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28. April 2023

 

Kutter im Wattenmeer

 
  WWF-Stellungnahme zum Krabbenfischerei-Forschungsprojekt “CRANIMPACT“
 
  „Studienergebnisse eignen sich nicht als Grundlage für Fischereimanagement“
 
  WWF fordert Einrichtung fischereifreier Zonen im Nationalpark Wattenmeer


Hamburg: Welche Auswirkungen hat die Krabbenfischerei im deutschen Wattenmeer auf die Natur am Meeresboden? Ein heute vorgestellter Bericht des Forschungsprojekts CRANIMPACT konnte nur wenige Effekte nachweisen. Der WWF warnt angesichts methodischer Schwächen und Einschränkungen der Untersuchung davor, das Management der Krabbenfischerei an diesen Ergebnissen auszurichten und fordert die Einrichtung großer fischereifreier Zonen im Nationalpark Wattenmeer. Die Studienergebnisse reichten nicht aus, um den Einfluss der Krabbenfischerei auf den Meeresboden des Wattenmeeres zu bewerten.
 
„Wir begrüßen jede Studie, die zum Schutz des Wattenmeeres durch ein verbessertes Management der Fischerei beitragen kann, sehen hier jedoch zu viele Lücken und methodische Schwächen. Es fehlt vor allem ein belastbarer Vergleich mit tatsächlich unbefischten, natürlichen Prielsystemen. Die existieren in Deutschland auch längst nicht mehr, weil alles befischt wird. Die herangezogenen Vergleichsdaten aus Dänemark stammen alle aus ein und demselben Priel, die Ergebnisse sind deshalb statistisch nicht belastbar“, sagt Stella Nemecky, Fischereiexpertin des WWF Deutschland. Zudem deuten Positionsdaten von Kuttern darauf hin, dass der untersuchte dänische Priel trotz des dort bestehenden Verbotes befischt worden sein könnte und möglicherweise keine unberührte Vergleichsfläche ist.
 
Wie intensiv die Fischereiaktivitäten in den untersuchten Arealen jeweils waren, wurde nur anhand der groben VMS-Positionsdaten der Fangschiffe ermittelt, die alle zwei Stunden ein Signal abgeben. „In diesem Zeitraum fischt ein Kutter rund 14 km weit, so dass sich nur ein grobes Bild der Fischereiintensität ergibt. Es hätte die Aussagekraft der Analyse stark verbessert, wenn von den größeren Kuttern auch die AIS-Signale ausgewertet worden wären, die alle paar Minuten aufgezeichnet werden“, so Nemecky.
 
Eine Reihe wichtiger Lebensräume der Unterwasserwelt sowie Arten, die besonders empfindlich auf Bodenschleppnetze reagieren, waren gar nicht Gegenstand der Untersuchung. Auch die früher häufigen Sandkorallenriffe oder Unterwasser-Seegraswiesen gingen in der Vergangenheit verloren und konnten somit nicht einbezogen werden. „Was nicht mehr da ist, kann auch nicht untersucht werden. Alle Beprobungen für die Studie haben auf bereits beeinträchtigtem Gebiet stattgefunden. Die Krabbenfischerei hat wahrscheinlich Anteil daran, dass sich diese früher typischen Lebensräume bisher nicht erholt haben“, erläutert Stella Nemecky.  Aus Sicht des WWF eignet sich die Studie deshalb nicht als Grundlage für die Regelung der Krabbenfischerei im Nationalpark.
 
„Die Notwendigkeit, Meeresschutzgebiete vor Bodenschleppnetzen zu schützen, besteht nach wie vor – ganz besonders wenn sie den höchsten Schutzgrad eines Nationalparks haben. Deutsch-land muss den Meeresschutz auch hier endlich ernst nehmen und fischereifreie Zonen in den Schutzgebieten des Wattenmeeres einrichten“, fordert Fischereiexpertin Stella Nemecky vom WWF.  „Es ist ebenso nötig wie möglich, den Beifang der Krabbenfischerei deutlich zu reduzieren und Netze einzusetzen, die weniger Grundberührung und eine höhere Maschenweite haben.“  Anstatt den jüngst vorgelegten „EU-Aktionsplan zum Schutz und zur Wiederherstellung mariner Ökosysteme für eine nachhaltige und widerstandsfähige Fischerei“ abschwächen zu wollen, wie es Teile der regionalen Politik und Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir bereits zum Ausdruck brachten, sieht der WWF die drängende Aufgabe darin, die Krabbenfischerei nationalpark-verträglich zu machen und diese Transformation sozialverträglich zu gestalten. Dafür sei es erforderlich, dass Krabbenfischerei, Politik und Naturschutz in ernsthafte Gespräche miteinander kommen, um Maßnahmen zu vereinbaren und umzusetzen, die den Schutz unserer Meere sicherstellen, aber auch für die Fischerei in die Zukunft führen.


Hintergrund: Das Forschungsprojekt CRANIMPACT hatte zum Ziel, die Auswirkungen der Krabbenfischerei auf die Natur am Meeresboden im deutschen Wattenmeer zu untersuchen. Das Projekt wurde in den letzten Jahren durch wissenschaftliche Institute, koordiniert vom Thünen-Institut für Seefischerei, in Deutschland und Dänemark durchgeführt. Die Krabbenfischerei war als Partner beteiligt. Finanziert wurde das Projekt durch den Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF), sowie mit Mitteln der Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

 

Quelle: WWF

 

 

 

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

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10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
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Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
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