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3. November 2023 | Neue Populationszahlen

 

Nordatlantischer Glattwal weiter vom Aussterben bedroht

 

Aktuelle Zahlen beweisen: Die Population des Nordatlantischen Glattwals sinkt weiter.
Mit einer Anzahl von 356 Tieren gehören die Wale weiterhin zu den am stärksten bedrohten Tierarten weltweit. 

 

Die Nordatlantischen Glattwale sind selten zu sehen (c) Marine Conservation Research, NOAA/NFMS
 

Die vom Atlantic Right Whale Consortium veröffentlichte Bestandsschätzung basiert auf einem neuen wissenschaftlichen Verfahren, mit dem eine ungewöhnliche Sterblichkeit (Unusual Mortality Events) genauer erfasst werden kann.  

 

Die Populationsschätzung für 2022 zeigt erste Anzeichen dafür, dass sich der drastische Rückgang der Wale verlangsamen könnte, nachdem zuletzt 364 Tiere für das Jahr 2021 gemeldet wurden. Dennoch besteht laut IFAW (International Fund for Animal Welfare) weiterhin Grund zur Sorge und dringender Handlungsbedarf. 

 

„Die aktuellen Bestandszahlen deuten nicht auf eine stabile Population hin, sondern erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Industrie, Regierung und Interessengruppen, um entsprechende Schutzmaßnahmen umzusetzen,“ erklärt Kathleen Collins, Kampagnenleiterin Meeresschutz beim IFAW. „Wir wissen, was nötig ist, um die Nordatlantischen Glattwale vor dem Aussterben zu bewahren. Von erweiterten Geschwindigkeitsbegrenzungen für Fischereischiffe bis hin zum Einsatz von Fanggeräten ohne Seile: Wichtig ist, wir müssen jetzt handeln.“ 

Die Meeressäuger sind unmittelbaren, vom Menschen verursachten Bedrohungen durch Schiffskollisionen und das Verheddern in Fanggeräten ausgesetzt. Darüber hinaus wirkt sich auch der Klimawandel langfristig auf die Population aus. Prognosemodelle und Schutzmaßnahmen sind essenziell, um eine erhöhte Walsterblichkeitsrate im Nordatlantik zu vermeiden.  

 

Mit dem Tod von 17 Glattwalen im Jahr 2017 wurde in den USA und Kanada der Status „Unusual Mortality Event“ (Auftreten ungewöhnlicher Todesfälle) deklariert. Seitdem wurden 121 Fälle dokumentiert, darunter Todesfälle sowie schwere und subletale Verletzungen. Diese durch äußere Bedrohungen verursachten Verwundungen sind höchst problematisch, da der Gesundheitszustand der gesamten Population leidet.

 

 „Leidende Wale pflanzen sich nicht fort. Deshalb ist die große, menschenverursachte Zahl verletzter und gestresster Wale besonders alarmierend,“ so Collins weiter. „Diese 356 Tiere sind die einzigen Nordatlantischen Glattwale, die heute noch auf der Erde leben, und nur ein kleiner Teil besteht aus fortpflanzungsfähigen Weibchen. Die Zahl der Kälber, die jedes Jahr geboren werden, reicht einfach nicht aus, damit sich diese Art erholen kann.“ 

 

Um der Population zu helfen, stabil zu bleiben und sich fortzupflanzen, muss der Schwerpunkt verstärkt auf die Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands der Population gelegt werden. Dabei kommt es auf jedes einzelne Tier an. 

 

Hintergrundinformationen: 

  • Schiffskollisionen und das Verheddern in Fanggeräten sind nach wie vor die Hauptursachen für Tod und Verletzungen von Glattwalen. 
     
  • Im Herbst 2022 schlug die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) Änderungen der Geschwindigkeitsbegrenzungen für Schiffe vor, um die Zahl der Todesfälle und schweren Verletzungen von Glattwalen durch Schiffskollisionen weiter zu verringern. Diese Änderungen werden derzeit noch unter erheblichem Widerstand von Berufs- und Freizeitschiffern geprüft, sind aber für das Überleben des Nordatlantischen Glattwals notwendig.
     
  • Der IFAW und andere Interessengruppen arbeiten gemeinsam mit Fischereigemein-schaften und Schiffern an pragmatischen Lösungen, um den Bedürfnissen der Wale und einem gesunden Ökosystem im Meer gerecht zu werden. Der IFAW entwickelt Methoden zur Rettung verletzter und verhedderter Wale auf See. Dieses ist das einzige Projekt an der Ostküste der USA, das über die Ausrüstung und das erfahrene Personal verfügt, um Glatt-walen Medikamente zu verabreichen, zum Beispiel zur Bekämpfung von durch schwere Verletzungen verursachten Infektionen oder zur Beruhigung bei der Befreiung aus Fanggeräten.  
     
  • Darüber hinaus können die Experten des IFAW durch die Sektion gestrandeter Glattwale die Todesursache feststellen und den Gesundheitszustand der Wale beurteilen. Diese Erkenntnisse werden verwendet, um die Wirksamkeit bestehender Schutzmaßnahmen zu bewerten und Informationen für künftige Maßnahmen zu liefern, die für die Erholung der Population erforderlich sind. 
     
  • Kürzlich hat die NOAA ihr neues Analysetool in Betrieb genommen, das hilft zu verstehen, wie sich die Population der Glattwale in 100 Jahren verändern wird, wenn die Bedrohungen gemildert werden. Das Ergebnis zeigt deutlich, dass es für die Population noch nicht zu spät ist, wenn jetzt Maßnahmen ergriffen werden, um die Auswirkungen des Menschen auf diese gefährdete Art zu verringern.

 

 

Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) ist eine weltweit tätige gemeinnützige Organisation für die bessere Koexistenz von Tieren und Menschen. Wir sind in mehr als 40 Ländern der Welt und auf den Meeren im Einsatz. Wir retten und pflegen Tiere, wildern sie wieder aus und bewahren und schützen ihre natürlichen Lebensräume. Die Probleme, denen wir uns stellen, sind drängend und komplex. Um sie zu lösen, brauchen wir mutiges Handeln und kluges Denken. Wir arbeiten mit Gemeinden, Regierungen, anderen NGOs und Unternehmen zusammen. Gemeinsam finden wir neue und innovative Wege, damit sich alle Arten in ihrem Lebensraum entwickeln können. 

 

Quelle: IFAW

 

 

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
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Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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