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2. September 2025

 

Bewässern per Roboter: Der Rainbutler kommt auf die Felder

 

Osnabrück. Ein doppelter Strukturwandel steht der Landwirtschaft in Deutschland bevor: Einerseits bedeutet der Klimawandel mit zunehmendem Extremwetter und längeren Trocken-perioden neue Herausforderungen. Andererseits sinkt die Zahl der Arbeitskräfte. Beiden Problemen widmet sich das Startup rain2soil – mit einem autonom fahrenden Bewässerungs-roboter, der erhebliche Mengen Wasser spart, den Energieverbrauch senkt und den Arbeits-aufwand reduziert.

 

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Unternehmen mit 125.000 Euro.

 

Vorteile für Umwelt und Landwirtschaft

 

DBU-Generalsekretär Alexander Bonde: „Der Klimawandel wird auch die Landwirtschaft bei uns in Deutschland verändern.“ Bei längeren Trockenperioden müsse oft zusätzlich bewässert werden. Bonde weiter: „Mit innovativen Methoden besteht langfristig die Chance, die Ressource Wasser zu schonen und gleichzeitig den Betrieben eine finanzierbare Bewässerung ihrer Pflanzen zu ermöglichen.“ Der von dem Startup rain2soil entwickelte Rainbutler soll als autonomer Bewäs-serungsroboter hierbei ein Puzzleteil sein. Geschäftsführer Justus Lange, dessen Familie in der fünften Generation Landwirtschaft betreibt: „Der Roboter fährt autonom in bereits bestehenden Fahrspuren über die Felder. Dabei bringt er das Wasser in Bodennähe aus. Die Menge kann so präzise je nach Bedarf gesteuert werden.“ Durch das direkte Bewässern geht nach Langes Worten im Vergleich zu herkömmlichen Techniken deutlich weniger Wasser durch Verdunstung, Erosion und Verwehung verloren.

 

Ersparnis von Wasser, Energie und Arbeitszeit

 

Zu den global verbreitetsten Bewässerungsarten zählen Lange zufolge die Kreisberegnung und der sogenannte Weitwurfregner. Bei der Kreisberegnung entstehen runde Felder, da ein langes Bewässerungsrohr wie der Zeiger einer Uhr über den Pflanzen kreist. Die Technik ist in der Kreismitte an eine Wasserquelle angeschlossen und somit fest an eine Fläche gebunden. Weitwurfregner sind laut Lange mobile Beregnungskanonen, die Wasser in einem Durchmesser von bis zu 80 Metern über das Feld schießen. Sie müssten jedoch von Feld zu Feld aufwändig um- und aufgebaut werden. Lange: „Diese Maschinen sind außerdem oft ungenau, versprühen zu viel oder zum falschen Zeitpunkt Wasser. Die eingesetzten Düsen benötigen einen hohen Druck, um die gewünschte Distanz zu erreichen – das verbraucht viel Energie.“ Der Rainbutler könne stattdessen bedarfsgerecht das Wasser auf die Äcker bringen. Lange: „Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden rechnen wir mit einem rund 25 Prozent geringeren Wasserverbrauch.“ Dazu kommt dem rain2soil-Geschäftsführer zufolge eine Energieeinsparung von 40 Prozent aufgrund des deutlich niedrigeren Wasserdrucks. Lange ergänzt: „Ist der Roboter einmal eingestellt, bewässert er automatisch nach und nach das gesamte Feld. Im Anschluss kann er für den nächsten Acker programmiert werden. Im Vergleich zur Weitwurfregner-Methode spart dies bis zu 80 Prozent des Arbeitsaufwands – in Zeiten von Personalknappheit und immer größeren Feldern für die Landwirtinnen und Landwirte ein echter Gewinn.“ Laut dem Statistischen Bundesamt (destatis) gab es in Deutschland allein von 2020 bis 2023 einen Rückgang um rund 62.000 auf 876.000 Arbeitskräfte in der Landwirtschaft.

 

„Gesünderes Wachstum und hochwertigere Lebensmittel“

 

Ausgelegt ist der Roboter nach Langes Worten aktuell vor allem auf kleine und mittlere Feld-größen. Besonders profitierten beregnungsintensive Kulturen wie Zwiebeln, Kartoffeln und anderes Gemüse. Doch in einem weiteren Entwicklungsschritt ist laut Lange eine Anpassung des Roboters auf alle Feldtypen vorstellbar. Einen weiteren positiven Effekt stellt der zuständige DBU-Referent Franz-Peter Heidenreich heraus: „Die Pflanzen erhalten die optimierte Wasserdosis. Bei herkömmlicher Bewässerung wird oft eine zu große oder zu kleine Menge Wasser abgegeben. Der Roboter hingegen bewässert in geringeren Mengen auf dem Hin- und auf dem Rückweg.“ Dadurch litten die Pflanzen weder unter Trockenstress noch unter Überwässerung. Heidenreich: „Das sorgt für ein gesünderes Wachstum und am Ende für hochwertigere Lebensmittel.“

 

Wegen Trockenperioden: In Deutschland immer mehr landwirtschaftliche Fläche bewässert

Ansätze wie diese werden in der hiesigen Landwirtschaft zunehmend gebraucht. Zwar ist Deutschland im internationalen Vergleich laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) ein wasserreiches Land. Das macht Landwirtschaft per Regen-Bewässerung größtenteils möglich. Doch vor allem die Zunahme langanhaltender Trockenperioden erschwert dies zusehends. BZL-Angaben zeigen, dass zwischen 2012 und 2022 die bewässerte landwirt-schaftliche Fläche in Deutschland von 370.000 auf 550.000 Hektar gewachsen ist – Tendenz steigend. Destatis-Zahlen zufolge nahm zwischen 2016 und 2019 die jährlich in der Landwirt-schaft verwendete Menge Wasser von 243 Millionen auf 336 Millionen Kubikmeter zu, ein Anstieg um mehr als 38 Prozent. Bonde: „Der fortschreitende Klimawandel dürfte diesen Trend noch verstärken.“

 

Über die Green Startup-Förderung

 

Mit der Green Startup-Förderung unterstützt die DBU junge Gründerinnen und Gründer, die auf innovative und wirtschaftlich tragfähige Weise Lösungen für Umwelt, Ökologie und Nachhaltigkeit entwickeln. Mehr Informationen gibt es unter www.dbu.de/startup.

 

Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
PDF-Dokument [88.5 KB]

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

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NATUR Online   Portraits

Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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