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31. August 2023 | Sojaanbau

 

Der Soja-Check

 

WWF Analyse enthüllt gravierende Mängel bei Soja-Produktion: Mangelnde Nachhaltigkeit bei über 97 Prozent

 

Berlin. Derzeit sind lediglich drei Prozent der weltweiten Soja-Anbaufläche von 130 Millionen Hektar mit Nachhaltigkeitsstandards zertifiziert – und selbst diese Standards weisen gravierende Defizite auf. Das hat jetzt eine vom WWF Deutschland in Zusammenarbeit mit Profundo und der Weltnaturschutzunion IUCN durchgeführte Untersuchung aufgedeckt. Zum Vergleich: Die Anbaufläche von Palmöl liegt derzeit weltweit bei rund 20 Millionen Hektar.
 
Von insgesamt 20 untersuchten freiwilligen Standardsystemen und Richtlinien erfüllen nur wenige die grundlegenden Nachhaltigkeitskriterien. Die Analyse bewertete Kriterien wie etwa Entwaldung, Verlust von Biodiversität, soziale Belange und Menschenrechte oder die Rückverfolgbarkeit. Von den untersuchten Standards schneiden nur RTRS, Donau Soja, Europe Soya, ProTerra und ProTerra Europe sowie ISCC EU und ISCC Plus angemessen ab. Die Analyse verdeutlicht laut WWF, dass die Soja-Industrie weiterhin eine erhebliche Bedrohung für die Natur darstellt. Billiges Soja für die konventionelle Massentierhaltung werde, so die WWF-Kritik, auf Kosten von Ökosystemen, den Arbeitern auf den Feldern und den Menschen vor Ort produziert.
 
„Soja kann nachhaltig produziert werden, derzeit steht der Sojaanbau jedoch größtenteils noch für Entwaldung und Naturzerstörung in vielen Regionen der Welt. Wir müssen sicherstellen, dass Nachhaltigkeitsversprechen nicht nur Lippenbekenntnisse sind, sondern echten Schutz für die Menschen vor Ort und die Natur bringen“, so Maja-Catrin Riecher, Referentin für Nachhaltige Agrarrohstoffe beim WWF Deutschland. „Die gravierenden Probleme und negativen Folgen werden jedoch von den großen, deutschen Herstellern für Tierfutter, den Verarbeitern und dem Handel bisher größtenteils ignoriert.“
 
Besorgniserregend ist laut Riecher vor allem die mangelnde Rückverfolgbarkeit, ein Schlüsselaspekt für die Einhaltung der künftigen EU-Vorschriften sowie der Absicherung der unternehmerischen Sorgfaltspflichten. Unternehmen, die Soja in ihrer Lieferkette haben, und Zertifizierungssysteme dürfen sich aber nicht nur auf die gesetzlichen Regelungen zur Entwaldung reduzieren, um Biodiversität zu schützen, den Klimawandel einzudämmen und die Rechte von indigenen und lokalen Bevölkerungsgruppen zu achten. Dafür braucht es echtes Engagement in der Lieferkette, ob mit Zertifizierungssystemen, Einbindung der Lieferanten oder Unterstützung von Landschaftsprogrammen.
 
Hintergrund
In Zusammenarbeit mit Profundo und dem IUCN National Committee der Niederlande hat der WWF Deutschland eine Aktualisierung und Erweiterung des "Soy Voluntary Sustainability Standards" (Soja-VSS) Benchmark-Berichts veröffentlicht. Dieser Bericht wurde im Rahmen des gemeinsamen Projekts "Tackling the main drivers of deforestation and conversion in Brazil" von WWF Brasilien und WWF Deutschland erstellt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert und von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt.
 
Der Bericht untersucht 20 freiwillige Standardsysteme (VSS) sowie die Soja-Beschaffungsrichtlinien der European Feed Manufacturers' Federation (FEFAC SSG). Hierfür wurden die Standards anhand von 49 grundlegende Bestimmungen und 11 zusätzliche Anforderungen in den Bereichen Nachhaltigkeit, wie z.B. Entwaldung, Landschafts- und Artenverlust, soziale Fragen und Menschenrechte, Rückverfolgbarkeit sowie Governance und Kontrolle, bewertet. Die Kriterien beziehen sich auf die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR), die Core Principles der Accountability Framework Initiative (AFi), die kommende EU-Richtlinie für unternehmerische Sorgfaltspflicht in Sachen Nachhaltigkeit (CSDDD) und FEFAC SSG.

 

Quelle: WWF

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
PDF-Dokument [88.5 KB]

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

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Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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Horizons Séranne bietet sanften Touris-mus, der Treffen und Austausch schafft und zu lebendigen Diskussionen über Europa und seine politischen Inhalte beiträgt. Die Bildungsangebote richten sich an Interes-sierte, die das europäische Natur- und Kulturerbe verstehen und die fremde Land-schaften bereisen wollen. www.seranne.de

 

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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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