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18. September 2025 

 

Wie Moorschutz und Dachbegrünung für besseres Stadtklima sorgen

 

Osnabrück. Gründächer sind Oasen für Insekten und kleine Tiere in dicht bebauten urbanen Zentren. Doch Nährbodenplatten auf dem Dach bestehen zumeist aus mineralischen Rohstoffen. Diese Materialien sind endlich. Deshalb hat das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit 125.000 Euro geförderte Startup „Planterial“ eine neuartige Bodenplatte mit nachwachsenden Rohstoffen aus wiedervernässtem Moor mit doppelter Wirkung für den Klimaschutz entwickelt.

Dachbegrünung mit positiver Umweltbilanz

 

Die Moor-Wiedervernässung dient laut DBU dem Klimaschutz, der Biodiversität und der Regu-lierung des Wasserhaushalts gleichermaßen. „Das Startup zeigt, wie nachwachsende Rohstoffe von wiedervernässten Mooren als ökologisch innovative Baustoffe technisch und wirtschaftlich realisierbar sind“, so DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Die drei Gründer des Kieler Startups Hannes Stuhr, Mika Siponen und Claudius von Thaler forschen seit 2020 daran, eine nachhaltigere Alternative zu herkömmlichen Nährbodenplatten für die extensive Dachbegrünung zu erarbeiten. Es handelt sich um Dachbegrünung aus einer dünnen Nährbodenplatte.

 

Das Startup entwickelte schließlich das „Paluboard“ aus einer Paludi-Biomasse. Als Paludi-Biomasse bezeichnet man erneuerbare Rohstoffe, die auf wiedervernässten Moorflächen gezielt zur Ertragssteigerung der landwirtschaftlichen Betriebe angebaut werden, beispielsweise aus Schilf. Bei der Verarbeitung der Rohstoffe wird auf Emissionsreduzierung geachtet: „Das Palu-board wird mit geringem Energieeinsatz durch ein Heißpressverfahren unter Einsatz eines pflanzlichen, vollständig biologisch-abbaubaren Bindemittels hergestellt“, erläutert Stuhr.

„Es könnten auch andere nachwachsende Materialien für die Herstellung des Paluboards verwendet werden, vorzugsweise landwirtschaftliche Reststoffe“, so Stuhr.

 

Verbesserung des Stadtklimas und Schutz vor Klimarisiken

 

„Im urbanen Raum adressiert das Paluboard zentrale Herausforderungen des Schwammstadt-Prinzips“, sagt DBU-Fachreferentin Sabine Djahanschah. Das sei ein Konzept der nachhaltigen Stadtentwicklung. Djahanschah: „Ziel dabei ist, durch geeignete Stadt- und Quartierplanung so viel Regenwasser wie möglich aufzunehmen und bei Bedarf wieder freizugeben.“ Die Speicher-kapazität des Paluboards von 20 bis 26 Litern Wasser pro Quadratmeter diene dazu, Regen-wasser lokal zurückzuhalten, die Verdunstungskühlung zu erhöhen und Überflutungen durch Starkregen zu mindern. Zudem verbessere es das Mikroklima durch Verdunstungseffekte und unterstütze die Biodiversität auf den Gebäuden.

 

Die Förderung der Wiedervernässung von Mooren

 

Die Verwendung der Paludi-Biomasse für die Dachbegrünung dient dem Klimaschutz nach den Worten von Stuhr in zweifacher Hinsicht: „Wir wollen die Wiedervernässung von Mooren mit Klimaanpassungen in Städten verbinden.“ Djahanschah ergänzt: „Moore bedecken lediglich drei Prozent der globalen Landfläche, speichern aber 30 Prozent des Kohlenstoffs auf der Erde. Werden sie trockengelegt – etwa für die konventionelle Landwirtschaft – entweichen klima-schädliche Emissionen in Form von Kohlendioxid (CO₂) und Methan. In Deutschland setzen entwässerte Moore gut sieben Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen frei. Die Wieder-vernässung von Mooren ist also eine der effektivsten Klimaschutzmaßnahmen.“ Planterial verwendet Paludi-Kulturen aus Wiedervernässungsprogrammen für die Nährböden, wie zum Beispiel aus der Klimafarm Schleswig-Holstein.

 

Dachbegrünung zugänglicher gestalten

 

Wichtig sei, so Stuhr, dass unterschiedliche Häuser von der Begrünung profitieren, was das gesamte Stadtklima deutlich verbessere. Stuhr weiter: „Das Paluboard wiegt im trockenen Zustand sechs Kilogramm pro Quadratmeter. Es ist im Vergleich zu vielen anderen Nährbodenplatten besonders leicht.“ Somit sei es auch für Häuser geeignet, deren Statik eine schwerere Nährbodenplatte nicht zulasse. „Unser Ziel ist eine ökologisch herausragende und einfach zu verlegende Dachbegrünung“, sagt der Startup-Mitgründer.

 

Über die Green Startup-Förderung

 

Mit der Green Startup-Förderung unterstützt die DBU junge Gründerinnen und Gründer, die auf innovative und wirtschaftlich tragfähige Weise Lösungen für Umwelt, Ökologie und Nachhaltigkeit entwickeln.

 

Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

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NATUR Online   Portraits

Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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Horizons Séranne bietet sanften Touris-mus, der Treffen und Austausch schafft und zu lebendigen Diskussionen über Europa und seine politischen Inhalte beiträgt. Die Bildungsangebote richten sich an Interes-sierte, die das europäische Natur- und Kulturerbe verstehen und die fremde Land-schaften bereisen wollen. www.seranne.de

 

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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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