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23. Oktober 2025

 

Populationszahl des Nordatlantischen Glattwals stagniert

auf gefährlich niedrigem Niveau

 

Hamburg – Die gestern veröffentlichte Bestandsschätzung des US-amerikanischen North Atlantic Right Whale Consortium zeigt: Der Nordatlantische Glattwal bleibt eine der am stärksten bedroh-ten Tierarten weltweit. Die Populationsschätzung für 2024 beträgt 384 (+10/-9), einschließlich 11 Kälbern aus dem Jahr 2024. Dies entspricht einem geringen Anstieg von 2,1 % gegenüber der neu berechneten Schätzung für 2023 von 376. Damit ist weiterhin keine Trendwende in Sicht:

 

Der Nordatlantische Glattwal droht weiterhin auszusterben und ist auf konsequenten Schutz angewiesen.

 

Ein Nordatlantischer Glattwal mit deutlich sichtbaren Barten in der Bucht von Cape Cod Bay, Massachusetts (USA). Foto: © IFAW / Andrea Spence
 

„Es ist wichtig, dass die Population das vierte Jahr in Folge nicht zurückgegangen ist. Doch das reicht nicht: Wir müssen mehr tun, um diese Art zu retten“, sagt Andreas Dinkelmeyer, Kampag-nenleiter des International Fund for Animal Welfare (IFAW) in Deutschland. „Die Kalbungsraten bleiben zu niedrig für eine Erholung der Population. Wenn die Bedrohungen anhalten, ist das Überleben dieser Art unmittelbar gefährdet. Ursächlich dafür sind menschliche Einflüsse. Die Verantwortung zur Rettung des Nordatlantischen Glattwals liegt daher auch bei uns Menschen.“

 

Nordatlantische Glattwale stehen auf der Roten Liste der IUCN und zählen zu den am stärksten bedrohten Arten. Sie sind vor allem durch unmittelbare, vom Menschen verursachte Bedrohun-gen wie Unterwasserlärm, Schiffskollisionen oder das Verheddern in Fanggeräten gefährdet. Neben schweren oder tödlichen Verletzungen mindern diese Faktoren die allgemeine Fortpflan-zungsfähigkeit der Tiere. Darüber hinaus wirkt sich auch der Klimawandel langfristig auf die Population aus.

 

Bestehende technische Lösungen, wie etwa die Push-AIS-Überwachung, die Seeleute auf die Anwesenheit von Walen aufmerksam macht und dazu führt, dass Schiffe in bestimmten Gebieten langsamer fahren, sind wichtig, doch sie reichen nicht aus. Nur strengere Regularien für nie-drigere Schiffsgeschwindigkeiten und für in der Fischerei eingesetzte Fanggeräte können die Art langfristig retten.

 

Hintergrundinformationen:

  • Schiffskollisionen und das Verheddern in Fanggeräten sind nach wie vor die Haupt-ursachen für Tod und Verletzungen von Glattwalen.
     
  • Im Herbst 2022 schlug die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) Änderungen der Geschwindigkeitsbegrenzungen für Schiffe vor, um die Zahl der Todesfälle und schweren Verletzungen von Glattwalen durch Schiffskollisionen weiter zu verringern. Diese Änderungen werden derzeit noch unter erheblichem Widerstand von Berufs- und Freizeitschiffern geprüft, sind aber für das Überleben des Nordatlantischen Glattwals notwendig.
     
  • Der IFAW und andere Interessengruppen arbeiten gemeinsam mit Fischereigemein-schaften und Schiffern an pragmatischen Lösungen, um den Bedürfnissen der Wale und einem gesunden Ökosystem im Meer gerecht zu werden. Der IFAW entwickelt Methoden zur Rettung verletzter und verhedderter Wale auf See. Dieses ist das einzige Projekt an der Ostküste der USA, das über die Ausrüstung und das erfahrene Personal verfügt, um Glattwalen Medikamente zu verabreichen, zum Beispiel zur Bekämpfung von durch schwere Verletzungen verursachten Infektionen oder zur Beruhigung bei der Befreiung aus Fanggeräten.
     
  • Darüber hinaus können die Expert:innen des IFAW durch die Sektion gestrandeter Glattwale die Todesursache feststellen und den Gesundheitszustand der Wale beurteilen . Diese Erkenntnisse werden verwendet, um die Wirksamkeit bestehender Schutzmaß-nahmen zu bewerten und Informationen für künftige Maßnahmen zu liefern, die für die Erholung der Population erforderlich sind.
     
  • Kürzlich hat die NOAA ihr neues Analysetool in Betrieb genommen, das hilft zu verstehen, wie sich die Population der Glattwale in 100 Jahren verändern wird, wenn die Bedrohun-gen gemildert werden. Das Ergebnis zeigt deutlich, dass es für die Population noch nicht zu spät ist, wenn jetzt Maßnahmen ergriffen werden, um die Auswirkungen des Menschen auf diese gefährdete Art zu verringern.


Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) ist eine weltweit tätige gemeinnützige Organisation für die bessere Koexistenz von Tieren und Menschen. Wir sind in mehr als 40 Ländern der Welt und auf den Meeren im Einsatz. Wir retten und pflegen Tiere, wildern sie wieder aus und bewahren und schützen ihre natürlichen Lebensräume. Die Probleme, denen wir uns stellen, sind drängend und komplex. Um sie zu lösen, brauchen wir mutiges Handeln und kluges Denken. Wir arbeiten mit Gemeinden, Regierungen, anderen NGOs und Unternehmen zusammen. Gemeinsam finden wir neue und innovative Wege, damit sich alle Arten in ihrem Lebensraum entwickeln können

 

 

Ein neugeborener Nordatlantischer Glattwal hebt seinen Kopf aus dem Wasser, aufgenommen während der Kalbesaison 2022-23. Foto: © IFAW / Andrea Spence
Ein Nordatlantischer Glattwal in der Bucht von Cape Cod Bay, Massachusetts (USA). Foto: © IFAW
Ein Nordatlantischer Glattwal in der Bucht von Cape Cod Bay, Massachusetts (USA). Foto: © IFAW
Ein selten zu sehender Nordatlantischer Glattwal in der Bucht von Cape Cod Bay, Massachusetts (USA). Foto: © Marine Conservation Research
Ein Nordatlantischer Glattwal mit deutlich sichtbaren Barten in der Bucht von Cape Cod Bay, Massachusetts (USA). Foto: © IFAW / Andrea Spence
 

 

 

Quelle: IFAW

 

NATUR Online   Tipp

Naturschutzgebiet Lange Rhön
„Filetstück“ im Biosphärenreser-vat Rhön mit seinen Schätzen und Herausforderungen

Bergmähwiese NSG Lange Rhön (c) Anna-Lena Bieneck

Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön lädt zu einem Vortrag über das große Naturschutzgebiet Lange Rhön ein. Referent ist Torsten Kirchner, Dipl.-Biologe und langjähriger Gebietsbetreu-er im Auftrag der Wildland Stiftung Bayern. Das Berggrünland der Langen Rhön sucht seinesgleichen außerhalb der Alpen. Extensive Nutzungen und raue klimatische Bedingungen sind Grundlagen für vielfältige Lebensräume und hohe Artenvielfalt. Doch diese Vielfalt ist bedroht.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, 18. November 2025, um 19 Uhr in den
Räumlichkeiten des Biosphärenreser-vats in Hilders, Marienstr. 13, statt. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich

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NATUR Online   Jobs

Die Stiftung Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört sucht zum
1. Juni 2026 eine/n
 
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als Leitung des Naturschutzzentrums Karlsruhe-Rappenwört in Voll- oder Teilzeit (Tandem) und bietet bei vorlie-gender Qualifikation eine Bezahlung bis nach Entgeltgruppe 14 TVöD VKA.
Mehr Infos zum Stellenangebot
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PDF-Dokument [193.8 KB]

NATUR Online   Tipp

Naturverträglich unterwegs

Neue Online-Karte des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön 

Screenshot: Mathias Schmidt

Die Rhön zählt zu den vielfältigsten und faszinierendsten Mittelgebirgsland-schaften Deutschlands. Damit Einhei-mische wie Gäste diese besondere Region noch besser entdecken und dabei naturverträglich unterwegs sein können, wird für das UNESCO-Bio-sphärenreservat Rhön jetzt eine neue interaktive Online-Karte zur Verfügung gestellt. Nutzerinnen und Nutzer kön-nen sich dort ab sofort über Wander-wege, besondere Natur- und Kultur-schätze sowie über die Lage sensibler Schutzgebiete oder auch die Standorte der Biosphären-Schulen und -Kitas informieren – jederzeit, kostenfrei und mobil optimiert für unterwegs.

Die Karte ist ab sofort erreichbar unter karte.biosphaerenreservat-rhoen.de/
Ganz ohne Anmeldung oder Download. Sie funktioniert auf Desktop wie mobil und wird um weitere Inhalte ergänzt.

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu Nachhaltigkeitsthemen

aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Burgenbaumeister im Anmarsch

WEITERE THEMEN

Ohne Wasser geht es nicht

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   Tipp

Umwelt-Podcast

Wie werden wir
in Zukunft heizen?

Wärmewende und Gasausstieg ab sofort auf Spotify, YouTube, Podcast.de und Deezer

Klimakiller Gas: Warum der Ausstieg besser früh als spät gelingen sollte

Falsche Versprechen? Faktencheck zu Wasserstoff, Biomasse und Co.

Tipps für die eigene Wärmepumpe
 

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NATUR Online   TV Tipp

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

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Horizons Séranne bietet sanften Touris-mus, der Treffen und Austausch schafft und zu lebendigen Diskussionen über Europa und seine politischen Inhalte beiträgt. Die Bildungsangebote richten sich an Interes-sierte, die das europäische Natur- und Kulturerbe verstehen und die fremde Land-schaften bereisen wollen. www.seranne.de

 

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Aktualisiert am 13. November 2025

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