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7. Juli 2023

 

Bauern-, Verbraucher- und Umweltverbände fordern:

 

Deregulierung der Gentechnik stoppen, Herr Özdemir
 

Vom Saatgut bis zum Essen: EU-Pläne mit schwerwiegenden Folgen

  • Gentechnik-Deregulierungsvorschläge der EU-Kommission gefährlich
  • Bedrohung für gentechnikfreie Lebensmittelerzeugung und Wahlfreiheit
  • Risiken für Umwelt und Biodiversität werden in Kauf genommen

 

Berlin. Bauern-, Saatgut-, Verbraucherschutz- und Umweltverbände weisen heute mit einer Aktion vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium auf die Gefahren einer intransparenten und unkontrol-lierbaren Agrar-Gentechnik hin. Nach den gestern vorgestellten Gentechnik-Deregulierungsvor-schlägen der EU-Kommission fordern sie Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir dazu auf, die gentechnikfreie Landwirtschaft – vom Saatgut bis zum Essen – zu retten, und sich klar gegen die Pläne zu stellen. 

 

Die Verbände weisen auf die schwerwiegenden Folgen hin, die eine Abschwächung der Gentechnikregeln für die Verbraucher*innen, Umwelt und die gentechnikfreie Saatgut- und Lebensmittelerzeugung hätte. Denn der gestern in Brüssel vorgelegte Gesetzesvorschlag sieht vor, mit neuen Gentechniken erzeugte Pflanzen nahezu komplett aus der bestehenden Regulierung zu nehmen. Das ist eine Bedrohung für die gentechnikfreie Lebensmittelerzeugung und damit für die Wahlfreiheit von uns allen! Aber auch für die Wahlfreiheit und vorsorgende Sicherung unserer Ökosysteme. Denn ohne Regulierung würden Risikoprüfung und Zulassungsverfahren genauso wie Kennzeichnung, Rückverfolgbarkeit und Haftung wegfallen. 

In den kommenden Monaten wird der Vorschlag im Europäischen Parlament und Minister*innenrat diskutiert. Wie Deutschland sich im Rat positioniert, hat großen Einfluss darauf, ob das bewährte Gentechnikgesetz in der EU weiterhin bestehen bleibt und auch für die neuen Gentechniken gültig ist. 

 

Daniela Wannemacher, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland: „Neue Gentechniken wie CRISPR/Cas bergen auch neue, zusätzliche Risiken für die Umwelt. Außerdem wissen wir über deren Folgen noch viel zu wenig. Statt Risiken für Umwelt und Biodiversität in Kauf zu nehmen und den Wunsch der Verbraucher*innen nach Wahlfreiheit zu ignorieren, sollte die EU-Kommission die bewährten Gentechnikregeln beibehalten. Wir fordern ein klares Nein zu diesem Gesetzesentwurf von Seiten der Bundesregierung. Die bewährten Gentechnikregeln dürfen nicht abgeschwächt werden, denn die Zukunft der Landwirtschaft ist gentechnikfrei.“

 

Christiane Huxdorff, Greenpeace: „Cem Özdemir muss sich auf EU-Ebene für eine konsequente Regulierung neuer Gentechnik einsetzen, denn er hat keine Möglichkeit dann im Nachhinein in Deutschland nationale Verbote für einzelne Pflanzen zu erlassen. Gentechnik-Pflanzen mit Herbizidtoleranz könnten dann in Deutschland eingesetzt werden. Das würde den Pestizideinsatz und die Umweltbelastung steigern.“

 

Jutta Sundermann, Aktion Agrar: "Die EU-Kommission hat schon bei den Konsultationen zur Folgenabschätzung den Agrarkonzernen den Vorrang gegeben. Jetzt erfüllt sie ihre Wünsche: Bayer, Corteva und Co sichern sich Patente, machen gentechnikfreie Landwirtschaft unmöglich und müssen keine Verantwortung übernehmen." 

 

Stefanie Hundsdorfer, Interessengemeinschaft für gentechnikfreie Saatgutarbeit (IG Saatgut): „Der Vorschlag der EU-Kommission muss gestoppt werden, denn er würde zu einer Flut von patentiertem Saatgut auf dem europäischen Markt führen. Dies würde den Zugang zu genetischem Material für kleinere und mittelständische Pflanzenzüchter*innen massiv behindern, obwohl gerade deren Innovationspotential zur Weiterentwicklung der Kulturpflanzenvielfalt dringend gefragt ist. Die vorgeschlagene Deregulierung gefährdet die genetische und biologische Vielfalt und genau jene Ansätze von Züchtung und Landwirtschaft, die wir zur Lösung der Klima- und Biodiversitätskrisen dringend benötigen.“

 

Annemarie Volling, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft: „Bäuerinnen und Bauern ist klar, mit den neuen Gentechnik-Pflanzen ist die Klima- und Hungerkrise nicht lösbar, diese müssen grundlegend angegangen werden. Um auch in Zukunft die Wahlfreiheit und das Recht auf Gentechnikfreiheit für konventionelle und biologisch wirtschaftende Bäuer*innen zu sichern, müssen auch die neuen Gentechniken nach EU-Gentechnikrecht reguliert bleiben. Wir fordern die verantwortlichen Politiker*innen auf, die gentechnikfreie Erzeugung vom Saatgut bis zum Teller zu sichern.“

 

Hintergrund: Die Aktion wird getragen von: AbL (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V.), Aktion Agrar, Berliner Weltacker, Bioland, BUND, De Immen, Demeter, Die Freien Bäcker e.V., Gen-ethische Netzwerk, Good Food Good Farming, Greenpeace, IG Saatgut, NABU, SlowFood, Wir-haben-es-satt.

 

Quelle: BUND

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
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Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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