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6. November 2024

 

Westbalkan hat wenig für die Umwelt vorzuweisen

 

Erweiterungspaket 2024 zeigt einige Umweltprobleme in den westlichen Balkanstaaten, begrenzte Fortschritte bei deren Bewältigung und lässt Spielraum für Manöver zulasten der Biodiversität.

 

Brüssel, Radolfzell. Im Erweiterungsbericht 2024 räumt die Europäische Kommission zurück-haltend ein, dass die Fortschritte bei der Bewältigung von Umwelt- und Biodiversitätsproblemen in den sogenannten Westbalkanstaaten begrenzt sind. Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien versagen systematisch bei der Umsetzung und Implementierung wichtiger Teile der horizontalen Gesetzgebung, wobei hier die Richtlinien zur Umweltverträglichkeitsprüfung und zur Strategischen Umweltprüfung hervorgehoben werden. Ebenso gibt es erhebliche Schwierigkeiten bei der Verwaltung von Schutzgebieten und National-parks sowie beim Schutz und der Verwaltung gefährdeter Arten. Es besteht kein Zweifel daran, dass die Länder konkrete Schritte zur Umsetzung der Vogelschutz- und Habitats-Richtlinien unternehmen müssen.

 

Die Ergebnisse der Kommission unterstreichen, dass trotz einiger Fortschritte die Bemühungen der Länder nicht ausreichen, um robuste, transparente und partizipative Rahmenbedingungen zu schaffen, die für eine effektive Umweltpolitik unerlässlich sind. Das Erweiterungspaket weist auf ein immer wiederkehrendes Problem hin, das sich in den westlichen Balkanländern zeigt, nämlich das Fehlen umfassender nationaler Strategien und ausreichender Verwaltungskapazitäten, um die bestehenden Gesetze wirksam durchzusetzen und die Richtlinien umzusetzen.

 

Darüber hinaus hebt der Bericht zu Recht die Änderungen des albanischen Schutzgebietsge-setzes hervor, die den Spielraum für schädliche wirtschaftliche Entwicklungen und Massen-tourismus erhöhen. Dieses gesetzgeberische Manöver scheint mit einem breiteren regionalen Trend übereinzustimmen, bei dem wirtschaftliche Interessen sich nicht an nachhaltige Entwick-lungspraktiken halten, was auf Kosten der Natur geht.

 

„Der Erweiterungsbericht hat zahlreiche Umweltprobleme in den westlichen Balkanstaaten aufgezeigt, vor allem bei der Verwaltung von Schutzgebieten und bei Gesetzen, die die biolo-gische Vielfalt betreffen. Die kritischen Auswirkungen laufender Projekte wie des internationalen Flughafens Vlora in Albanien werden in dem Bericht jedoch nicht umfassend behandelt. Die Kommission hat die Probleme zwar in begrenztem Umfang anerkannt, aber keine konkreten Maßnahmen zur Lösung dieser dringenden Probleme gefordert und damit eine entscheidende Gelegenheit verpasst, mit einer starken Umweltpolitik voranzugehen. Wir sind darüber besorgt und fordern die EU auch angesichts der kürzlich eröffneten Beitrittsverhandlungen auf, Albanien klare Vorgaben zu machen, einschließlich eines sofortigen Baustopps am vorgesehenen Flughafenstandort und einer umfassenden Neubewertung des Projekts im Einklang mit den Naturschutzzielen“, sagt Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer von EuroNatur. „Albanien muss schnell handeln, um geschädigte Ökosysteme wiederherzustellen, die jüngsten Änderungen am Schutzgebietsgesetz zurücknehmen und für Umweltgerechtigkeit sorgen.“

 

Viktor Berishaj, Senior Policy Officer bei EuroNatur, fügt hinzu: „Auch wenn der Bericht der EU-Kommission keinen eindringlichen Aufruf zum Handeln enthält, so unterstreicht er doch unmissverständlich die dringende Notwendigkeit für die Länder des westlichen Balkans, ihre Umweltpolitik und -praxis zu verbessern. Wenn sie dies tun, werden sie sich nicht nur an den EU-Umweltrahmen anpassen, sondern auch sicherstellen, dass das reiche Naturerbe der Region erhalten bleibt. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Länder konkrete Schritte zur Umsetzung der Naturrichtlinien, insbesondere der Vogelschutz-Richtlinie, unternehmen. EuroNatur wird sich weiterhin an diesem Prozess beteiligen und sich für einen transparenten, integrativen und wissenschaftlich fundierten Ansatz in der Umweltpolitik einsetzen.“

 

Mit Blick auf die jüngste Lithium-Debatte in Serbien betont Berishaj außerdem: „Es ist auffällig, dass die EU nur die Unterzeichnung der Absichtserklärung mit Serbien zum Start der strategischen Partnerschaft zu nachhaltigen Rohstoffen, Batterie-Wertschöpfungsketten und Elektrofahrzeugen anerkennt. Darin wird auch die Förderung höchster Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards betont - aber die EU-Kommission versäumt es, die fehlende Umsetzung in Serbien zu thematisieren."

 

Hintergrundinformationen:

  • Hier finden Sie den Link zum Enlargement Report:https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/ip_24_5583
  • Der westliche Balkan ist eine Region, die aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien besteht. Dies Länder streben ebenso wie die Ukraine, Georgien und Moldawien eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union an. Aus diesem Grund werden sie auch als Erweiterungsländer bezeichnet.

 

 

Quelle: EuroNatur

NATUR Online   Tipp

Naturschutzgebiet Lange Rhön
„Filetstück“ im Biosphärenreser-vat Rhön mit seinen Schätzen und Herausforderungen

Bergmähwiese NSG Lange Rhön (c) Anna-Lena Bieneck

Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön lädt zu einem Vortrag über das große Naturschutzgebiet Lange Rhön ein. Referent ist Torsten Kirchner, Dipl.-Biologe und langjähriger Gebietsbetreu-er im Auftrag der Wildland Stiftung Bayern. Das Berggrünland der Langen Rhön sucht seinesgleichen außerhalb der Alpen. Extensive Nutzungen und raue klimatische Bedingungen sind Grundlagen für vielfältige Lebensräume und hohe Artenvielfalt. Doch diese Vielfalt ist bedroht.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, 18. November 2025, um 19 Uhr in den
Räumlichkeiten des Biosphärenreser-vats in Hilders, Marienstr. 13, statt. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich

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NATUR Online   Tipp

Naturverträglich unterwegs

Neue Online-Karte des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön 

Screenshot: Mathias Schmidt

Die Rhön zählt zu den vielfältigsten und faszinierendsten Mittelgebirgsland-schaften Deutschlands. Damit Einhei-mische wie Gäste diese besondere Region noch besser entdecken und dabei naturverträglich unterwegs sein können, wird für das UNESCO-Bio-sphärenreservat Rhön jetzt eine neue interaktive Online-Karte zur Verfügung gestellt. Nutzerinnen und Nutzer kön-nen sich dort ab sofort über Wander-wege, besondere Natur- und Kultur-schätze sowie über die Lage sensibler Schutzgebiete oder auch die Standorte der Biosphären-Schulen und -Kitas informieren – jederzeit, kostenfrei und mobil optimiert für unterwegs.

Die Karte ist ab sofort erreichbar unter karte.biosphaerenreservat-rhoen.de/
Ganz ohne Anmeldung oder Download. Sie funktioniert auf Desktop wie mobil und wird um weitere Inhalte ergänzt.

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu Nachhaltigkeitsthemen

aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Burgenbaumeister im Anmarsch

WEITERE THEMEN

Ohne Wasser geht es nicht

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   Tipp

Umwelt-Podcast

Wie werden wir
in Zukunft heizen?

Wärmewende und Gasausstieg ab sofort auf Spotify, YouTube, Podcast.de und Deezer

Klimakiller Gas: Warum der Ausstieg besser früh als spät gelingen sollte

Falsche Versprechen? Faktencheck zu Wasserstoff, Biomasse und Co.

Tipps für die eigene Wärmepumpe
 

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NATUR Online   TV Tipp

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

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Horizons Séranne bietet sanften Touris-mus, der Treffen und Austausch schafft und zu lebendigen Diskussionen über Europa und seine politischen Inhalte beiträgt. Die Bildungsangebote richten sich an Interes-sierte, die das europäische Natur- und Kulturerbe verstehen und die fremde Land-schaften bereisen wollen. www.seranne.de

 

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