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12. September 2025

 

Deutscher Umweltpreis der DBU für Klimaforscherin

Sonia Seneviratne

 

Osnabrück/Zürich. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) zeichnet in diesem Jahr die Klimaforscherin Prof. Dr. Sonia Isabelle Seneviratne mit dem Deutschen Umweltpreis aus. Sie habe als exzellente Forscherin und mit hohem persönlichem Engagement die Wechselwirkungen zwischen Bodenfeuchte, Vegetation und Atmosphäre sichtbar gemacht und in den internationalen Diskurs gebracht, so die DBU. Die Professorin an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) teilt sich den mit insgesamt 500.000 Euro dotierten Deutschen Umweltpreis der DBU mit dem Geschäftsführungsduo Lars Baumgürtel und Ingenieurin Dr. Birgitt Bendiek vom Stahlverzinkungsunternehmen ZINQ mit Stammsitz in Gelsenkirchen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht den Preis am 26. Oktober in Chemnitz.

 

Bedeutung der Bodenfeuchte als Schlüsselvariable des Klimasystems

Seneviratne sei eine „brillante Klimawissenschaftlerin, die mit bahnbrechenden Studien auf dem Gebiet der Land-Klima-Dynamik internationales Ansehen erlangt hat und deren Expertise weltweit gefragt ist“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Die ETH-Professorin bewies mithilfe interdisziplinärer Forschungen und innovativer Methoden, wie Bodenfeuchte, Pflanzen und Atmosphäre zusammenwirken und den Klimawandel verstärken. Bonde: „Mit wissenschaftlicher Beharrlichkeit hat sie ein Bewusstsein für entscheidende Faktoren der Erderwärmung geschaffen. Durch sie wissen wir, wie bedeutsam Bodenfeuchte als Schlüsselvariable des Klimasystems ist.“ Nach Bondes Worten würdigt der Deutsche Umweltpreis zugleich Seneviratnes „herausragende Klimaschutzkommunikation mit dem Ziel, einen lebenswerten Planeten zu erhalten“, sagt der DBU-Generalsekretär.

 

Auf den Kontinenten verdunsten etwa zwei Drittel des gesamten Niederschlags

Die in der Schweiz geborene Seneviratne studierte zunächst Biologie in Lausanne, später Umweltphysik an der ETH. „Frau Seneviratne hat beide Disziplinen herausragend kombiniert und neue Erkenntnisse über Wechselwirkungen zwischen Wasser- und Kohlenstoffkreislauf geliefert“, so Bonde. „Ihr und ihrem Team ist es zu verdanken, dass globale Klimamodelle den Einfluss von Bodenfeuchte, Vegetation und Verdunstung auf das Klimasystem deutlicher als zuvor berück-sichtigen.“ Seneviratne erklärt die Zusammenhänge folgendermaßen: Zum einen verdunsten im Durchschnitt auf den Kontinenten etwa zwei Drittel des gesamten Niederschlags. Zum anderen ist die Landvegetation eigentlich ein Speicher für rund 30 Prozent des Ausstoßes an klimaschäd-lichen Treibhausgasen (THG) wie Kohlendioxid (CO2), im Fachjargon auch CO2-Senke genannt.

 

Genau diese Ökosystemfunktion ist aber in Gefahr. Denn was viele nicht wissen: „Die Wirkung als CO2-Senke hängt maßgeblich von ausreichender Bodenfeuchte ab“, erläutert Seneviratne. „Droht eine Pflanze zu verdursten, macht sie dicht, um die Feuchtigkeit zu halten.“ Der negative Nebeneffekt: Die CO2-Aufnahme für die Photosynthese komme ebenfalls zum Erliegen. Bei Trockenheit verliert Vegetation laut Seneviratne deshalb ihre Leistung als CO2-Senke. Und: Verdunstung verbrauche sehr viel Energie aus der Atmosphäre. Fehlt die Verdunstung, „können extrem trockene Böden dazu führen, dass die Temperaturen in der Atmosphäre stark steigen“, so die Klimaforscherin. Die Bodenfeuchte spiele dann auch im Zusammenhang mit Hitzewellen eine zentrale Rolle.

 

Vom Weltklimarat bis zur nationalen Gletscher-Initiative

Neben ihrer „ausgezeichneten Forschung und Lehre“ hat Seneviratne es nach Bondes Worten „mit großem Elan zu ihrer Sache gemacht, die Gesellschaft vor Klimawandelfolgen zu warnen sowie Klimaschutz und Klimaanpassungen voranzutreiben“. Unter anderem wirkt sie seit 2023 im Vorstand des Weltklimarats IPCC, in welchem sie Vizepräsidentin der Arbeitsgruppe I ist. Zuvor war sie koordinierende Hauptautorin des sechsten IPCC-Berichts und eine der leitenden Hauptautorinnen des Kapitels „Wetter und Klimaextreme im Klimawandel“. Als eine der bekanntesten Klimabotschafterinnen in der Schweiz unterstützte sie die Gletscher-Initiative, die indirekt zum Anfang 2025 in Kraft getretenen Klima- und Innovationsgesetz der Schweiz führte. Seneviratnes Forschung trug maßgeblich zur Nationalen Trockenheitsplattform bei, ein vom Schweizer Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) koordiniertes Frühwarnsystem, das seit 2025 online zur Verfügung steht. „Beispielhaft“ nannte Bonde, „dass Seneviratnes universitäre Forschung in ein langfristiges Monitoring mündet, weil sie Grundlage der schweizweit verbreiteten Bodenfeuchtemessungen geworden ist, eines Instruments von hoher gesellschaftlicher Relevanz“.

 

Sprachtalent mit Haltung und Engagement setzt Zeichen für Klimaschutz

Seneviratne spricht vier Sprachen und gilt als ausgewiesene Expertin, die komplexe Sachverhalte verständlich zu erläutern vermag. Ein Grund, warum sie sowohl im mehrsprachigen Schweizer Fernsehen (SRF) als auch in internationalen Medien ein gern gesehener Gast ist. Zudem schreibt sie für den hochschuleigenen „Zukunftsblog“ und war zwei Jahre Klima-Kolumnistin in der Boule-vard-Zeitung „Blick“. Zentrale Botschaft: Runter mit den CO2-Emissionen. Haltung und Engage-ment beweist die meist mit der Bahn fahrende Forscherin auch im Alltag. Bonde: „Der Preis würdigt ganz bewusst die internationale Wissenschaft, insbesondere die Klima-Wissenschaft.“ Diese gerate medial und politisch zunehmend unter Druck – nicht zuletzt durch Falschmeldungen und Verschwörungstheorien. „Faktenbasierte Forschung und Kommunikation sind entscheidend bei der Bewältigung der globalen Klimakrise“, so der DBU-Generalsekretär.

 

Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Veranstaltung

Demo in Ahaus gegen drohende Castortransporte (c) BBU

Am 14.12.2025 ab 14 Uhr
Castor-Sonntagsspaziergang Zwischenlager Ahaus

Organisationen fordern neue Atommüll-Gespräche: “Bundes- und Landesre-gierung müssen sich endlich bewegen“

Proteste auch in 2026:
24. Januar Autobahn-Rasthof Bottrop

Hintergrundinfos
Ahaus Castortransporte.pdf
PDF-Dokument [539.4 KB]

Internationaler Fotowettbewerb „Naturschätze Europas 2026“ 

Auf Entdeckungsreise in Europas Natur

„Gut gegähnt, Polarfuchs“ von Marcel Gerson, Siegerbild des EuroNatur-Fotowettbewerbs 2025.

Bereits zum 33. Mal laden die Natur-schutzstiftung EuroNatur und ihre Wett-bewerbspartner Hobby- und Profifoto-grafen dazu ein, die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt Europas sowie die schön-sten Landschaften des Kontinents in eindrucksvollen Bildern einzufangen.

„Gipfelstürmer“ von Melanie Weber, 9. Platz im diesjährigen Fotowettbewerb.

Eine Fachjury kürt die ausdrucksstärk-sten Motive. Die besten Aufnahmen zieren den EuroNatur-Wandkalender

und werden mit Geldpreisen prämiert. Die Gewinnerfotos werden zudem im EuroNatur-Magazin und in der Zeit-schrift „natur" sowie auf den Internet-seiten der Veranstalter veröffentlicht. 

Einsendeschluss ist der 31. März 2026. Nähere Informationen zum Wettbewerb sind hier zu finden.

Georg Bayerle
Der Alpen Appell

Warum die Berge nicht zum Funpark werden dürfen

Der Alpenkenner, Filmemacher und Journalist Georg Bayerle beobachtet die exzessive Erschließung und Ver-marktung der Bergwelt seit mehreren Jahrzehnten, privat wie beruflich. In seiner Streitschrift analysiert er scho-nungslos den Zustand eines immer fragiler werdenden Ökosystems, hinter-fragt die auf reiner Ausbeutung basie-rende Alpenökonomie – und er zeigt Wege für die Zukunft auf, wie wir das großartige Gebirge inmitten des Kon-tinents doch vor uns retten können.

Ein Plädoyer zum Schutze eines unersetzlichen Lebens- und Erholungs-raumes vor unserer Haustüre!

160 Seiten, Zweifarbdruck, 16 Fotos; 11,5 x 20,5 cm, Klappenbroschur; Tyrolia-Verlag, Innsbruck Wien 2025; ISBN 978-3-7022-4260-2, € 20,-
Auch als E-Book erhältlich,
ISBN 978-3-7022-4290-9, € 16,99

Neue Reisebroschüre 

Nachhaltig erleben, staunen und mitmachen!

© NNL

Die Broschüre lädt dazu ein, Deutsch-lands Naturparadiese zu entdecken. Auf 28 Seiten bündelt sie nachhaltige Naturerlebnis-Angebote in Nationalpar-ken, Naturparken und Biosphärenreser-vaten. Neben Inspiration für Ausflüge und Urlaubsreisen bietet die Broschüre auch Möglichkeiten zum Mitmachen: Ob im Programm „Ehrensache Natur“, als Fördermitglied oder durch einen Spendenbeitrag – jedes Engagement für eine intakte Natur, ein gesundes Klima und den Erhalt der biologischen Vielfalt ist willkommen. [>>>mehr]

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Massenvergiftung Weißrückengeier

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Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

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Aktualisiert am 12. Dezember 2025

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