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25. September 2023 | GAK-Kürzungen

 

Perspektivlosigkeit abwenden

 

Ansbach. Die GAK ist ein wichtiges Planungs- und Förderinstrument für Naturschutzmaßnahmen in der Agrarlandschaft und essenzieller Bestandteil für die ambitionierte Umsetzung des GAP-Strategieplans bis 2027 in Deutschland. Die GAK-Mittel werden von den Ländern zur langfristigen Ko-Finanzierung von Agrar-Umweltmaßnahmen, zur Anlage, Renaturierung und Pflege von Biotopen (zum Beispiel artenreiche Wiesen, Feldhecken, Streuobstwiesen oder Gewässer) eingesetzt. Viele Maßnahmen können nur in vertrauensvoller und langfristiger Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Betrieben und mit Landschaftspflegeorganisationen umgesetzt werden.

 

Streichung der GAK-Mittel steht im Widerspruch zu Koalitionsvertrag

Eine Streichung der GAK-Mittel gefährdet diese Zusammenarbeit. Die geplanten Kürzungen und Streichungen der GAK-Kassenmittel und der zusätzlichen Verpflichtungsermächtigungen widersprechen den aktuellen Anstrengungen der Bundesregierung, beispielsweise im Rahmen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt. Sie macht die Zielsetzungen der Bundes-regierung unglaubwürdig, wie sie im aktuellen Koalitionsvertrag festgehalten werden.

 

Die Kürzungen hätten auch massive finanzielle Auswirkungen für die Länder und damit unmittelbar auf die Umsetzung zahlreicher, den Agrarnaturschutz stärkenden langfristigen Förderprogramme und -maßnahmen. Die Kürzungen treffen gerade jene Länder besonders hart, die die bereitgestellten Mittel bislang komplett umgesetzt haben. Für Länder wie Bayern, Brandenburg, Hessen oder Thüringen bewegen sich die Kürzungen der Bundesmittel für ihre Agrarnaturschutzprogramme in Millionenhöhe.

 

Landwirtschaft verliert wichtige Finanzierungsgrundlage

Der Sonderrahmenplan „Ökolandbau und Biologische Vielfalt“ ermöglichte den Ländern gezielt Bundesmittel für den kooperativen Naturschutz zur Verfügung zu stellen. Förderprogramme der Landschaftspflege oder der Vertragsnaturschutz, die wirkungsvollsten Mittel gegen das Arten-sterben in der Kulturlandschaft, sind massiv betroffen. Landwirt*innen und Landschaftspflege-organisationen verlieren eine wichtige Finanzierungsgrundlage. Eine abrupte Kürzung der Mittel gefährdet deshalb auch den kooperativen Naturschutz massiv und langfristig.

 

Die 197 Landschaftspflegeorganisationen, wie Landschaftspflegeverbände, Landschafts-erhaltungsverbände, Lokale Aktionen und Biologische Stationen, sind regionale Organisationen, in denen Personen aus Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz und Gemeinden gleichberechtigt und kooperativ zusammenarbeiten. Damit leisten sie einen essenziellen Beitrag, um die regionalen Kulturlandschaften als Lebens-, Arbeits- und Naturraum zu erhalten.

 

„Die zusätzlichen GAK-Mittel des Bundes sind für die kooperative Arbeit der bayerischen Landschaftspflegeverbände unerlässlich“, mahnt DVL-Bayernkoordinatorin Beate Krettinger. „In Zusammenarbeit mit Landwirtinnen und Landwirten können zum Beispiel artenreiche Flachland-mähwiesen und Feuchtflächen gemäht und beweidete Wacholderheiden und Kalkmagerrasen nachgepflegt werden. Ohne diese Mittel fällt ein wichtiger finanzieller Baustein der Landschafts-pflege und damit auch ein verlässliches Zusatzeinkommen für Landwirtinnen und Landwirte, die diese Maßnahmen ausführen, weg.“

 

Auch für die Thüringer Landschaftspflegeverbände und Natura 2000-Stationen hat der neue Haushaltsentwurf drastische Konsequenzen: „Mit den geplanten Kürzungen würden erhebliche Einschnitte in die Finanzierung der Handwerkzeuge unserer Landschaftspflegeverbände und Natura 2000-Stationen entstehen. Das wirft uns in der Umsetzung der Managementplanung in den Natura 2000-Gebieten in den nächsten Jahren zurück und bedroht die Existenz der Verbände, da fast alle Stellen über Projekte kofinanziert werden“, betont Jana Apel, DVL-Landessprecherin Thüringen und Geschäftsführerin des LPV Mittelthüringen sowie der Natura 2000-Station Mittelthüringen/Hohe Schrecke.

 

Vergleichbar ist die Situation in Hessen. „Seit einigen Jahren wird mit Landesmitteln der Aufbau und Basis-Betrieb von Landschaftspflegeverbänden flächendeckend unterstützt. Zusätzliche GAK-Mittel werden genutzt und sind unerlässlich, um vor Ort mit den lokalen Akteurinnen und Akteuren Artenschutzprojekte- und Streuobstsanierungen umzusetzen. Die geplanten Kürzungen bedrohen die Handlungs- und Entwicklungsfähigkeit der Landschaftspflegeverbände und gefährden das bislang mühsam aufgebaute Vertrauen der Flächenbewirtschafter und Kommunen, welches für einen effektiven Natur- und Klimaschutz unerlässlich ist“, verdeutlicht Dr. Dietmar Simmering, DVL-Landeskoordinator der hessischen Landschaftspflegeverbände.

 

„Die GAK bildete bisher ein Fundament für langfristige angelegte Maßnahmen zum Natur- und Klimaschutz. Mit den Kürzungen und Streichungen droht der GAK somit die Perspektivlosigkeit für Landwirtschaft, Landschaftspflege und Natur. Für die Landschaftspflegeverbände und ihre Anstrengungen im kooperativen Naturschutz wären die Kürzungen der GAK ein enormer Rückschlag, mitunter sogar existenzbedrohend“, erklärt DVL-Vorsitzende Maria Noichl, MdEP.

 

Der DVL appelliert daher nachdrücklich an Bundesfinanzminister Christian Lindner, Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir sowie an die Mitglieder des Deutschen Bundestages, von den geplanten Kürzungen der GAK-Mittel abzusehen und die Fortführung der sehr gut akzeptierten und erfolgreichen Programme abzusichern.

 

Hintergrund

Die „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) ist ein wichtiges Förderinstrument und essenzieller Bestandteil für die Umsetzung des Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in Deutschland. Nach dem Entwurf des Haushaltsgesetzes für 2024 will der Bund seinen Anteil um gut 293 Millionen Euro kürzen. Die Sonderrahmenpläne „Ökolandbau und Biologische Vielfalt“ und „Ländliche Entwicklung“ werden gestrichen. Künftig müssen sie zusätzlich aus dem Allgemeinen GAK-Rahmenplan finanziert werden. Die Ziele der aufgelösten Sonderrahmenpläne stehen somit in Konkurrenz mit allen weiteren Maßnahmen um deutlich gekürzte Bundesmittel. Für die Länder und insbesondere für die deutschen Landschaftspflegeorganisationen hätten die Kürzungen drastische Auswirkungen.

 

Quelle: Deutscher Verband für Landschaftspflege

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

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Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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Seminar- und Gästehaus Südfrankreich

Horizons Séranne bietet sanften Touris-mus, der Treffen und Austausch schafft und zu lebendigen Diskussionen über Europa und seine politischen Inhalte beiträgt. Die Bildungsangebote richten sich an Interes-sierte, die das europäische Natur- und Kulturerbe verstehen und die fremde Land-schaften bereisen wollen. www.seranne.de

 

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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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