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21. Juni 2023

 

Isländischer Walfang vor dem endgültigen Aus?

 

Hamburg - Einen Tag vor dem Beginn der neuen Walfangsaison kündigte die isländische Fischereiministerin Svandís Svavarsdóttir an, die Jagd auf Finnwale in Island bis zum 31. August auszusetzen. Hintergrund der Entscheidung ist eine im Mai veröffentlichte Studie der isländischen Veterinärbehörde MAST, welche die Grausamkeit des Walfangs belegte.

 

Der von der Tierschutzbehörde zurate gezogene Fachrat für Tierwohl kam jetzt zu dem Schluss, dass die von Walfängern angewendete Jagdmethode nicht mit dem isländischen Tierschutz-gesetz vereinbar ist.

 

Das Auge eines Finnwals ist zu sehen, während der Wal in der Walfangstation Hvalfjordur (Island) aufgeschnitten und abgezogen wird. Ebenfalls zu sehen ist die Harpune, mit der die Walfänger den Wal getötet haben. Foto: © IFAW
 

„Das ist der Todesstoß für den kommerziellen Walfang auf Island und ein Schlüsselmoment für den Schutz der Wale“ sagt Patrick Ramage, Programmdirektor für Meeresschutz des IFAW.

 „Damit ist die Walfangsaison für die Walfänger beendet, noch bevor eines ihrer Schiffe überhaupt den Hafen verlassen hat. Für diese Entscheidung und den mutigen Schritt sprechen wir der isländischen Regierung sowie der isländischen Fischereiministerin unsere Anerkennung aus."

Eine erst im Mai veröffentlichte Studie der isländischen Regierung belegte, dass über 40 % der Wale, die während der letztjährigen Walfangsaison getötet wurden, einen langsamen und schmerzhaften Tod erlitten. Es war das erste Mal in der Geschichte des isländischen Walfangs, dass eine isländische Behörde offiziell das Leiden der Tiere im Walfang untersucht. 

 

Dem Bericht zufolge kann es bis zu zwei Stunden dauern, bis ein gejagter Wal stirbt. Nach einer weiteren Analyse des Videomaterials kam die Behörde zu dem Schluss, dass ein schneller Tod während des Walfangs nicht garantiert werden kann. Anders als von Walfängern behauptet, sterben die harpunierten Wale einen langsamen und schmerzhaften Tod.

 

„Jeder weiß, dass der Walfang grausam ist“, sagt Ramage. „Der IFAW hat immer bekräftigt, dass es schlichtweg keine humane Art und Weise gibt, einen Wal zu töten. Wir begrüßen, dass die isländische Tierschutzbehörde jetzt zu dem Schluss gekommen ist, dass es nicht möglich ist, einen Wal zu jagen, ohne ihn enormem Stress auszusetzen oder gesichert festzustellen, ob der Wal ein säugendes Muttertier ist – beides wichtige Anforderungen des isländischen Tierschutz-gesetzes.“

 

Von den in der isländischen Finnwalfangsaison 2022 getöteten 148 Walen waren 73 % weiblich, 11 davon waren trächtig und einer säugte. Die derzeitige Walfangquote läuft Ende 2023 aus, eine neue 5-Jahres-Quote muss dann vom Fischereiminister genehmigt werden. Die Schlussfol-gerungen des Fachrats für Tierwohl in Verbindung mit der aktuellen Unterbrechung des Walfangs können das Aus des isländischen Walfangs bedeuten.

 

Der IFAW lehnt kommerziellen Walfang ab. Er ist grausam und unnötig. Es gibt keine humane Art, einen Wal zu töten. Als rentable und nachhaltige Alternative setzt sich der IFAW für eine verantwortungsvolle Form der Walbeobachtung ein, da diese besser für Wale und Bewohner:innen der Küstengemeinden ist.

 

Hintergrundinformation

Seit Inkrafttreten des Walfangmoratoriums 1986 wurden mehr als 1.900 Finn- und Zwergwale von isländischen Walfängern getötet. Die Walfänger von Hvalur Hf nahmen 2009 den kommerziellen Walfang auf Finnwale wieder auf und haben seither 993 Tiere erlegt. Derzeit hat Island eine selbst auferlegte Walfangquote, die Ende 2023 ausläuft, danach müsste die Fischereiministerin eine neue Fünfjahresquote genehmigen.

 

Eine weitere Verlängerung der fünfjährigen Walfangquoten könnten die internationalen Beziehungen Islands weiter belasten, auch zu den USA, die seit 2014 wegen des kommerziellen Walfangs und des internationalen Walfleischhandels diplomatische Sanktionen (sogenannte Pelly Amendment Sanctions) gegen Island verhängt haben.

 

Finnwale sind die zweitgrößten Säugetiere der Erde und werden in der Größe nur durch den Blauwal übertroffen. Sie werden durchschnittlich 20 Meter lang mit einem Gewicht von 38 bis 50 und sind schnelle Schwimmer. Weltweit wird die Art auf der Roten Liste der bedrohten Arten der IUCN als gefährdet eingestuft.

 

Quelle: IFAW

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

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NATUR Online   Portraits

Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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