20. Dezember 2024
DIEMEDIAFABRIK unterstützt NABU Schäferhof Dümmer
Wie mit Zäunen und Hunden praktischer Herdenschutz gelingen kann
Hannover/Lemförde – Der NABU Niedersachsen hat im Jahr 2023 den Schäferhof Dümmer vom Verein Naturraum Dümmerniederung übernommen und damit ein neues Kapitel für den Hof aufgeschlagen. Anfang 2024 zog Schäferin Ulrike Meierfrankenfeld mit ihren Schaf- und Ziegen-herden ein und brachte frischen Schwung ins Hofleben. Mit der großzügigen Unterstützung der MEDIAFABRIK Berlin im selben Jahr konnte der NABU Schäferhof Dümmer weiter gestärkt werden: Ein weiterer Herdenschutzhund zog ein, um die Herden mitten im Wolfsgebiet zu schüt-zen, und ein 1,20 Meter hoher, wolfsabweisender Elektrofestzaun wurde rund um das Hofgelände errichtet – ein wichtiger Schritt für den Schutz von Tier und Hof.
„Der Start war durch extremes Hochwasser der Hunte anders als gedacht, aber als Schäferin bringt mich so schnell nix aus der Ruhe“, sagt Ulrike Meierfrankenfeld umringt von ihren Schütz-lingen. „Die Schäferei ist mein absoluter Traumberuf. Ich bin überglücklich, den NABU Schäferhof mit meiner Familie und meinen Tieren nun mein Heim nennen zu können.“ Ihre Tiere beweiden Flächen im Schwegermoor, im Weißen Moor, am Huntedeich sowie auf der hofeigenen Weide im Ochsenmoor. Das sind insgesamt über 75 Hektar, weitere Flächenübernahmen sind für die Zukunft geplant. Die Schäferin, die das Handwerk von ihrem Großvater gelernt hat, musste auf Wunsch ihres Vaters Bürokauffrau werden, was sie dann auch wurde. Aber irgendwann hat sie sich ihren Traum von einem Beruf erfüllt. Nun bewirtschaftet sie den Schäferhof mit ihren 430 Herdentieren, unter anderem 50 Ziegen, und ihren Hüte- und Herdenschutzhunden.
Neben dem Schutz der Moore ist der NABU Schäferhof Dümmer auch touristisch bedeutsam für die Region. Das Café ist im Sommer geöffnet und ein Hofladen ist geplant. Beides sind attraktive Ausflugsziele für Menschen auf Wander- oder Fahrradtouren. Das „Kommunikationszentrum“ steht als Vernetzungspunkt regionalen Akteuren zur Verfügung. Hier können auch Räume für Tagungen gebucht werden; die erste Hochzeit hat dort auch bereits stattgefunden. Darüber hinaus gibt es vom NABU Dümmer und dem Naturschutzring Dümmer Veranstaltungen wie z. B. Umweltbildungsangebote.
Ulrike Meierfrankenfeld ist in das Herdenschutzprojekt des NABU Niedersachsen eingebunden und kann so am NABU Schäferhof zeigen, wie extensive Weidewirtschaft in Koexistenz mit freilebenden Wölfen erfolgreich sein kann. Zum Schutz ihrer Tiere werden Elektrozäune und Herdenschutzhunde eingesetzt. Das NABU-Projekt „Herdenschutz Niedersachsen“ leistet Beratung, Wissenstransfer und Unterstützung für die Umsetzung wirkungsvoller Herdenschutz-maßnahmen. Die Vermeidung von Wolfsübergriffen und damit die Erhaltung von Beweidung bei Wolfspräsenz ist möglich, setzt aber eine fachgerechte Anwendung entsprechender Maßnahmen voraus. Zu den wirksamen Herdenschutzmaßnahmen zählen in erster Linie mobile oder fest verbaute Elektrozäune. Schwerpunkt der praktischen Projektarbeit ist die Installation der empfoh-lenen fünfreihigen 1,20 m hohen Elektrofestzäune mit gespanntem Stahldraht als elektrischem Leiter für Schaf-, Ziegen- und Rinderhaltungen (oder für Pferde mit Pferdezaundraht bis 1,40 m Höhe). „Unsere mittlerweile langjährigen Erfahrungen sowie eine Feldstudie zeigen, dass Wolf und Wildschwein diese Art von fachgerecht errichteter und gut gepflegter Zäunung nicht queren, sehr wohl aber Kleintiere, Dam-, Reh- und Rotwild“, nimmt Projektleiter Peter Schütte Befürch-tungen einer Zerschneidung der Landschaft den Wind aus den Segeln. Mit Hilfe von geschulten Ehrenamtlichen werden diese Zäune rasch und fachgerecht auf den dafür vorbereiteten Weiden installiert.
Der NABU Niedersachsen und der NABU Schäferhof Dümmer bedanken sich bei der MEDIA-FABRIK Berlin herzlich für die Unterstützung!
Quelle: NABU
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