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26. November 2025 

 

29. Meeting der Fischerei-Konvention ICCAT kommt

über Teilerfolg nicht hinaus

 

Mitgliedsstaaten erzielen Fortschritt beim Schutz atlantischer Haie,

verpassen aber den großen Wurf

 

München/Sevilla. – Nach über einer Woche zäher Verhandlungen endete am 24.11. das 29. Meeting der Kommission der Fischerei-Konvention ICCAT (International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas) in Sevilla mit gemischten Ergebnissen. Die Konvention, in deren Zuständigkeitsbereich der Großteil der europäischen Haifänge erfolgt, konnte sich nicht auf entscheidende Fortschritte für die Nachhaltigkeit dieser Fänge einigen. „Für die Zukunft der Haie im Atlantik, insbesondere der Hochseehaie ist jede weitere Verzögerung fatal. Die Bestände sind massiv überfischt – Maßnahmen zur Senkung der fischereibedingten Mortalität sind unerlässlich, um sie zu erhalten“, mahnt Dr. Mona Schweizer von Pro Wildlife. „Obwohl insgesamt sieben Vorschläge für besseren Haischutz auf dem Tisch lagen, wurden nur zwei angenommen. Insbesondere für den Kurzflossen-Makohai im Südatlantik bestünde die Chance, das Ruder noch herumzureißen. Diese Chance könnte nun verspielt worden sein, während die Haibestände einem Zusammenbruch entgegenschwimmen“, ergänzt Dr. Iris Ziegler von der Deutschen Stiftung Meeresschutz.

 

18 Jahre Diskussion über ein Finning-Verbot – noch immer keine Einigung

 

Seit 18 Jahren wird in ICCAT über die sogenannte „Fins Naturally Attached (FNA)“-Regelung gestritten, die besagt, dass den Haien erst an Land die Flossen abgetrennt werden dürfen. Dies soll den Flossenhandel eindämmen und verhindern, dass den Haien auf See die wertvollen Flossen abgeschnitten werden, während der Rest des Körpers direkt im Meer entsorgt wird, um Platz zu sparen. Damit ist auch eine Nachvollziehbarkeit darüber, ob geschützte Arten betroffen sind und welche Gesamtfangmenge erzielt wurde, nicht gegeben. Obwohl seit Jahren eine große Mehrheit der Mitgliedsstaaten für eine strikte FNA-Regelung ohne Ausnahmen eintritt, blockieren einige wenige, darunter Japan, die Verabschiedung im Konsens.  

 

Blauhai-Management vertagt

 

Obwohl Blauhaibestände sowohl im Nord- als auch im Südatlantik gezielt befischt werden, wird bezüglich des Managements nicht derselbe Standard angewendet wie es für Thunfisch und thunfischartige Spezies in ICCAT selbstverständlich ist. Letztes Jahr stieß ICCAT einen Prozess an, der zur Entwicklung und Einführung von Maßnahmen für ein nachhaltiges Management von Blauhaien führen soll. Allerdings wurde der Prozess verzögert. Ein Antrag der EU, der dem dringend benötigten Blauhai-Management höhere Priorität eingeräumt und den Prozess um Jahre beschleunigt hätte, wurde abgelehnt.

 

Reduktion der Fangmenge von Kurzflossen-Makohaien im Südatlantik

 

Kurzflossen-Makohaie sind den meisten Menschen eher unbekannt. Als Spitzenprädatoren im Atlantik spielen sie jedoch eine zentrale Rolle für die Stabilität und Funktionsfähigkeit mariner Ökosysteme. Ihr Bestand ist sowohl im Nord- als auch im Südatlantik in einem äußerst kritischen Zustand, nachdem die Art über Jahrzehnte hinweg – insbesondere durch Fangflotten der EU – massiv überfischt wurde. Die EU forderte daher ein Fang- und Anlandeverbot für die Popula-tionen des Südatlantiks. Während ein solches Verbot bereits seit 2022 für den Nordatlantik gilt, konnte ein solches für den Südatlantik nicht erreicht werden. Immerhin wurde sich auf eine Reduzierung der Fangmenge für 2026 von bisher 1.295 auf 634 Tonnen geeinigt. Ob diese Maßnahme jedoch ausreicht, um den Mako-Bestand langfristig zu erhalten, bleibt fraglich. „Einfach nur den Fang zu verbieten oder Mortalitätsgrenzen festzulegen, reicht nicht. Die Tiere werden dennoch gefangen – als Beifang in der Blauhai- und Schwertfischfischerei – und anschließend meist tot oder sterbend wieder freigelassen", erklärt Ziegler. „Solange wir die Selektivität der Fanggeräte nicht erhöhen und dadurch den Fang dieser Haie verringern, wird kein konsequenter Haischutz gelingen. Namibia, eine relevante Fangnation im Südatlantik, hat beispielsweise mit einem Verbot von stählernen Langleinen, von denen sich Haie kaum befreien können, die Haimortalität gesenkt. ICCAT muss diesbezüglich endlich nachziehen."

 

Erfolg für Weißen Hai und Riesenhai

 

Zumindest der Vorschlag des Vereinigten Königreichs, für Weißen Hai und Riesenhai ein Fang- und Anlandeverbot zu erlassen, wurde angenommen. Darüber hinaus werden die Fangflotten dazu verpflichtet, Tiere in ihren Netzen oder an ihren Haken möglichst unbeschadet wieder freizulassen und Daten über die Beifänge an ICCAT zu melden. „Die Entscheidung bezüglich der beiden gefährdeten Haiarten ist ein wichtiger Erfolg, aber bei Weiten nicht genug, um die Haipopulationen im Atlantik langfristig zu erhalten. Es ist äußerst enttäuschend, dass die Dringlichkeit für besseren Haischutz nicht erkannt oder schlicht ignoriert wird“, stellt Schweizer fest. „So lange keine ernsthaften Maßnahmen ergriffen werden, die fischereibedingte Mortalität drastisch zu senken, sieht es für die Zukunft der Haie düster aus – mit schwerwiegenden Folgen für das gesamte Meeresökosystem.“

 

Quelle: Pro Wildlife

Veranstaltung

Demo in Ahaus gegen drohende Castortransporte (c) BBU

Am 14.12.2025 ab 14 Uhr
Castor-Sonntagsspaziergang Zwischenlager Ahaus

Organisationen fordern neue Atommüll-Gespräche: “Bundes- und Landesre-gierung müssen sich endlich bewegen“

Proteste auch in 2026:
24. Januar Autobahn-Rasthof Bottrop

Hintergrundinfos
Ahaus Castortransporte.pdf
PDF-Dokument [539.4 KB]

Internationaler Fotowettbewerb „Naturschätze Europas 2026“ 

Auf Entdeckungsreise in Europas Natur

„Gut gegähnt, Polarfuchs“ von Marcel Gerson, Siegerbild des EuroNatur-Fotowettbewerbs 2025.

Bereits zum 33. Mal laden die Natur-schutzstiftung EuroNatur und ihre Wett-bewerbspartner Hobby- und Profifoto-grafen dazu ein, die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt Europas sowie die schön-sten Landschaften des Kontinents in eindrucksvollen Bildern einzufangen.

„Gipfelstürmer“ von Melanie Weber, 9. Platz im diesjährigen Fotowettbewerb.

Eine Fachjury kürt die ausdrucksstärk-sten Motive. Die besten Aufnahmen zieren den EuroNatur-Wandkalender

und werden mit Geldpreisen prämiert. Die Gewinnerfotos werden zudem im EuroNatur-Magazin und in der Zeit-schrift „natur" sowie auf den Internet-seiten der Veranstalter veröffentlicht. 

Einsendeschluss ist der 31. März 2026. Nähere Informationen zum Wettbewerb sind hier zu finden.

Georg Bayerle
Der Alpen Appell

Warum die Berge nicht zum Funpark werden dürfen

Der Alpenkenner, Filmemacher und Journalist Georg Bayerle beobachtet die exzessive Erschließung und Ver-marktung der Bergwelt seit mehreren Jahrzehnten, privat wie beruflich. In seiner Streitschrift analysiert er scho-nungslos den Zustand eines immer fragiler werdenden Ökosystems, hinter-fragt die auf reiner Ausbeutung basie-rende Alpenökonomie – und er zeigt Wege für die Zukunft auf, wie wir das großartige Gebirge inmitten des Kon-tinents doch vor uns retten können.

Ein Plädoyer zum Schutze eines unersetzlichen Lebens- und Erholungs-raumes vor unserer Haustüre!

160 Seiten, Zweifarbdruck, 16 Fotos; 11,5 x 20,5 cm, Klappenbroschur; Tyrolia-Verlag, Innsbruck Wien 2025; ISBN 978-3-7022-4260-2, € 20,-
Auch als E-Book erhältlich,
ISBN 978-3-7022-4290-9, € 16,99

Neue Reisebroschüre 

Nachhaltig erleben, staunen und mitmachen!

© NNL

Die Broschüre lädt dazu ein, Deutsch-lands Naturparadiese zu entdecken. Auf 28 Seiten bündelt sie nachhaltige Naturerlebnis-Angebote in Nationalpar-ken, Naturparken und Biosphärenreser-vaten. Neben Inspiration für Ausflüge und Urlaubsreisen bietet die Broschüre auch Möglichkeiten zum Mitmachen: Ob im Programm „Ehrensache Natur“, als Fördermitglied oder durch einen Spendenbeitrag – jedes Engagement für eine intakte Natur, ein gesundes Klima und den Erhalt der biologischen Vielfalt ist willkommen. [>>>mehr]

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Grenzenlos wandern

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Aktualisiert am 12. Dezember 2025

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