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17. September 2025

 

Geschwindigkeitsbegrenzungen für Handelsschiffe: Europäer:innen fordern mehr Schutz für Wale

 

Schnell fahrende Schiffe sind ein Risiko für Wale. Foto: Russell Leaper / © IFAW
 

Hamburg – Mehr als eine Viertelmillion EU-Bürger:innen fordern von der Europäischen Kommission, die Geschwindigkeit von Schiffen in ihren Gewässern zu reduzieren, um Meereslebewesen wie Wale zu schützen. Am 12. September 2025 übergab der IFAW (International Fund for Animal Welfare) in Brüssel eine entsprechende Petition mit 258.023 Unterschriften aus ganz Europa, die verbindliche Geschwindigkeitsbegrenzungen für Schiffe zur Verringerung des Unterwasserlärms fordert. Der IFAW informiert mit seiner 2022 gestarteten Kampagne „Blue Speeds“ über die Folgen von Unterwasserlärm für Meerestiere und die positiven Effekte von Geschwindigkeitsbegrenzungen für Schiffe.

 

Die Lärmbelastung insbesondere durch schnell fahrende Handelsschiffe trägt wesentlich dazu bei, dass 97 Prozent der EU-Meeresgewässer nach wie vor nicht den vorgeschriebenen „guten Umweltzustand“ erreichen – ein Ziel, das schon bis 2020 hätte erfüllt sein sollen. Hauptursachen für die Situation sind unklare Regelungen, das Fehlen verbindlicher Maßnahmen und die – auch wegen fehlender Gelder – schwache Umsetzung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) durch die Mitgliedstaaten.

 

Dauerhafter Unterwasserlärm erschwert es Walen und anderen Meeressäugern, zu jagen, Partner:innen zu finden, sich auszuruhen und zu kommunizieren. Der hohe Geräuschpegel gefährdet letztlich die gesamte marine Artenvielfalt. Erst 2024 legte die EU verbindliche Grenz-werte für Unterwasserlärm fest. Klare Leitlinien für die praktische Umsetzung in den Mitglieds-staaten stehen jedoch noch aus.

 

Der Vorschlag für verbindliche Geschwindigkeitsbegrenzungen steht im Einklang mit der von der EU-Kommission geplanten Überarbeitung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) im Rahmen des Ocean Pacts. Die MSRL-Revision bietet die Chance, bisherige Leitlinien in kon-krete, verpflichtende Maßnahmen zu überführen. Eine schnelle und vergleichsweise einfache Lösung bietet die IFAW-Initiative „Blue Speeds“.

 

Schon eine weltweite Geschwindigkeitsreduzierung um 10 Prozent kann erhebliche Wirkung entfalten: Der Unterwasserlärm der Schifffahrt wird um bis zu 40 Prozent gesenkt und das Risiko von Kollisionen mit Walen halbiert. Zudem sinken die Treibhausgasemissionen um rund 13 Prozent. Langsameres Fahren bedeutet zudem einen geringeren Treibstoffverbrauch – ein Vorteil sowohl für das Klima als auch für die Betriebskosten der Reedereien.

 

„Wir sehen eine Welle der Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern in ganz Europa, die Wale, Delfine und andere Meereslebewesen vor den tödlichen Auswirkungen von Lärm und Schiffs-kollisionen beschützen wollen. Gemeinsam fordern wir verbindliche Maßnahmen zur Verlang-samung von Handelsschiffen – ein entscheidender Schritt, um den Ozean leiser zu machen und Meerestieren wieder die Möglichkeit zu geben, weitgehend ungestört zu leben. Wir rufen die Europäische Kommission auf, rechtsverbindliche EU-Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuführen und deren wirksame Umsetzung sicherzustellen“, erklärt Andreas Dinkelmeyer, Kampagnenleiter IFAW Deutschland.

 

„Die Instrumente sind vorhanden, und es ist jetzt an der Zeit zu handeln. Tatsächlich würde die Einführung von Blue Speeds dem maritimen Sektor dabei helfen, die FuelEU-Verordnung für den Seeverkehr umzusetzen. Diese kürzlich verabschiedete EU-Maßnahme soll die Treibhausgas-intensität von Kraftstoffen verringern“, fügt Dinkelmeyer hinzu.

 

Der IFAW fordert die europäischen Gesetzgeber auf:

  • Blue Speeds (das entspricht etwa einer 10-prozentigen Geschwindigkeitsreduktion der derzeitigen Durchschnittsgeschwindigkeiten) für alle Handelsschiffe einzuführen, die EU-Häfen anlaufen,
  • klare Leitlinien zu veröffentlichen, damit Mitgliedstaaten einen „guten Umweltzustand“ in Bezug auf Unterwasserlärm erreichen können,
  • stark frequentierte Schiffsrouten um Wal-Hotspots herum zu führen,
  • Schiffe mit Echtzeit-Walwarnsystemen auszustatten.

Die jüngste Unterstützung der EU für die High Ambition Coalition for a Quiet Ocean ist ein begrüßenswerter Schritt in die richtige Richtung. Jetzt gilt es, klare Regeln festzulegen und Europa als treibende Kraft für globale Veränderungen zu positionieren – mit Lösungen, die Wale schützen, Emissionen reduzieren und zugleich der maritimen Wirtschaft zugutekommen.

 

Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) ist eine weltweit tätige gemeinnützige Organisation für die bessere Koexistenz von Tieren und Menschen. Wir sind in mehr als 40 Ländern der Welt und auf den Meeren im Einsatz. Wir retten und pflegen Tiere, wildern sie wieder aus und bewahren und schützen ihre natürlichen Lebensräume. Die Probleme, denen wir uns stellen, sind drängend und komplex. Um sie zu lösen, brauchen wir mutiges Handeln und kluges Denken. Wir arbeiten mit Gemeinden, Regierungen, anderen NGOs und Unternehmen zusammen. Gemeinsam finden wir neue und innovative Wege, damit sich alle Arten in ihrem Lebensraum entwickeln können. 

 

Quelle: IFAW

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
PDF-Dokument [88.5 KB]

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

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NATUR Online   Portraits

Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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Seminar- und Gästehaus Südfrankreich

Horizons Séranne bietet sanften Touris-mus, der Treffen und Austausch schafft und zu lebendigen Diskussionen über Europa und seine politischen Inhalte beiträgt. Die Bildungsangebote richten sich an Interes-sierte, die das europäische Natur- und Kulturerbe verstehen und die fremde Land-schaften bereisen wollen. www.seranne.de

 

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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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