verschoben“, so der NABU dazu. Der Streifen in Thüringen sei verhältnismäßig schmal, sodass er allein nur ein „Grüner Faden“ und kein Band sei. Mit dem hessischen Nationalen Naturmonument sei dieser im Jahr 2023 auf einer Länge von 260 Kilometern breiter geschützt worden. Landwirtschaftliche Flächen wurden in einer Breite von 50-100 Metern einbezogen, Waldflächen bis zu 500 Metern. Dadurch sind die Wanderungsmöglichkeiten (oder ihre Entwicklungspotenziale) sowohl in Längsrichtung verbessert worden, als auch eine Quervernetzung von Biotopen erreicht worden.

 

Was wird aus den vielen Plänen zur Entwicklung des Grünen Bandes?

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Der NABU fürchtet, dass das verkleinerte Naturmonument das „Grüne Band“ zu einer „Mogel-packung“ mache und die hohen Ambitionen zu dessen Aufwertung damit ad acta gelegt würden. In den letzten Jahren zeigten sich insbesondere Landeigentümer unzufrieden mit der Auswei-sung des Schutzgebietes. Es sei zuviel über Risiken und befürchtete Einschränkungen gespro-chen worden, statt über Chancen für die gesamte Region, so Sommerhage. „Das ist sehr bedauerlich!“ Denn: Geplant war für das „Grüne Band“ ein Pflegeplan, ein Fachbeirat mit Ver-tretern der Region, mehr Geld im Landeshaushalt und mehr LEADER-Fördermittel.

 

Die Landschaftspflegeverbände der betroffenen Landkreise sollten mit deutlich mehr Mitteln ausgestattet werden. Zwar soll es auch künfig außerhalb des Schutzgebiets noch eine Förder-zone mit intensiv genutzter landwirtschaftlicher Fläche geben. „Nur wer soll sich hier noch für naturschutzfachliche Aufwertung engagieren, wenn keine Schutzgebietsverwaltung mehr zuständig ist?“ fragt der NABU. Und welchen Sinn macht es, Zeit und Fördergeld in die Ent-wicklung von Flächen zu stecken, die nicht vor anderen Eingriffen dauerhaft geschützt sind
und jederzeit überbaut werden können?

 

Eine Einschränkung von privaten Eigentümern durch Bewirtschaftungsauflagen ist auch bisher nicht im Schutzgebiet vorgesehen. Bereits jetzt ist geregelt, dass die Weiterentwicklung auf frei-williger Basis stattfinden soll und der Vorrang des Vertragsnaturschutzes weiterhin Gültigkeit hat.

 

Quelle: NABU Hessen

Veranstaltung

Demo in Ahaus gegen drohende Castortransporte (c) BBU

Am 14.12.2025 ab 14 Uhr
Castor-Sonntagsspaziergang Zwischenlager Ahaus

Organisationen fordern neue Atommüll-Gespräche: “Bundes- und Landesre-gierung müssen sich endlich bewegen“

Proteste auch in 2026:
24. Januar Autobahn-Rasthof Bottrop

Hintergrundinfos
Ahaus Castortransporte.pdf
PDF-Dokument [539.4 KB]

Internationaler Fotowettbewerb „Naturschätze Europas 2026“ 

Auf Entdeckungsreise in Europas Natur

„Gut gegähnt, Polarfuchs“ von Marcel Gerson, Siegerbild des EuroNatur-Fotowettbewerbs 2025.

Bereits zum 33. Mal laden die Natur-schutzstiftung EuroNatur und ihre Wett-bewerbspartner Hobby- und Profifoto-grafen dazu ein, die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt Europas sowie die schön-sten Landschaften des Kontinents in eindrucksvollen Bildern einzufangen.

„Gipfelstürmer“ von Melanie Weber, 9. Platz im diesjährigen Fotowettbewerb.

Eine Fachjury kürt die ausdrucksstärk-sten Motive. Die besten Aufnahmen zieren den EuroNatur-Wandkalender

und werden mit Geldpreisen prämiert. Die Gewinnerfotos werden zudem im EuroNatur-Magazin und in der Zeit-schrift „natur" sowie auf den Internet-seiten der Veranstalter veröffentlicht. 

Einsendeschluss ist der 31. März 2026. Nähere Informationen zum Wettbewerb sind hier zu finden.

Georg Bayerle
Der Alpen Appell

Warum die Berge nicht zum Funpark werden dürfen

Der Alpenkenner, Filmemacher und Journalist Georg Bayerle beobachtet die exzessive Erschließung und Ver-marktung der Bergwelt seit mehreren Jahrzehnten, privat wie beruflich. In seiner Streitschrift analysiert er scho-nungslos den Zustand eines immer fragiler werdenden Ökosystems, hinter-fragt die auf reiner Ausbeutung basie-rende Alpenökonomie – und er zeigt Wege für die Zukunft auf, wie wir das großartige Gebirge inmitten des Kon-tinents doch vor uns retten können.

Ein Plädoyer zum Schutze eines unersetzlichen Lebens- und Erholungs-raumes vor unserer Haustüre!

160 Seiten, Zweifarbdruck, 16 Fotos; 11,5 x 20,5 cm, Klappenbroschur; Tyrolia-Verlag, Innsbruck Wien 2025; ISBN 978-3-7022-4260-2, € 20,-
Auch als E-Book erhältlich,
ISBN 978-3-7022-4290-9, € 16,99

Neue Reisebroschüre 

Nachhaltig erleben, staunen und mitmachen!

© NNL

Die Broschüre lädt dazu ein, Deutsch-lands Naturparadiese zu entdecken. Auf 28 Seiten bündelt sie nachhaltige Naturerlebnis-Angebote in Nationalpar-ken, Naturparken und Biosphärenreser-vaten. Neben Inspiration für Ausflüge und Urlaubsreisen bietet die Broschüre auch Möglichkeiten zum Mitmachen: Ob im Programm „Ehrensache Natur“, als Fördermitglied oder durch einen Spendenbeitrag – jedes Engagement für eine intakte Natur, ein gesundes Klima und den Erhalt der biologischen Vielfalt ist willkommen. [>>>mehr]

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Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

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Natur und deutsche Geschichte

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Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

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Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

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Aktualisiert am 12. Dezember 2025

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