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27.Mai 2024

 

Entwurf für neues Tierschutzgesetz weiterhin unzureichend
 

Nach Kabinettsbeschluss Nachbesserungen nötig

  • Anbindehaltung von Rindern weiterhin nicht vollständig beendet
  • Kupierverbot bei Ferkeln findet nicht in nationales Recht
  • Qualzucht bei Nutztieren ohne jede brauchbare Definition

 

Berlin. Das Bundeskabinett hat den Entwurf für ein neues Tierschutzgesetz beschlossen. Damit ist der Weg frei für das parlamentarische Verfahren. Doch aus Sicht des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bleiben weiterhin zu viele Probleme in dieser lang erwarteten Novelle ungelöst: Die Anbindehaltung von Rindern soll weiterhin nicht vollständig beendet werden. Das Kupieren der Ringelschwänzen bei Ferkeln wird kaum eingeschränkt. Für die Qualzucht im Bereich der landwirtschaftlich gehaltenen Tiere fehlt weiterhin jede brauchbare Definition. Und die extrem tierschutzwidrigen Tiertransporte werden erst gar nicht erwähnt. 

Olaf Band, BUND Bundesvorsitzender: „Die dringend notwendige und bereits im Koalitionsvertrag beschlossene Novelle des Tierschutzgesetzes kommt jetzt endlich in Gang. In der aktuellen Ausgestaltung jedoch verfehlt sie das eigentliche Ziel: den umfassenden, grundgesetzlich verankerten Schutz der Tiere vor Schmerzen, Schäden und Leiden. Noch nicht einmal das seit über 20 Jahren europaweit verbotene Abschneiden der Ringelschwänze wird wirksam eingeschränkt!“ 

 

Maria Michaelys, Vorstandsmitglied der BUNDjugend: „Die Anbindehaltung muss nach spätestens zehn Jahren vollständig beendet sein. Ohne Ausnahmen. Stattdessen soll sie im aktuellen Entwurf des Tierschutzgesetzes in Form der saisonalen Anbindehaltung dauerhaft erhalten bleiben – und sorgt somit für massive Planungsunsicherheiten insbesondere für junge Betriebsleiter*innen, welche einen solchen Betrieb übernehmen. Die Gesellschaft akzeptiert diese Haltungsform nicht mehr, es muss unverzüglich klargestellt werden, dass sie nach einer Übergangsfrist auslaufen wird!“

 

Verschlechterungen im Entwurf bereits vor parlamentarischem Verfahren

In einem ersten Entwurf vom Februar 2024 war die sogenannte saisonale Anbindehaltung an die Betriebsleiter*in geknüpft. Mit einem Betriebsleiter*innenwechsel oder einer Hofnachfolge hätte auf eine tierschutzgerechtere Haltungsform umgestellt werden müssen. Dieser „Betriebsleiter*innenvorbehalt“ ist nun gestrichen worden, die saisonale Anbindehaltung könnte damit unbegrenzt fortgeführt werden. Auch beim Abschneiden der Ringelschwänze gibt es deutliche Verschlechterungen: so hätte den kupierten Tieren im ersten Entwurf noch deutlich mehr Platz zur Verfügung stehen müssen. Dieser Passus ist nun gestrichen. Mehr Platz allein hätte das Problem des Schwanzbeißens zwar nicht komplett beendet, es jedoch wirtschaftlich unattraktiver gemacht, Tiere mit abgeschnittenem Schwanz zu halten. 

Bandt: „Es ist enttäuschend für den Tierschutz, dass der ohnehin nicht weit genug gehende Entwurf bereits vor dem Kabinettsbeschluss deutlich verschlechtert wurde. Im jetzt folgenden parlamentarischen Verfahren muss im Sinne der Tiere nachgebessert werden. Es muss noch in dieser Legislatur umgesetzt werden und darf nicht im Poker zwischen den Fraktionen auf die lange Bank geschoben werden.“

 

Hintergrund: Tierschutz hat in Deutschland seit mittlerweile über 20 Jahren Verfassungsrang, festgeschrieben in Artikel 20a des Grundgesetzes. Die letzte größere Novelle des Gesetzes aus dem Jahr 1972 ist im Jahr 2013 erfolgt, hat in der Praxis jedoch wenig verbessert. Deshalb soll das Tierschutzgesetz novelliert werden, so wurde 2021 im Koalitionsvertrag aus SPD, Grünen und FDP vereinbart. Der BUND spricht sich in seiner Stellungnahme zum Gesetzentwurf für ein vollständiges Ende der Anbindehaltung nach spätestens 10 Jahren aus, außerdem für deutliche Einschränkungen bei Lebendtierexporten, der Amputation von Körperteilen und der Qualzucht.

 

Quelle: BUND

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

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Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

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Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

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NATUR Online  Kolumne

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AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

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10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


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Anmeldungen ab Mitte November 2025

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Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

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Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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