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28. Juni 2023 | Landwirtschaft

 

Weniger Pestizide für Hessens Agrarlandschaft

 

NABU-Hessen fordert konkrete Schritte zur Pestizidreduktion

 

Wetzlar – Anlässlich der heutigen Beratungen im hessischen Landtag zu den Hessischen Agrarumwelt- und Landschaftspflege-Maßnahmen (HALM 2) für besonders nachhaltige Landbewirtschaftung fordert der NABU Hessen, dass die Landesregierung schneller konkrete Schritte zur Pestizidreduktion ergreift. Das geschieht idealerweise durch eine angemessene Förderung der ökologischen Bewirtschaftung. Doch damit ein Umstieg für die Landwirt*innen auch wirklich attraktiv wird, müssten in HALM die Fördersätze erhöht werden. „Unsere Steuergelder müssen endlich bei jenen Landwirtinnen und Landwirten ankommen, die umwelt- und klimafreundlich produzieren wollen. Gerade kleine und mittlere Betriebe würden von höheren Zuschüssen für mehr Natur- und Umweltschutz enorm profitieren“, erläutert Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Nur so lässt sich kurzfristig eine Steigerung der ökologisch wirtschaftenden Betriebe von bisher 16% der landwirtschaftlichen Flächen auf 25% bis zum Jahr 2025 erreichen.

 

„Für eine effektive Reduktion von Pestiziden in der Landwirtschaft müssten die Pläne der Landesregierung aber deutlich weiter gehen und so durch eine Änderung der Anbaumethoden den bisher breitflächigen Einsatz von großen Pestizidmengen in vielen Bereichen unnötig machen“, sagt der Biologe Eppler. So fordert der NABU-Hessen beispielsweise eine Strategie zur Verbesserung der Böden durch die Anreicherung von Humus. Dadurch könne die Wasserspeicherkapazität und die Bodenfruchtbarkeit erhöht werden. Dies sei als Klimafolgenanpassung erforderlich und mindere die Notwendigkeit zum Einsatz von Kunstdünger. Die Anreicherung von Kohlenstoff im Boden diene zudem dem Klimaschutz. Eine Abwechslung von Fruchtfolgen beuge Schädlingsbefall vor. Es brauche deshalb neue Förderprogramme im HALM zur Förderung von vielfältigen Fruchtfolgen.

 

Das Ziel des Pestizidreduktionsplans, eine Reduktion um 30% bis 2030 zu erreichen bewertet der NABU durch die Vorgaben der EU als überholt. Denn gemäß EU soll der Einsatz von Pestiziden bis 2030 bereits um 50% reduziert werden. „Wichtig wäre es bei den Vorgaben auch, zukünftig fachlich nach der Giftigkeit der eingesetzten Wirkstoffe zu differenzieren. Die besonders giftigen Stoffe sollten dann im vorgesehenen Zeitraum um 80% reduziert werden“, empfiehlt Gerhard Eppler.

 

Und noch ein weiterer Punkt wäre laut NABU notwendig: In einer Kooperationsvereinbarung zwischen Naturschutz und Landwirtschaft mit dem Umweltministerium sei bereits 2021 das Ziel vereinbart worden, auf 1.000 km Strecke pro Jahr einen 10 m breiten, pestizidfreien Streifen an Gewässern zu etablieren. „Leider fehlt der Gewässerentwicklungsstreifen im Pestizidreduktionsplan komplett. Dabei leistet er einen elementaren Beitrag als Puffer gegen die Einschwemmung von Pestiziden in unsere Gewässer und dient gleichzeitig als wichtiger Entwicklungsraum für die Artenvielfalt“, so der Landesvorsitzende. Ein attraktives Programm in HALM 2 müsse hier einen Weg zur Umsetzung eröffnen.

 

Hintergrund

Kaum eine Stoffgruppe wird in so großen Mengen ausgebracht wie Pestizide. Ihr Einsatz vernichtet nicht nur die so sogenannten Unkräuter und Schädlinge. Da diese auch die Nahrungsgrundlage und Schutzräume vieler Tiere in der Agrarlandschaft sind, tragen Pestizide maßgeblich zum Verlust der biologischen Vielfalt bei und bedrohen grundlegende ökosystemare Prozesse. Bestäuber verschwinden in Rekordtempo, die typischen Feldvogelarten sind dramatisch eingebrochen. Unser Grundwasser ist mit Nitrat aus der Düngung belastet und die Klimabilanz der Landwirtschaft unverändert schlecht. Oberflächengewässer leiden an Phosphat-Einträgen aus der Düngung. Im konstruktiven Dialog zwischen Naturschutz und Landwirtschaft lassen sich jedoch Strategien entwickeln, um auch auf politischer Ebene hier akzeptable Lösungen für alle Parteien zu finden.

 

Quelle: NABU LV Hessen

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

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10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
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Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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