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5. November 2024

 

Wie Unkraut im Gemüsebau auch ohne Pestizide in Schach gehalten wird

 

Osnabrück. Die Förderung einer zukunftsorientierten und umweltfreundlichen Landwirtschaft ohne den Einsatz gesundheitsschädlicher Chemikalien ist ein Ziel der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Einen potenziellen Baustein dafür entwickelt das Technologie- und Förder-zentrum (TFZ) aus dem bayerischen Straubing. Mithilfe von umweltverträglichem Mulchmaterial soll das Wachstum von Unkraut gehemmt werden, ohne Nutzpflanzen und die Tierwelt zu beeinträchtigen. In zwei Phasen hat die DBU das Projekt mit insgesamt rund 778.000 Euro gefördert.

 

Bonde: Bäuerinnen und Bauern müssen finanziell mitziehen können

 

Das Projekt Opti Mulch ist Teil einer seit 2020 bundesweit laufenden DBU-Förderinitiative zur Pestizidvermeidung, die die DBU in einer Serie in lockerer Folge mit verschiedenen Beiträgen vorstellt. Die Initiative umfasst rund fünf Millionen Euro Förderung für 16 Projekte und findet dieses Jahr am 3. und 4. Dezember in Osnabrück ihren Abschluss mit einer Veranstaltung unter dem Titel „Detox auf dem Acker: Ernährungssicherung in intakten Ökosystemen“. Nach den Worten von DBU-Generalsekretär Alexander Bonde sind im Zuge der Förderinitiative Pestizid-vermeidung „viele innovative Ansätze für eine pestizidfreie Landwirtschaft umgesetzt“ worden. Projekte wie Opti Mulch könnten „echte Treiber bei der Neuausrichtung des Feldgemüsebaus sein.“ Bonde weiter: „Unsere Lebensmittelversorgung beruht auf mittelständischen Landwirt-schaftsbetrieben aus der Region. Für einen erfolgreichen Wandel müssen die Bäuerinnen und Bauern aber auch finanziell mitziehen können. Genau das ermöglichen echte Herbizid-Alterna-tiven wie in dem von der DBU geförderten Straubinger Projekt.“

 

Abnehmende Artenvielfallt hat schwerwiegende Folgen für Menschen

 

Das Dilemma bei der Verwendung von Pestiziden fasst DBU-Referent Dr. Hans-Christian

Schaefer so zusammen: „Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln ist zwar einerseits ein wichtiges Hilfsmittel zur Sicherung der Lebensmittelversorgung. Andererseits führt aber eine massenhafte Anwendung dazu, dass nicht nur Schädlinge und unerwünschte Beikräuter bekämpft werden.“ Die Folge, so Schaefer: „Oft töten die Chemikalien zahlreiche weitere Tiere und Pflanzen.“ Solcher Verlust von Biodiversität hat schwerwiegende Folgen auch für die Menschen. Schaefer: „Ohne Artenvielfalt und intakte Ökosysteme bricht unsere Versorgung zusammen.“

 

Bezahlbare Alternative für chemischen Pflanzenschutz

 

Zudem gelten laut aktuellen Studien unter anderem im Journal of Agriculture and Food Research

immer mehr Pestizide als gesundheitsgefährdend für Menschen. Um diese Risiken für Mensch, Pflanze und Tier zu verringern, arbeitet das TFZ aus Straubing in Bayern unter Leitung von Dr. Edgar Remmele an umweltverträglichen Alternativen. Bereits von 2021 bis 2023 entwickelte das TFZ mit DBU-Förderung ein Mulchverfahren für Feldgemüse wie Gurken, Zucchini und Karotten. Remmele erläutert: „Schon eine dünne Mulchschicht hemmt das Wachstum von Beikräutern – ohne dass die Gemüsepflanzen sowie die in der Nähe beheimateten Insekten und Regenwürmer Schaden nehmen.“ In dem bis 2025 laufenden Anschlussprojekt Opti Mulch will das TFZ ihre Technologie weiterentwickeln. Dabei geht es laut dem staatlichen Forschungsinstitut vor allem um die Verbesserung der Mulchausbringung und die Optimierung der Mulchrezeptur. Entscheidend bleibe: Die Alternative zu chemischen Pflanzenschutzmitteln soll für Landwirtschaftsbetriebe ökologisch wie finanziell attraktiv sein.

 

Gemüse wächst ohne Konkurrenz um Nährstoffe

 

„Das Mulchmaterial ist vollständig biologisch abbaubar und hindert die unerwünschten Beikräuter durch Abschirmen von Sonnenlicht und Sauerstoff am Wachstum“, erläutert Remmele. Das Gemüse kann ungestört und ohne Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser gedeihen. Nach Ende der Wirkungsdauer wird der Mulch zersetzt, ohne schädliche Stoffe an seine Umwelt abzugeben. „Durch die zweite Phase des Projekts konnten wir sicher nachweisen, dass unser Mulchverfahren der Tierwelt nicht schadet“, so Remmele. „Auch die praxisgerechte Ausbringung mit einem neu entwickelten Applikationsgerät konnte inzwischen demonstriert werden.“ Die Zusammensetzung des Mulchs soll laut Remmele ebenfalls weiter verbessert werden: „Teures Rapsöl und Füllstoffe wollen wir dabei durch günstigere Komponenten ersetzen“, sagt der Projektleiter. Remmele weiter: „Die meisten der bisher untersuchten Gemüsepflanzen zeigen im Mulchanbau keine Ertragsminderung im Vergleich zur Verwendung herkömmlicher Herbizide.“ Da jedoch Ernten bei im Jahr 2023 extrem trockener und im Jahr 2024 extrem feuchter Witterung stattfanden, sind bei einigen Gemüsekulturen laut Remmele noch weitere Tests abzuwarten. Erst dann könnten endgültige Aussagen zur allgemeinen Praxistauglichkeit des Mulchverfahrens gemacht werden. Fest stehe jedoch: „Diese neuen Mulchverfahren helfen, Beikräuter auch ohne Herbizide in Schach zu halten.“ Begleitet wurden beide TFZ-Projekte von der zuständigen DBU-Referentin Christiane Grimm.

 

 

Quelle: DBU

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

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NATUR Online   Portraits

Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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