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3. April 2023

 

Tauziehen um die Schätze der Tiefsee 

 
  Jahrestagung der Internationalen Meeresbodenbehörde geht zu Ende
 
  Weitere Länder fordern Moratorium für Tiefseebergbau
 
  WWF warnt vor mangelnder Neutralität


Hamburg: Heute geht auf Jamaica die Frühjahrssitzung des Rates der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) zu Ende. Der WWF ist erfreut über die wachsende Anzahl von Staaten, die ein Moratorium oder eine vorsorgliche Pause für Tiefseebergbaupläne fordern. Gleichzeitig zeigt sich der WWF besorgt über den anhaltenden Druck anderer Staaten und einzelner Unternehmen, mit dem Tiefseebergbau zu beginnen sowie über die mangelnde Neutralität des ISA-Sekretariats.
 
Auf der Sitzung sprachen sich neben zahlreichen Nichtregierungsorganisationen auch Chile, Costa Rica, Ecuador, die föderierten Staaten von Mikronesien, Fidschi, Frankreich, Deutschland, Neuseeland, Palau, Panama, Samoa, Spanien und erstmals Vanuatu und Finnland für ein Moratorium, eine vorsorgliche Pause oder ein Verbot von kommerziellen Tiefseebergbauaktivitäten aus.
 
Der WWF begrüßt diesen Vorsorgeansatz und das wachsende Bewusstsein für die immensen Risiken, die mit einer Genehmigung des Tiefseebergbaus einhergehen würden. „Tiefseebergbau ist eine vermeidbare Umweltkatastrophe. Mühsam versuchen wir die Schäden des Rohstoffabbaus an Land einzudämmen. Die Ausbeutung der noch weitestgehend unberührten Tiefseelebensräume darf nicht der nächste Schritt sein. Wir brauchen deshalb ein Moratorium für Tiefseebergbau, bis ausreichend wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen und nachgewiesen ist, dass ein Abbau von mineralischen Ressourcen in der Tiefsee ohne Schäden der Meeresumwelt durchgeführt werden kann“, erklärt Tim Packeiser, Meeresschutzexperte beim WWF Deutschland.
 
Nach dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen müssen die Staaten sicherstellen, dass die Meeresumwelt effektiv geschützt wird. Unter Berücksichtigung des aktuellen Wissenstandes erkennt der WWF allerdings nicht, wie dies bei einer potenziellen Genehmigung von großflächigen Rohstoffabbauvorhaben sichergestellt werden könnte.
 
Mit größter Sorge sieht der WWF somit auch, dass sich der Generalsekretär der ISA vermehrt in Entscheidungsprozesse einmischt und Position bezieht. Über diese mangelnde Neutralität des ISA-Sekretariats beschwerten sich im Laufe der Sitzung u.a. auch Deutschland und Costa Rica. „Der Generalsekretär hat seine Neutralität zu bewahren und keinen Einfluss zu nehmen auf die Beratungen in der Meeresbodenbehörde“, so Tim Packeiser.
 
Die Stimmung auf Jamaica ist angespannt, nachdem der pazifische Inselstaat Nauru im Jahr 2021 die so genannte Zwei-Jahres-Regel ausgelöst hat. Diese besagt, dass die ISA nach Ablauf von zwei Jahren einen Antrag auf Tiefseebergbau prüfen und ggf. genehmigen muss, selbst wenn innerhalb dieser Frist das Regelwerk für den Abbau von mineralischen Ressourcen (der sog. „Mining Code“) noch nicht final verabschiedet ist. Diese Frist läuft nun im Juli aus. Unter entsprechendem Zeitdruck versuchen die 36 im Rat der Internationalen Meeresbodenbehörde vertretenen Staaten die Verhandlungen über das Regelwerk zu finalisieren. Doch auch zum Ende der Frühjahrssitzung bleiben zahlreiche Fragen ungeklärt. Parallel wird weiterhin debattiert, wie der Rat mit einem potenziellen Antrag auf Abbau von Ressourcen umgehen sollte, wenn der Mining Code zum Zeitpunkt einer Antragstellung noch nicht vereinbart wurde.
 
Als Hoffnungszeichen wertet der WWF, dass sich zahlreiche Staaten im Rahmen der Sitzung dafür ausgesprochen haben, auch nach Ablauf der 2-Jahres-Frist keine Tiefseebergbauanträge zu genehmigen, sofern noch kein Regelwerk vorhanden ist, welches den effektiven Schutz der Meeresumwelt gewährleistet
 
„Die Staaten der Internationalen Meeresbodenbehörde entscheiden über das Schicksal der Tiefsee. Angesichts der planetaren Krise, die der Klimawandel, der Verlust der biologischen Vielfalt und die Umweltverschmutzung verursachen, darf die Gier nach Rohstoffen nicht über den Verstand siegen“, erklärt Tim Packeiser. „Das unter großem Beifall im März verabschiedete Abkommen zum Schutz der Hohen See darf nicht von unregulierten Tiefseebergbauaktivitäten untergraben werden.“
 
Der WWF ruft die Regierungen dazu auf, sich weiter in allen relevanten Organisationen und Gremien konsistent für die Gesundheit der Weltmeere einzusetzen. Erst wenn alle ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Risiken bekannt und alle Alternativen zur Nutzung von Tiefseemineralien ausgeschöpft sind, der Bedarf an Rohstoffen aus der Tiefsee eindeutig belegt ist und umfassende Maßnahmen zum wirksamen Schutz der Meeresumwelt vereinbart sind, kann über Tiefseebergbaupläne nachgedacht werden.
 
Laut einem Bericht des WWF werden für den notwendigen Übergang zu einer Wirtschaft ohne fossile Brennstoffe allerdings keine Mineralien aus der Tiefsee benötigt. "The Future is Circular" zeigt Wege auf, wie die Umstellung erfolgen kann, ohne die Tiefsee für den Bergbau zu öffnen. Die Nachfrage nach den sieben untersuchten kritischen Mineralien könnte durch Technologie, Recycling und Kreislaufwirtschaft um 58 Prozent reduziert werden.
 
Im Juli setzt die ISA die Verhandlungen fort.

 

Quelle: WWF

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
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Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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