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1. August 2025 | Auf dem Weg ins Pyrozän


WWF-Studie: Erde steuert in Zeitalter der Feuer-Extreme
 
Waldbrände werden zu eigenem Treiber der Klimakrise  
 
  Waldbrände als Klimatreiber: 2023 verbrannten 26 Mio. Hektar Wald, 8,8 Mrd. Tonnen CO₂ wurden freigesetzt – das 15-Fache von Deutschlands Emissionen
 
  Menschengemachte Ursachen: Erderhitzung, Entwaldung und Brandstiftung schwächen Wälder und begünstigen Megabrände, deren Zahl um 50% zunehmen könnte.
 
  WWF-Forderung: Prävention durch Klimaschutz, Stopp von Entwaldung und naturnahe Waldbewirtschaftung.

 

Berlin: Die Waldbrandsaison hat weltweit bedrohliche Dimensionen angenommen: Von Kanada über Europa bis nach Indonesien stehen Wälder aktuell in Flammen und bedrohen Leben und Lebensgrundlagen vieler Menschen. Die heute veröffentlichte WWF-Studie „Außer Kontrolle – Brennende Wälder im Zeitalter der Klimakrise“ zeigt, wie Wald- und Vegetationsbrände durch Erderhitzung und intensive Landnutzung in den letzten Jahrzehnten deutlich an Intensität und Ausmaß zugenommen haben und immer häufiger außer Kontrolle geraten.
 
Die Intensität der Brände steige insbesondere seit der Jahrtausendwende deutlich. Extreme Brände vernichten ganze Ökosysteme, verursachen große soziale und wirtschaftliche Schäden und stoßen gewaltige Mengen CO₂ aus, die wiederum die Klimakrise weiter anheizen, so der WWF. Allein im Jahr 2023 verbrannten weltweit etwa 26 Millionen Hektar Wald – eine Fläche, die etwa der Größe Neuseelands entspricht. Rund 8,8 Milliarden Tonnen CO₂ wurden dadurch freigesetzt, was mehr als das Fünfzehnfachen der jährlichen Emissionen Deutschlands ist. Besonders alarmierend: Obwohl im globalen Durchschnitt etwas weniger Fläche brannte als in den Vorjahren, stieg der CO₂-Ausstoß durch Feuer innerhalb eines Jahres um 16 Prozent an.
 
„Während die Anzahl der Feuer weltweit leicht zurückgeht, nehmen Intensität, Hitze und Zerstörungskraft zu. Die Feuer werden zunehmend unkontrollierbar und die Schäden immer größer. Das wiederrum führt zu höheren Emissionen. Mittlerweile brechen große Feuer sogar in Klimaregionen, wo dies bislang als untypisch galt, etwa im Süden Skandinaviens oder im tropischen Regenwald im Amazonasgebiet. Selbst Ökosysteme, die früher als relativ ‚immun‘ gegen Feuer galten, sind nicht länger sicher“, warnt Johannes Zahnen, Referent für Forstpolitik beim WWF Deutschland.
 
Die Ursachen für diese Eskalation sind laut WWF vielfältig, aber eindeutig menschengemacht: Neben der Erderhitzung sind es vor allem intensiver Holzeinschlag, die Umwandlung von Waldflächen, die Übernutzung natürlicher Ressourcen sowie unvorsichtiger Umgang mit Feuer bzw. Brandstiftung. Jahrzehntelange intensive Landnutzung habe die weltweiten Naturland-schaften stark verändert und geschwächt. Wälder werden zunehmend lichter und trockener. Diese Kombination aus Klimakrise mit immer längeren Dürreperioden und steigenden Temperaturen sowie der geschwächten Ökosysteme schaffe ideale Voraussetzungen für Brände. Die Folge: Es entstehen zunehmend Megabrände, also riesige Feuerereignisse auf Flächen zwischen 100.000 und über einer Million Hektar. Laut Prognosen könnte die Zahl dieser extremen Vegetations-brände bis 2030 um 14 Prozent, bis 2050 um 30 Prozent und bis Ende des Jahrhunderts sogar um 50 Prozent zunehmen.
 
„Um dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen, müssen wir den Fokus von der Brandbekämpfung auf die Brandvermeidung verlagern“, fordert Johannes Zahnen vom WWF. „Unsere Wälder können wir nicht allein durch Löschmaßnahmen bewahren, dafür sind die heutigen Brände viel zu extrem. Entscheidend ist daher, dass wir mit vollem Einsatz gegen die Klimakrise vorgehen und unsere bestehenden Wälder konsequent schützen.“
 
Neben einem entschiedenen Klimaschutz fordert der WWF, natürliche Wälder und Landschaften wiederherzustellen sowie Wälder grundsätzlich naturnah zu bewirtschaften. Dazu zählt – insbesondere in feueranfälligen Regionen – eine Abkehr von Monokulturen wie Eukalyptus-Plantagen, ein Stopp der Ausdünnung und Umwandlung der Wälder sowie die Wiedervernässung von Feuchtgebieten wie Auwäldern und Mooren. Von Waldbränden geschädigte Flächen sollten naturnah wiederbewaldet werden. Für diese Maßnahmen bedürfe es auch politischer Initiativen. Als positives Beispiel nennt der WWF die EU-Entwaldungsverordnung EUDR, die derzeit jedoch unter hohem politischem Druck stehe und bis zur Unwirksamkeit aufgeweicht zu werden drohe.
 
Quelle: WWF

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
PDF-Dokument [88.5 KB]

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

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NATUR Online   Portraits

Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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Seminar- und Gästehaus Südfrankreich

Horizons Séranne bietet sanften Touris-mus, der Treffen und Austausch schafft und zu lebendigen Diskussionen über Europa und seine politischen Inhalte beiträgt. Die Bildungsangebote richten sich an Interes-sierte, die das europäische Natur- und Kulturerbe verstehen und die fremde Land-schaften bereisen wollen. www.seranne.de

 

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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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