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13. August

 

Bundesamt für giftige Schneewittchen-Äpfel
BUND gegen höhere Grenzwerte für gefährliches Fungizid 

 

  • Fungizid Folpet ist akut toxisch und wahrscheinlich krebserregend
  • Nachhaltige Landwirtschaft mit Pestizidreduktion nötig
  • Mehr Akzeptanz für Obst mit Schönheitsfehlern im Handel

 

Berlin. Äpfel und Birnen in der Bodensee-Region sollen nach dem Willen des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) stärker mit einem gefährlichen Pestizid behandelt und in der Folge der Grenzwert für die Rückstände des Giftes in Kernobst erhöht werden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) spricht sich gegen die vom BVL geplante 20fache Grenzwerterhöhung des Fungizids Folpet aus. Das Gift ist wahr-scheinlich krebserregend und erbgutverändernd. Der Grund für die Behördengenehmigung ist dabei auch der bedrohte Hopfenexport in die USA und nach Japan. 

 

Die nasse Witterung in der Bodenseeregion lässt die Gefahr für Schorfinfektionen an Kernobst steigen. Das bisher eingesetzte Mittel Pestizid Captan landet durch Abdrift in der Umgebung und belastet auch Hopfen auf benachbarten Feldern. Der Export dieses Hopfens wäre jedoch gefährdet, weil die Abnehmerländer USA und Japan Captan-Rückstände nicht tolerieren. Per Notfallgenehmigung wurde deshalb für diese Obst-Anbausaison bereits ein Fungizid mit dem Wirkstoff Folpet erlaubt. Der Einsatz des Pestizids führt jedoch zu Rückständen im Obst, die den EU-weiten Grenzwert deutlich übersteigen. Das BVL will deshalb den Grenzwert des hochge-fährlichen Fungizids in Kernobst national vorübergehend von 0,3 mg/kg auf 6 mg/kg erhöhen. Ein entsprechender Entwurf liegt dazu vor. Solche Äpfel und Birnen können dann nur noch in Deutschland verkauft werden und dürfen nicht mehr in andere EU-Länder exportiert werden.

 

Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin: „Um den Hopfenexport in die USA und nach Japan nicht zu gefährden, wird ein hochgefährliches Fungizid per Notfallgenehmigung zugelassen. Folpet ist akut toxisch und gilt als wahrscheinlich krebserregend und erbgutverändernd. Es ist hochgiftig für Fische und Wasserorganismen. Solche hochgefährlichen Stoffe müssten zügig komplett verboten werden, statt sie vermehrt einzusetzen und haben im heimischen Obst nichts zu suchen.“

 

Wetterextreme werden sich in Zukunft durch die menschengemachte Klimakrise häufen. Aus Sicht des BUND ist es keine Lösung, den Auswirkungen des Klimawandels mit regelmäßigen Notfallzulassungen von Pestiziden und Anhebung von Grenzwerten zu begegnen und gefährliche Pestizide durch andere gefährliche Pestizide zu ersetzen. Für eine nachhaltige, zukunftsfähige Landwirtschaft braucht es Maßnahmen, die den Pestizideinsatz generell reduzieren, Artenvielfalt schützen und auch die Gesundheit von Anwender*innen und Verbraucher*innen nicht gefährden. Alternativen zur Schorfreduktion sind zum Beispiel widerstandsfähige Obstsorten, regelmäßige Baumschnitte, die für gute Belüftung sorgen und die Beseitigung des Falllaubs, da dort die Pilzsporen überwintern.

 

Apfel-Schorf ist nur ein Schönheitsfehler – Pestizide sind toxisch

Hölzel: „Schorf ist hauptsächlich ein ästhetisches Problem. Im Gegensatz zu Pestizidrückständen im Obst stellen Äpfel mit Schorf kein gesundheitliches Risiko dar. Hier ist ganz klar auch der Lebensmittelhandel gefragt: Es muss eine Toleranz von Ware mit Schönheitsfehlern geben. Das ist klüger, gesünder und nachhaltiger, als die Regale mit Schneewittchenäpfeln zu füllen.“

 

Der BUND fordert Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) auf, sich endlich für Pestizidreduk-tion einzusetzen und die Grenzwerterhöhung und Notfallzulassung von gefährlichen Pestiziden zu stoppen. Das BMEL muss Obstbäuer*innen bei der Anwendung nichtchemischer Alternativen unterstützen und den Lebensmittelhandel in die Pflicht nehmen, Ware mit Schönheitsfehlern zu tolerieren.

 

 

Quelle: BUND

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
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10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


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Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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