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7. Juni 2023

 

Zum Tag der Ozeane: Tiefseebergbau bedroht die Meere

 
  Wegweisende Sitzung zum Tiefseebergbau im Juli
 
  WWF fordert Moratorium
 
  Auch immer mehr Staaten und Unternehmen gegen vorschnellen Start


Hamburg: Zum Tag der Ozeane am 8. Juni warnt der WWF eindringlich vor katastrophalen Umweltschäden durch den möglichen Start des Tiefseebergbaus. Auf der Jahrestagung der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) im Juli soll darüber entschieden werden, wie mit einem potenziellen Antrag auf den Abbau von Rohstoffen in der Tiefsee umgegangen wird. Bislang fehlt es aber sowohl an einem Regelwerk als auch ganz grundlegend an wissenschaftlich-fundierten Belegen dafür, dass ein Abbau von mineralischen Ressourcen in der Tiefsee ohne Schäden für die Meeresumwelt durchgeführt werden kann.

Tim Packeiser, Meeresschutzexperte beim WWF Deutschland, mahnt, dass eine Genehmi-gung von Tiefseebergbau die gerade beschlossenen internationalen Naturschutzabkommen untergraben würde. “Mit dem Abkommen zum Schutz der Hohen See und dem Weltnatur-abkommen hat sich die Staatengemeinschaft in den letzten Monaten Meilensteine zum Schutz unserer Lebensgrundlagen erarbeitet. Vor allem soll ein Drittel der Ozeane unter effektiven Schutz gestellt werden. Es ist absurd, zur gleichen Zeit darüber nachzudenken, sensible und noch größtenteils unerforschte Lebensräume in der Tiefsee großflächig zu zerstören.“

Zahlreiche Staaten hatten sich bereits im Rahmen der vorausgegangenen Frühjahrssitzung der ISA dafür ausgesprochen, weiterhin keine Tiefseebergbauanträge zu genehmigen, sofern noch kein Regelwerk vorhanden ist, welches den effektiven Schutz der Meeresumwelt gewährleistet. Auch immer mehr globale Wirtschaftsakteure unterstützen die Forderung nach einem Moratorium. Neben unter anderem BMW Group, Samsung SDI, Google, Volkswagen, Volvo Group, Philips, Scania, Renault Group, Patagonia und Breitling schließen sich zunehmend auch Finanzinstitute wie die Triodos Bank oder Storebrand an.

„Das Bewusstsein für die immensen Risiken des Tiefseebergbaus wächst. Immer mehr potenzielle Abnehmer der Rohstoffe aus der Tiefsee positionieren sich gegen die vermeidbare Zerstörung. Jetzt ist der Moment, um Verantwortung und Weitsicht über kurzfristige wirtschaftliche Interessen zu stellen. Wir brauchen keinen Tiefseebergbau, sondern müssen Ressourcen verantwortungsvoller nutzen und Kreislaufwirtschaft fördern“, drängt Tim Packeiser.

Die Tiefsee beherbergt eine Vielzahl sensibler Ökosysteme und eine außerordentliche Artenvielfalt. Mit jeder Expedition entdecken Forscher:innen dort neue Arten. Allein in der Clarion-Clipperton Zone im Pazifik, die im Fokus für Tiefseebergbauvorhaben steht, wurden in den letzten Jahren über 5.000 zuvor unbekannte Spezies beschrieben. Darüber hinaus ist die Tiefsee die größte Kohlenstoffsenke auf dem Planeten und für die Bewältigung der Klimakrise unabdingbar.

Der WWF ruft die Regierungen dazu auf, sich konsistent in allen relevanten Organisationen und Gremien für die Gesundheit der Weltmeere einzusetzen. Diese leiden massiv unter Überfischung, Verschmutzung, der Zerstörung von Lebensräumen sowie den dramatischen Auswirkungen der Klimakrise.

„Gesunde Meere sind unsere Lebensversicherung. Die Staatengemeinschaft darf den Schutz der noch weitestgehend unberührten Tiefsee nicht verspielen. Deshalb brauchen wir ein Moratorium für Tiefseebergbau.“
 
Hintergrund:
Bisher ist der kommerzielle Abbau von mineralischen Rohstoffen wie Kobalt, Lithium oder Nickel in Tausenden Metern Wassertiefe noch nicht erlaubt. Allerdings hat der pazifische Inselstaat Nauru nach dem Seerechtrechtsübereinkommen der Vereinten Nationen (SRÜ) 2021 die sogenannte „Zwei-Jahres-Regel“ ausgelöst. Diese besagt, dass die ISA innerhalb von zwei Jahren Vorschriften erlassen muss, wenn ein Land Tiefseebergbau betreiben will. Sonst dürfte der Staat Nauru wohl auch ohne Regelwerk mit dem Tiefseebergbau beginnen. Die Jahrestagung der Internationalen Meeresbodenbehörde, die für die Ausarbeitung des Regelwerks zuständig ist, findet vom 10. bis 21. Juli 2023 statt. Neben Deutschland sprechen sich bereits Chile, Costa Rica, Ecuador, die föderierten Staaten von Mikronesien, Fidschi, Frankreich, Neuseeland, Palau, Panama, Samoa, Spanien, Vanuatu und Finnland für ein Moratorium, eine vorsorgliche Pause oder ein Verbot von kommerziellen Tiefseebergbauaktivitäten aus.

 

Quelle: WWF

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

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10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


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Anmeldungen ab Mitte November 2025

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Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

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Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

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Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
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